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FTX: Kryptobörse droht ohne Milliardenfinanzspritze die Pleite

Sam Bankman-Fried (FTX) und Changpeng CZ Zhao (Binance). © FII Institute / Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)
Sam Bankman-Fried (FTX) und Changpeng CZ Zhao (Binance). © FII Institute / Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)

Die katastrophale Abwärtsspirale der Krypto-Exchange FTX reißt weiterhin nicht ab. Am Mittwoch hat Konkurrent Binance sein Kaufangebot zurückgezogen. Nun droht FTX gar die komplette Pleite. CEO Sam Bankman-Fried hat den Investor:innen laut Bloomberg am Mittwoch mitgeteilt, dass das Unternehmen ohne eine gewaltige Finanzspritze Insolvenz anmelden müsste. In einer Telefonkonferenz berichtete Bankman-Fried offenbar, dass die Kryptobörse einem Fehlbetrag von bis zu acht Milliarden Dollar gegenübersteht. Um zahlungsfähig zu bleiben, wären satte vier Milliarden Dollar nötig.

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CEO Bankman-Fried „hat es vermasselt“

FTX versucht nun, die Mittel in Form von Darlehen oder Eigenkapital aufzubringen beziehungsweise über eine Kombination von beidem. „Ich habe es vermasselt“, soll Bankman-Fried den Anleger:innen in der Telefonkonferenz mitgeteilt haben. Er wäre „unvorstellbar, ungeheuer dankbar“, wenn Investor:innen helfen könnten. Ein Sprecher des Unternehmens lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Die bis gestern noch auf dem Tisch gelegene Rettung durch Binance wird nun nicht mehr passieren. „Wir hatten gehofft, die Kund:innen von FTX bei der Bereitstellung von Liquidität unterstützen zu können, aber die Probleme liegen außerhalb unserer Kontrolle und unserer Möglichkeiten, zu helfen“, hieß es inzwischen in einer Erklärung der von Changpeng Zhao gegründeten Exchange. Ein wichtiger Grund für den Rückzug war auch das Ergebnis einer Due-Diligence-Prüfung des Unternehmens. Ebenfalls sprachen jüngste Berichte über missbräuchlich verwendete Kundengelder und angebliche Ermittlungen der US-Behörden nicht gerade für den Kauf der Börse.

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Sequoia wertet FTX-Investment bei Null Dollar

Bankman-Fried hatte den Investor:innen in der Telefonkonferenz am Mittwoch laut Berichten noch wiederholt versichert, dass Zhao nicht von der Übernahme abrücken würde. Rund eine Stunde später teilte Binance jedoch mit, sich tatsächlich aus dem Vorhaben zurückzuziehen. FTX konnte noch in diesem Jahr zeitweise eine Bewertung von 32 Milliarden Dollar vorweisen. Doch in den letzten Tagen ist das Geschäft bergab gegangen. So musste die Exchange Auszahlungen an ihre Kund:innen stoppen. Offenbar ist das Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert.

Die Exchange hat eine prominente Liste von Geldgebern, darunter Sequoia Capital, BlackRock, Tiger Global Management und SoftBank. Sequoia hat den gesamten Wert seiner Beteiligungen an FTX.com und FTX.us bereits abgeschrieben und bewertet das Investment in die Exchange laut einem Tweet mit Null Dollar. Das deutet daraufhin, dass das Unternehmen keinen klaren Weg sieht, seine Investition wieder hereinzuholen.

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Solana erleidet schweren Einbruch

Die Nachricht über das Scheitern der Übernahme durch Binance hatte fatale Auswirkungen auf den Kryptomarkt. So ist Bitcoin am Mittwoch Abend zeitweise unter den Wert von 16.000 Euro gefallen. Am Donnerstag zeigt sich wieder eine leichte Stabilisierung, derzeit steht der Preis bei knapp unter 17.000 Euro. Wohl am heftigsten hat es jedoch die Währung Solana erwischt. FTX hält große Mengen an der Coin, was nun für einen massiven Absturz sorgt. Satte 26 Prozent hat Solana in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an Wert verloren. Dieser liegt damit nur noch bei 15,26 Euro. Am vergangenen Wochenende stand der Preis noch bei mehr als 36 Euro.

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