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Wiener Linien: Erstes Großunternehmen wagt sich an die 4-Tage-Woche

Station der Linien U3 Stephansplatz. © Wiener Linien
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Bei Startups wie Tractive, Involve.me, whatchado oder Hektar Nektar ist es bereits Realität – jetzt kommt das erste österreichische Großunternehmen, das die 4-Tage-Woche für seine Mitarbeiter:innen einführen will. Aber Herbst wollen die Wiener Linien in einem Test den ersten 300 Mitarbeiter:innen ermöglichen, nur mehr an vier statt bisher fünf Tagen die Woche zu arbeiten.

Anders als bei den genannten Startups, wo die Arbeitszeit auf 32 bzw. 35 Stunden pro Woche gekürzt wurde (bei gleichem Gehalt), wird es bei den Wiener Linien aber weiterhin 37,5 Stunden sein, die dann auf 4 Tage verteilt werden. Auch hier gilt, dass es dann klarerweise keine Gehaltskürzungen geben wird. Insgesamt arbeiten beim Betreiber des Wiener U-Bahnnetzes sowie zahlreicher Bus- und Bimlinien etwa 8.700 Menschen, etwa die Hälfte davon sind Buslenker:in, Bim- oder U-Bahn-Fahrer:in.

Am Arbeitsmarkt steht das Unternehmen, dass als 100-Prozent-Tochter der Wiener Stadtwerke im Eigentum der Stadt Wien steht, vor großen Herausforderungen. Durch Pensionierungen alle werden dieses Jahr 600 stellen frei, insgesamt werden 900 neue Mitarbeiter:innen gesucht. Für junge Menschen will man sich nun mit der 4-Tage-Wiche als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

4-Tage-Woche wird zur politischen Streitfrage

„Uns ist völlig bewusst, dass man natürlich auch auf die Bedürfnisse der neuen Generationen und des angespannten Arbeitsmarktes eingehen muss. Das beobachten wir auch schon laufend und versuchen auch anzupassen und unterzubringen. Wir machen uns hier sehr viele Gedanken“, sagte Alexandra Reinagl, Wiener-Linien-Geschäftsführerin, gegenüber dem ORF. Dass gleich die U-Bahn- oder Bus-Lenker zu Zug kommen, davon ist nicht auszugehen.

„Es wird in einigen Bereichen einfacher gehen und vielleicht früher passieren. Wir haben ja auch einen Verwaltungsbereich. Es wird im Bereich der manuellen Berufe, das sind im Großen und Ganzen die Werkstätten und der Fahrdienst, einiges an Gehirnschmalz benötigen, um hier eine Viertagewoche umzusetzen. Sie müssen bedenken: Wir müssen Fahrpläne ja in Dienstpläne umwandeln“, so Reinagl weiter.

Die 4-Tage-Woche ist weltweit zu einem Phänomen geworden, das immer mehr um sich greift. Es gilt als Mittel für mehr Zufriedenheit bei Mitarbeiter:innen – sie sollen sich durch 3 Tage Wochenende mehr Energie für die Arbeitszeit holen und Familie und Beruf besser in Einklang bringen. Unternehmen, die sie umsetzen, erhoffen sich größere Effizienzen bei gleichzeitig höher Attraktivität am Arbeitsmarkt.

„Waren am Anfang sehr skeptisch“: Die 4-Tage-Woche von Tractive im Detail

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