Nachricht an Joe Biden

Appell: Bundespräsident fordert zu schnellem Handeln gegen Klimakrise auf

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen ©Peter Lechner/HBF
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen ©Peter Lechner/HBF
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Am 22.04.2021 ist der internationale Earth Day. Traditionell ein Anlass global auf den Klimawandel und nötige Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr findet rund über diesen Tag auch ein weiteres Umweltereignis mit globaler Gewichtung statt. Vom 22. bis 23. April findet der „Leaders Summit on Climate“ statt. Dieser virtuelle Klimagipfel wird von den USA organisiert und ist die erste internationale Klimaveranstaltung unter dem neuen Präsidenten Joe Biden. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen richtet anlässlich beider Ereignisse einen klaren Appell an die internationale Staatengemeinschaft und an den amerikanischen Präsidenten.

Bekenntnisse zu mehr Klimaschutz gefordert

„Die bisher angekündigten Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft reichen nicht aus, um die Erderhitzung auf ein verträgliches Maß zu begrenzen. Wenn jetzt nicht rasch gehandelt wird, werden katastrophale Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und in allen Weltregionen nicht mehr zu verhindern sein. Niemand will, dass unsere Gletscher völlig verschwinden, Unwetter, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren zunehmen, landwirtschaftliche Erträge geringer werden und unsere Lebensqualität sinkt. Alle Staaten müssen daher deutlich nachbessern, auch Österreich“, mahnt der Bundespräsident.

Neben dieser deutlichen Aufforderung äußert sich der Bundespräsident aber auch positiv. So stimme ihn der Schulterschluss zwischen den USA und China für ein gemeinsames Handeln gegen die Klimakrise zuversichtlich. An den virtuellen Klimagipfel der USA „Leaders Summit on Climate“ hat er eindeutige Vorstellungen: „Ich erwarte mir ein klares Bekenntnis vor allem von den USA, China, Indien, Russland, Brasilien und natürlich der EU, ihre Emissionen rasch und deutlich zu senken. Noch haben wir es in der Hand, gegenzusteuern“, appelliert der Bundespräsident. Mögliche Zusagen von Kanada, Japan und Südkorea zu ambitionierten Klimazielen lobte er in der schriftlichen Erklärung.

In einen direkten Tweet an den US-Präsidenten machte er außerdem noch einmal die Bedeutung der Zusammenarbeit deutlich und zeigte seine klare Unterstützung:

 

Die aktuelle Einigung auf europäischer Ebene zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um minus 55 Prozent im Vergleich zu 1990 bis 2030 sei laut Van der Bellen ein wichtiger Schritt nach vorn, wenn auch weniger ambitioniert als von Vielen erhofft. Im November 2021 findet die Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow statt. Bis dahin müsse es gelingen, weitere Reduktions-Zusagen der internationalen Staatengemeinschaft zu erhalten, so Van der Bellen: „Die riesigen Budgetmittel, die jetzt weltweit mobilisiert werden, um die Wirtschaft nach der Pandemie wieder flott zu bekommen, sind eine große Chance, jetzt in Klimaschutz und Innovation zu investieren, Millionen neue, klimafreundliche Jobs zu schaffen und unsere Welt zukunftssicher zu machen. Nutzen wir diese Chance!“

Für 2050 hat er klare Vorstellen im Bereich Klima. So müsse es bis dahin weltweit gelingen, die Treibhausgasemissionen auf „netto-null“ zu minimieren. Bisher haben für 2050 die Europäische Union, Kanada  und die USA die Klimaneutralität zugesagt. China plant diese 2060 zu erreichen.

Auch ein kleines Lob an nationale Entwicklungen spricht der Bundespräsident aus. So bezeichnet er die kürzlich bekanntgegebene Anhebung der Investitionsprämie von drei auf fünf Milliarden Euro „als wichtigen ersten Schritt“.  Elementar sei es, Finanzmittel, welche bisher für fossile Energien verwendet wurden, zu klimaneutralen Energieträgern und Effizienzmaßnahmen hinzulenken.

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