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Warum Meeres-Schildkröten Plastikmüll für Futter halten

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Es sind schockierende Bilder: Tote Wale, deren Mageninhalt beinahe nur aus Plastikmüll besteht, Pelikane, die sich an Fischernetzen verschlucken und Meeresschildkröten, die an leeren Plastikflaschen sterben. Der Müll kann in der Regel nicht verdaut werden und verhindert dann die Verarbeitung von echter Nahrung im Magen. Aber warum tun sie das überhaupt? Warum verwechseln Meerestiere meist tödlichen Plastikmüll mit Futter?

Nicht jeder Müll sieht aus wie Quallen

Lange Zeit dachte man, dass leere Flaschen oder Sackerln optisch Quallen ähneln und deshalb für Beute gehalten werden. Diese Erklärung stößt allerdings schnell an ihre Grenzen, denn nicht jedes Tier isst Quallen und nicht jeder Müll sieht so aus. US-Forscher von der University of North Carolina haben sich mit der Frage beschäftigt und offenbar herausgefunden, woran es liegt (Current Biology, 9.3.). Der Müll dürfte für Tiere eine olfaktorische Falle sein.

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Verführerische Schicht

Es ist aber nicht der Geruch des Kunststoffs selbst, der die Tiere lockt. Nach wenigen Tagen bildet sich auf Plastikteilen im Meer eine Schicht aus Algen, Pflanzenresten und Mikroorganismen. Baby-Schildkröten hielten in einem Test der Forscher diesen Geruch genauso oft für Nahrung wie echtes Futter.

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15 Baby-Schildkröten auf Futter-Suche

Dazu machten die Wissenschaftler fünf Monate lang Experimente in einem speziellen Aquarium, in dem der abgedeckte Raum über der Wasseroberfläche mit verschiedenen Gerüchen befüllt wurde. Die 15 Baby-Schildkröten strecken auf der Suche nach Nahrung an der Wasseroberfläche üblicherweise die Köpfe aus dem Wasser, wenn es nach Nahrung riecht. Und genau das taten sie genauso oft bei dem Duft des Kunststoffs mit Ablagerungen wie bei Futter.

Die Forscher gehen davon aus, dass diese Geruchsfalle auch bei anderen und älteren Tieren zuschnappt. Damit könnten Gegenden mit besonders hoher Plastikmüll-Konzentration von der Tierwelt versehentlich für reich an Futter gehalten werden.

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