TV-Serie

Ärdoo: Österreich hat endlich sein eigenes „Silicon Valley“ 🙃

Clemens Thurn (Regisseur) und Lorenz Waldburg (Schauspieler) kreierten "Ärdoo". © Ärdoo
Clemens Thurn (Regisseur) und Lorenz Waldburg (Schauspieler) kreierten "Ärdoo". © Ärdoo

„Dein erstes Startup gründen ist wie der erste Sex, du stocherst da ein bisschen rum, hast keine Ahnung, was du machst, gibst dein Bestes, und im Endeffekt ist das Ganze auch wieder ziemlich schnell vorbei.“ „Ich les‘ auf jeden Fall sehr viel über Business auch, weil ich denke, man kann auch beim Lesen sehr viel lernen.“ „Hier in Wien sind wir die einzigen, die sich eine Vollzeit-Kraft, 80 Stunden die Woche, gönnen, nur um gute Vibes im Office zu verbreiten.“

Es sind Sätze wie diese, die zumindest zum Schmunzeln, wahrscheinlich aber zum Lachen bringen. Sie stammen aus dem Mund von Julius Mesch, CEO von Ärdoo, um zeigen, was die gleichnamige neue Serie auf A1 Now TV will: die Startup-Szene ordentlich durch den Kakao ziehen und dabei mit sämtlichen Klischees, die die gehypte Branche so hergibt, zu bedienen. Das erinnert natürlich an die Erfolgsserie „Silicon Valley“, die gewitzt ein Startup im Valley zeigte und dabei alle gängigen Stereotypen veräppelte.

„Gute Grundlage für ein Satireprogramm“

Hinter Ärdoo steckt natürlich kein echtes Startup, sondern die Videoproduktion von Clemens Thurn (Regisseur) und Lorenz Waldburg (Schauspieler). “Die Hauptfigur, der Mesch, ist in erster Linie ein Arschloch”, sagt Thurn im Gespräch mit Trending Topics. „Ärdoo habe ich vor etwa einem Jahr gemeinsam mit Lorenz Waldburg als Mockumentary konzipiert und begonnen, kurze Sketches ins Netz zu stellen. Lorenz hat in der Zeit davor Standup-Comedy in Berlin gemacht und sich in der Zeit durch diverse Praktika bei größeren Startups gequält, wo sich für ihn gewisse Stereotypen und Muster wiederholt haben, die uns beiden als gute Grundlage für ein Satireprogramm erschienen.“

Gemeinsam mit Waldburg hat Thurn, der früher Redakteur bei ORFIII war, die Geschichte um eine Jungfirma entwickelt, die bei der Entwicklung eines revolutionären Luftspenders (Achtung, er bläst heiße Luft) von einem Kamerateam begleitet wird. Gekonnt schaffen es Thurn und Mesch dabei, Stereotypen (der erfolgsgeile CEO, der introvertierte CTO, die Instagram-verliebte Marketing-Lady) zu kreieren, die zwar auf der Hand liegen, aber trotzdem nicht fad werden. „Silicon Valley“ kennen die beiden natürlich, doch die Vorbilder sind andere. „Für uns einflussreiche Serien waren vor allem das englische „The Office“ und das australische „Summer Hights High“, sagt Thurn.

© Ärdoo
© Ärdoo

“Wir sind genau mit keinem Business-Modell gestartet“

“Wir haben versucht, die Serie so aufzubauen, dass sie wie eine Mockumentary aussieht und die Satire darin versteckt ist”, sagt Thurn. Sowohl er als auch Schauspieler Walburg haben die Insights natürlich direkt bei Startups geholt – beide haben mal in solchen gejobbt, wohl eher kürzer als länger. Waldburg etwa war bei Berliner Startups tätig. “Aus dieser Zeit habe ich viel Inspiration mitgenommen. Viele Leute haben den Wunsch, in kurzer Zeit sehr erfolgreich zu sein. Dieser Nährboden bietet sehr viel Stoff für Comedy“, sagt Waldburg – und hält mit seinen Charakteren so manchen Startup-Gründern den Spiegel vor.

“Man kann mit heißer Luft ziemlich viel starten und mal schauen, wohin das führt”, sagt Thurn – und genau um das gehe es bei Ärdoo. Das fiktive Gerät, das die Protagonisten entwickeln, ist ein Luftgebläse, das ein einen Smart Speaker erinnern soll und eben das tut, was so mancher Startup-Gründer produziert: viel heiße Luft. Man hätte sogar überlegt, „Ärdoo“ als Crowdfunding-Kampagne zu starten – einfach um zu sehen, wie weit man mit nichts kommt.

Die vier Folgen der Mini-Serie sind derzeit kostenlos bei A1 Now TV zu sehen. Wie es danach weitergeht, ist für das kleine Produktionsteam noch offen. “Wir sind genau mit keinem Business-Modell gestartet. Wir haben bis heute nicht daran gedacht, ob das etwas ist mit dem wir viel Geld verdienen”, sagt Thurn. Es sei ein „Spaßprojekt, das gewachsen ist“. Die ersten vier Folgen konnte man nun finanzieren, nun schauen sich die beiden bereits nach neuen Möglichkeiten um. Thurn: „Netflix wäre natürlich cool. The sky is the limit.“

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