EY-Studie

Österreichs Startups schaffen trotz Krise starkes erstes Halbjahr

© Ibrahim Boran on Unsplash
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Nachdem 2021 weltweit alle Rekorde in Hinblick auf Startup-Finanzierungen geknackt wurden, haben steigende Zinsen, Inflation und eine drohende Rezession das Marktumfeld stark getrübt. Besonders betroffen davon sind börsennotierte Tech-Unternehmen sowie hoch bewertete Scale-ups oder Unicorns mit Fokus auf ein starkes, schnelles Wachstum. Weltweit und auch in  Österreich haben Unicorns in den vergangenen Monaten aufgrund des schwierigen Marktumfelds Mitarbeitende entlassen. Doch dennoch konnten heimische Startups im ersten Halbahr 2022 wieder alle Finanzierungs-Rekorde brechen, zeigt das neue Startup Barometer von EY.

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„Boom geht nicht ungebremst weiter“

Österreichische Startups erhielten im ersten Halbjahr 2022 mehr frisches Kapital als je zuvor. Mit insgesamt 881 Millionen Euro hat sich das Volumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 67 Prozent erhöht. Damit sammelten die Jungfirmen sogar noch mehr Kapital ein als im bisherigen Rekordzeitraum, dem zweiten Halbjahr 2021. Allerdings vereinigten die zwei großen Finanzierungsrunden von GoStudent mit 300 Millionen Euro sowie TTTech Auto mit 250 Millionen Euro insgesamt 62 Prozent des gesamten Investitionskapitals auf sich. Das starke erste Halbjahr beruht vor allem auf einem starken Jahresbeginn.

„In Österreich ist der Startup-Höhenflug trotz des bereits stürmischen Umfelds auch im ersten Halbjahr 2022 weitergegangen. Diese Zahlen dürfen aber nicht zu dem Trugschluss führen, dass der Boom des Rekordjahres 2021 in Österreich ungebremst weitergeht. Gerade bei der Wachstumsfinanzierung, die in Österreich fast ausschließlich durch internationale Investorengruppen getätigt wird, wird sich die starke Zurückhaltung von Risikokapitalgeber:innen in den nächsten Monaten niederschlagen. In der aktuellen Situation sollten Startups rasch einen Kassensturz machen und sich darauf vorbereiten, länger als geplant mit dem aktuellen Kapital auskommen zu müssen „, sagt Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich.

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Finanzierungsrunden werden größer

Die Anzahl der Finanzierungsrunden ist in den ersten sechs Monaten 2022 um rund 13 Prozent von 67 auf 76 gestiegen. Das durchschnittliche Volumen der Deals, bei denen eine Summe bekannt war, ist um 50 Prozent von rund neun Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden durchschnittlich pro Finanzierungsrunde nur 2,5 Millionen Euro investiert.

Der Trend zu größeren Finanzierungsrunden in Österreich hielt auch 2022 bislang an. Im ersten Halbjahr 2022 gab es fünf Abschlüsse mit einem Volumen von mehr als 50 Millionen Euro gegenüber drei Abschlüssen in der Vorjahresperiode. Auch in den Finanzierungsbereichen von 1,1 bis 10 Millionen Euro und 10,1 bis 50 Millionen Euro lag die Zahl der Abschlüsse im jüngsten Halbjahr jeweils etwas höher als im ersten Halbjahr 2021. Gleichzeitig ging die Zahl der Abschlüsse im Finanzierungsbereich bis zu einer Million Euro etwas zurück (von 42 auf 40). Insgesamt stieg die Anzahl der Millionenrunden von 19 auf 25 an.

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Startups für harte Zeiten gerüstet

Zwar steht der österreichischen Startup-Szene mit der drohenden Rezession harte Zeiten bevor. Sie sei aber laut Florian Haas grundsätzlich gut für die Bewältigung dieser Situation gerüstet. „Die Marktkonsolidierung und das Absinken von Bewertungen trifft einerseits vor allem Märkte, in denen der Wettbewerb um Investments in den vergangenen 18 Monaten sehr stark war, und andererseits vor allem Scale-ups und Unicorns, die auf sehr starkes und schnelles Wachstum und das rasche Gewinnen von Markteinteilen fokussieren und daher einen entsprechend hohen Kapitalbedarf haben. Beides trifft trotz der positiven Entwicklung mit steigenden Finanzierungsvolumina und erster Unicorns nur sehr bedingt auf Österreich zu“, so Haas.

Investorengruppen würden ihren Fokus aktuell von Potenzial auf Profitabilität verlagern. „Da bei heimischen Startups und Scale-ups konkrete Kennzahlen im Normalfall über dem Anspruch auf fremdfinanzierte Weltherrschaft um jeden Preis stehen, sollte das österreichische Startup-Ökosystem verhältnismäßig gut durch die kommenden schwierigen Monate kommen“, erklärt Haas. „Gute Unternehmen bekommen auch in der Krise Geld.“

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