Strom aus dem Weltall

Space Based Solar Power: Europas Chance oder „dümmste Idee aller Zeiten“?

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Sonnenenergie ist seit einigen Jahren als die günstigste Energieform aller Zeiten bekannt. Doch einfach nur PV-Anlagen auf allen möglichen freien Flächen aufzustellen, reicht der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA (European Space Agency) nicht. Sie verfolgt allen Ernstes den Plan, Sonnenlicht im All einzufangen und zu bündeln und auf die Erde (oder andere Planetenoberflächen) zu beamen. Dazu sollen Satelliten mit großen Solarpaneelen im Orbit, etwa 36.000 Kilometer von der Erde entfernt, positioniert werden.

In Zeiten der Energiekrise sind neue Ideen mehr als willkommen. Bereits im November wird darüber entschieden, ob das „Solaris“ getaufte Programm zu weltraumgestützter Solarenergie stark ausgebaut werden wird. Es geht darum, so genannte „Space Based Solar Power“ (SBSP) mit Hilfe von Satelliten einzufangen, in Strom umzuwandeln und dann (etwa via Mikrowellen, Laserstrahlen oder anderen drahtlose Technologien) auf die Erde zu beamen. Der Vorteil wäre, dass die Energie dann auch in den Nachtstunden zur Verfügung stehen könnte. Im Detail sieht das Konzept so aus:

Space-based solar power

Die ESA will errechnet haben, dass mit der Technologie ab 2050 jährlich 800 Terawattstunden (TWh) an Energie erzeugt werden könnte. Das entspricht etwa einem Drittel des in der EU produzierten Stroms. „Es wird an Europa, der ESA und ihren Mitgliedstaaten liegen, die Grenzen der Technologie auszuloten, um eines der dringendsten Probleme für die Menschen dieser Generation zu lösen“, so ESA-Chef Josef Aschbacher.

Der österreichische Weltraumforscher an der Spitze der Weltraumbehörde gilt als großer Verfechter der Idee. Er wird das Solaris-Programm beim großen ESA Council im November präsentieren und versuchen, dass es mit großen Förderungen ausgestattet wird. Geht es nach Aschbacher, soll die Entwicklung von SBSP im Jahr 2025 starten. Es wären enorme Aufwände notwendig, um die entsprechenden Satelliten zu bauen und ins All zu befördern. Die Solar-Satelliten müssten riesig sein, jeweils etwa mit zehn Mal mehr Masse als die Internationale Raumstation ISS.

„Übergang Europas zu einer CO2-freien Welt bis 2050“

„Die weltraumgestützte Solarenergie ist eine potenzielle Quelle für saubere, erschwingliche, kontinuierliche, reichlich vorhandene und sichere Energie. Dieses Grundkonzept hat durch den Bedarf an neuen sauberen und sicheren Energiequellen neue Dringlichkeit erhalten, um den Übergang Europas zu einer CO2-freien Welt bis 2050 zu unterstützen. Wenn Europa von dieser bahnbrechenden Fähigkeit profitieren will, müssen wir jetzt mit den Investitionen beginnen“, heißt es seitens ESA. Aschbachers Herausforderung ist nun, die 22 Mitgliedsstaaten der ESA von dem Plan zu überzeugen.

Geleitschutz gibt es für Solaris durch zwei Studien der Beratungsunternehmen Roland Berger und Frazer-Nash. Diesen zufolge bräuchte es 20 dieser Solar-Satelliten. Ihren Analysen zufolge würden Kosten von 418 Milliarden Euro bis 2070 stünden Einsparungen von 601 Milliarden Euro gegenüberstehen.

„Dümmste Idee aller Zeiten“

Interessanterweise ist einer, dem man es zutrauen würde, kein Fan von SBSP. 2018 sagte Elon Musk, dass er Solarnergie aus dem Weltraum für die „dümmste Idee aller Zeiten“ hält. „It’s the stupidest thing ever„, sagt er in einem Interview. „If anyone should like space solar power, it should be me. I’ve got a rocket company, and a solar company. I should be really on it. But it’s super obviously not going to work. It has to be better than having solar panels on Earth. With a solar panel in orbit, you get twice the solar energy, but you’ve got to do a double conversion: Photon to electron to photon, back to electron. What’s your conversion efficiency? All in, you’re going to have a real hard time even getting to 50 percent. So just put that solar cell on Earth.

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