Elektrische Mikromobilität

Potenzial: E-Bikes und E-Roller könnten Europa jährlich 30 Mio. Tonnen CO2 ersparen

E-Scooter © Rabenspiegel / Pixabay
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Elektrische Mikromobilität, also die Fortbewegung mit kleinen Fahrzeugen wie E-Rollern oder E-Bikes, liegt weiterhin massiv im Trend. Jedoch bieten die elektrisch betriebenen Gefährte laut einer Studie des Investitionsunternehmens EIT InnoEnergy noch viel nicht ausgeschöpftes Potenzial. Sowohl im wirtschaftlichen Bereich, als auch im Umweltbereich, sei noch viel Luft nach oben. Die Studie belegt das auch mit entsprechend hohen Zahlen. So könnte die Mikromobilität in Europa bis 2030 eine Million Jobs schaffen und jährlich 30 Millionen Tonnen an ausgestoßenen CO2-Emissionen sparen. Damit diese Szenarien aber wahr werden, braucht es entsprechende Anpassungen. Denn bisher gehören E-Roller oder E-Bikes nur bei wenigen Menschen zum Alltag.

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Die Analysten von EIT InnoEnergy haben bestehende Daten zum Mikromobilitätsverhalten der Stadt München als Grundlage für die Studie genommen. Anschließend haben sie eine Reihe validierter Szenarien und Annahmen kombiniert und auf über 100 europäische Städte hochgerechnet, so die Forschenden. Auf diese Weise haben sie die Potenziale eines systemischen Rollouts elektrischer und geteilter Mikromobilitäts-Fahrzeuge bis 2030 kalkuliert.

„Erste Generation übereilt auf den Markt gebracht“

In der Studie zeigen sich aus heutiger Sicht große Hindernisse auf dem Weg zu einer breiteren Nutzung von Mikromobilität. So seien die aktuellen Fahrzeugtypen für viele Anwendungen ungeeignet. Dazu zählen der Transport von Lebensmitteln, das Abholen von Kindern, oder das Ausliefern von Paketen. Auch problematisch seien die kurze Lebensdauer der Fahrzeuge sowie hohe Betriebskoste, insbesondere in Zusammenhang mit dem Aufladen und Umparken. Außerdem seien E-Bikes und E-Roller bisher nicht gut genug ins bestehende städtische Transportsystem integriert. Deswegen absolvieren Stadtbewohner weniger als  0,1 Prozent aller innerstädtischen Fahrten mit Mikromobilitätsfahrzeugen, so die ernüchternden Ergebnisse.

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„Die Mikromobilitätsflotten der ersten Generation wurden übereilt auf den Markt gebracht. Dabei wurde viel zu wenig darüber nachgedacht, wie diese in unser übergeordnetes Transportsystem integriert werden können. Infolgedessen leisten die Fahrzeuge derzeit nur einen geringen Beitrag, um den bestendenden Herausforderungen in unseren urbanen Räumen wie Luftverschmutzung, Staus, hohen Lärmpegeln oder dem Platzmangel zu begegnen. Es sind sogar neue Probleme entstanden, die sowohl der Wahrnehmung als auch der Wirtschaftlichkeit von Mikromobilität geschadet haben“, sagt die Studienautorin Jennifer Dungs.

EIT InnoEnergy empfiehlt Multi-Stakeholder-Ansatz

Nicht nur die Studie von EIT InnoEnergy sieht Verbesserungsbedarf bei der Nutzung von E-Rollern und E-Bikes. So hat eine Untersuchung des Lufthansa Innovation Hubs aus dem Jahr 2019 festgestellt, dass E-Scooter wegen ihrer Herstellung und Entsorgung und Wartung umweltschädlicher als Mopeds sind (Tech & Nature berichtete). Auch E-Bikes sind in ihrer momentanen Verwendung nicht nachhaltig genug. Der deutsche Anbieter Pendix hat kürzlich festgestellt, dass vor allem die häufigen Importe wieder für hohe CO2-Emissionen sorgen (Tech & Nature berichtete).

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Um diese Hürden zu überwinden, empfiehlt EIT InnoEnergy künftig einen systemischen und nachhaltigen Multi-Stakeholder-Ansatz zu verfolgen. Dazu soll die Umstellung auf qualitativ hochwertige Komponenten mit verbesserten Wartungsmöglichkeiten gehören, insbesondere bei Motoren und Batterien. Auch seien den Forschenden zufolge mehr lokale Fertigungen, konsequentes Recycling sowie ein  Fokus auf die Entwicklung und Nutzung neuer, anwendungsoptimierter Fahrzeugtypen von Nöten. Ebenfalls bräuchten Städte Datenanalyse-Plattformen für das Umparken und Aufladen sowie regulatorische Erleichterungen für Mikromobilität. Ob sich diese großen Pläne in der Praxis aber umsetzen lassen, wird sich zeigen.

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