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Bundeskanzler Kern an Software-Entwickler: „Ihr tragt wirklich viel zu unserem Land bei“

Szene von der We Are Developers-Konferenz in Wien. © We Are Developers/Facebook
Szene von der We Are Developers-Konferenz in Wien. © We Are Developers/Facebook
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Bei der heute und morgen in Wien stattfindenden Konferenz „We Are Developers“ ließ es sich Bundeskanzler Christian Kern auch einen Tag, nachdem Vizekanzler Reinhold Mitterlehner zurückgetreten ist, nicht nehmen, um auf die Bühne zu kommen. An die vielen versammelten Entwickler – insgesamt zählt die Konferenz offiziell rund 3.800 Besucher – richtete Kern folgende Worte: „Ihr tragt wirklich viel zu unserem Land bei, vielen Dank dafür.“ Software-Developer würden in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung jene Arbeiter sein, die an „einer besseren Welt“ werken. Entwickler hätten im digitalen Zeitalter oft mehr Einfluss auf das Leben aller als die Politik. Seitenhiebe auf rechtspopulistische Parteien und Donald Trump („ein Reality-Soap-Darsteller als Präsident im Weißen Haus“) baute Kern auch in seine Rede ein.

Kern betonte wie auch bereits bei anderen Events, dass vor allem Startups immer wichtiger für den Wirtschaftsstandort Österreich werden würden. 2016 hätten sie für 40 Prozent der neuen Arbeitsplätze gesorgt. Schon im Rahmen der Runtastic-Büroeröffnung (mehr dazu hier) oder dem 4Gamechanger-Festival hat Kern in diesem Jahr immer wieder die Relevanz der Digitalisierung im Allgemeinen und auf neue Technologien fokussierte Jungfirmen im Besonderen betont. Wichtig für den Standort seien gut ausgebildete Menschen, damit sich noch mehr ausländische Unternehmen im Hightech-Bereich ansiedeln.

Als Beispiel nannte der Bundeskanzler den Entschluss des deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim, der in den Bau eines neuen Werkes in Wien 700 Millionen Euro investiert, sowie den LKW-Hersteller Steyr MAN (gehört zum Volkswagen-Konzern), der vor kurzem einen Elektro-LKW vorgestellt hat.

Kern will MINT-Bereiche fördern

Auch wenn er am Tag nach dem Rücktritt des Vizekanzlers nicht gut vorbereitet sei, kündigte Kern an, die so genannten MINT-Bereiche (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) an Schulen, Hochschulen und durch staatliche Anschubfinanzierung bei Startups und schnell wachsenden IT-Unternehmen stärker fördern zu wollen. Wichtig wäre eine Förderung von Software-Entwicklern jedenfalls: Sie wurden im Vorjahr zu den Mangelberufen gezählt, in der Branche ist bekannt, dass kleine wie große Firmen oft händeringend nach entsprechend ausgebildetem Personal suchen.

Dazu wird Kern aber einen Koalitionspartner brauchen, der die Regierung weiterträgt. Gestern Abend bot Kern Außenminister Sebastian Kurz (VP) eine „Reformpartnerschaft für Österreich“ an. Kurz ist aktuell offenbar bereit, an die Spitze der Volkspartei zu treten, allerdings beschäftigt man sich derzeit in ÖVP-Kreisen vor allem mit der Frage von Neuwahlen (mehr dazu auf derstandard.at). Kurz wäre jedenfalls ein wichtiger Partner für Kern im Innovationsbereich, immerhin ließ sich der Außenminister immer wieder auf einschlägigen Veranstaltungen blicken. Bereits vor einigen Jahren betonte er am Pioneers Festival, dass Österreich ein „Startup-freundlicheres Klima“ bräuchte.

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