Zusatzpakete

VW, BMW und Co: Auch deutsche Autobauer wollen Software-Abomodelle einführen

Head-up Display im VW. © Volkswagen AG
Head-up Display im VW. © Volkswagen AG
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Wer will, dass der eigene Tesla (fast) vollständig alleine fahren kann, muss sich künftig das „Full Self Driving“-Paket gönnen. Je nachdem, ob der Tesla-Eigner bisher das „Basic Autopilot“-Paket oder das „Enhanced Autopilot“-Paket kaufte, bezahlt man dafür 99 oder 199 Dollar pro Monat. Damit dürfte Tesla gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet haben. Einer neuen Studie zufolge setzen immer mehr Autobauer – unter anderem VW, BMW oder Daimler – auf kostenpflichtige Zusatzabos.

Deutsche Autobauer vorne dabei

Das Abo von Tesla, das im Paket verschiedene Features freischaltet, kann man über die App buchen, mit der man ansonsten bestimmte Fahrzeugfunktionen steuert – und auch jederzeit wieder canceln. VW will das ähnlich machen: „Mit diesen datenbasierten Geschäftsmodellen ist Volkswagen deutlich früher am Start als viele andere Volumenhersteller und erschließt so bereits heute eine neue Kundengruppe“, hieß es kürzlich aus Wolfsburg. Das dürfte stimmen, wie eine Untersuchung von Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management an der Universität Bergisch Gladbach, zeigt. Das Handelsblatt konnte die Studie bereits einsehen. Demnach stehen die deutschen Autobauer durchaus gut da, VW, BMW oder Daimler sollen bei den Softwarefunktionen „in der ersten Liga“ mitspielen.

VW: 70 Milliarden Euro für Software

Ganz vorne im sogenannten „Connected Services Ranking“: Tesla. Auf Platz zwei folgt – etwas überraschend – der chinesische Autobauer Xpeng, danach kommen VW, Daimler und BMW. Die Unterschiede dürften dennoch enorm sein: So soll etwa VW beim Golf 7 derzeit nur etwa zehn Prozent der Software entwickeln, bis 2025 sollen es aber bereits 60 Prozent sein. Über 70 Milliarden Euro will VW für den Ausbau der dafür benötigten Infrastruktur investieren, schreibt das Handelsblatt.

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Danach soll die Software-Sparte dann einen erheblichen Teil des Umsatzes ausmachen. Denkbar wären Apps nicht nur für die Fahrfunktionen des Autos (wie eben das „Full Self Driving“-Paket bei Tesla), sondern auch Abomodelle für das Entertainment-System oder sonstige funktionale Erweiterungen. Das Potenzial dürfte groß sein: Der Studie zufolge hat alleine VW bis 2030 etwa 19,5 Millionen „updatefähige“ Autos auf dem Markt. Kostet das Pendant zum Full Self Driving-Paket von Tesla etwa 250 Euro im Jahr, ergibt das fast fünf Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz. Fraglich bleibt nur, was passiert, wenn es neben dem Familien-VW dann doch noch ein BMW für die Freizeit werden soll – eine zugrundeliegende gemeinsame Plattform (wie etwa bei iOS oder Android) fehlt den Software-Eigenentwicklungen nämlich.

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