Recycling

Studenten bauen E-Auto aus Müll und Naturfasern

Das E-Auto Luca © TU Eindhoven / Bart van Overbeeke
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Während sich Österreich den Kopf darüber zerbricht, wie mehr Plastikmüll gesammelt werden kann, zeigen niederländische Studenten, was man damit anstellen könnte. Ein Auto bauen, zum Beispiel. Karosserie und Inneneinrichtung des E-Autos „Luca“ bestehen größtenteils aus recyceltem Müll und Naturfasern. Dabei liefert das Studenten-Team der Technischen Universität Eindhoven einen Showcase, wie die unterschiedlichsten Kunststoffe auch in komplexen technischen Gegenständen wiederverwendet werden können.

Meeresplastik, Hausmüll, Wildleder-PET

Schon im Innenraum kommen ungewöhnliche Materialkombinationen zum Einsatz. Kleine Reste aus Meeresplastik wurden mit Flachsfasern gestärkt, um daraus Platten zu pressen, die den Innenraum auskleiden. In der Mittelkonsole kam unter anderem ein Kunststoffbestandteil aus dem Hausmüll zum Einsatz und der Bezug der Autositze ist ein Wildlederimitat aus recyceltem PET. Gepolstert sind die Sitze mit Kokosnuss- und Rosshaar. Seiten- und Heckscheiben sind dunkel getönt, weil auch sie aus recyceltem Material bestehen.

Außen ist der kleine Sportwagen gelb. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Öko-Lackierung, sondern einer Beschichtung aus Verpackungsmaterial, die einfach entfernt werden kann. Unter der gelben Schicht besteht der Aufbau aus recyceltem ABS, ein Hartplastik, das beispielsweise auch in Lego-Steinen zum Einsatz kommt.

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Leichtgewicht fährt 90 km/h

Bei dem Fahrgestell setzten die Studenten, die für das Projekt mit einem Unternehmen zusammenarbeiteten, im Kern auf recycelte PET-Flaschen. Der größere Teil besteht allerdings aus Meeresplastik, das mit Flachsfasern gestärkt wurde. Das ist notwendig, da Kunststoff, der sich lange im Meerwasser befindet, austrocknet und leichter bricht. Das Auto wiegt insgesamt nur 360 Kilogramm, wovon 60 Kilogramm auf den Akku entfallen. Der sportliche Flitzer schafft dennoch nur eine Maximalgeschwindigkeit von 90 km/h bei einer Reichweite von 220 Kilometern pro Ladung.

Die Studenten sind überzeugt, dass recycelte Kunststoffe wie PET in solchen Anwendungen besonders gut ein gesetzt sind. PET kann man zwar etwa zehn Mal recyceln, in einem Fahrgestell ist das Material aber länger im Einsatz als etwa in Plastikflaschen.

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