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Leftshift One: AI-Startup holt frisches Investment für europäische ChatGPT-Alternative

© Leftshift One
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ChatGPT von OpenAI hat die Online-Welt im Sturm erobert, wurde aber auch mit viel Kritik eingedeckt. Auch das Grazer AI-Startup Leftshift One wettert gegen den KI-Chatbot, der wie berichtet mittlerweile ziemlich eng an Microsoft und dessen Azure-Cloud gekoppelt ist. Mangelnde Kontrolle, fehlende Nachvollziehbarkeit, kaum Datenschutz sowie Missachtung von ethischen Spielregeln – ChatGPT sei heute aus europäischer Sicht nicht vertrauenswürdig. Deswegen hat das Startup rund um Geschäftsführer Patrick Ratheiser eine europäische ChatGPT-Alternative gebaut, die ab sofort Unternehmenskund:innen angeboten wird.

Und dafür bekommt das 2017 gegründete Unternehmen mit aktuell 25 Mitarbeiter:innen jetzt einen „hohen sechsstelligen Betrag“ von den Bestandsinvestoren Hermann Hauser sowie eQventure. Neu dabei ist auch die Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), die mit ihrem Investment der „Vertrauenswürdigkeit der KI-Dienste“ des Startups unterstützen möchte. Hauser und eQventure sind bereits seit 2019 bei Leftshift One investiert. Damals wurden 2 Millionen Euro investiert (Trending Topics berichtete). Nach der neuen Finanzierungsrunde würden  Über 60 Prozent der Anteile weiterhin in den Händen der Gründer Patrick Ratheiser, Christian Weber, Stefan Schmidhofer, Benjamin Krenn und Michael Mair bleiben, heißt es.

„Wir setzen auf smarte, vorhandene Transformer-Modelle mit sieben bis 20 Milliarden Parametern und führen ein spezifisches Feintuning auf den jeweiligen Anwendungsfall durch. Dadurch sind die Antworten und Informationen bekannt und nachvollziehbar“, so Ratheiser in einer Aussendung. Zum Vergleich: GPT-3 basiert auf etwa 175 Milliarden Parametern, GPT-4 auf Billionen. Weil aber das Leftshift-One-Modell viel schlanker sei, könne es „im internen Rechenzentrum der Unternehmen betrieben werden, ohne dass sensible eigene Firmen-Informationen geteilt werden müssen“, so Ratheiser.

Für öffentlichen Sektor und regionale Wirtschaft

Ziel von Leftshift One ist es, die ChatGPT-Alternative im öffentlichen Sektor und der regionalen Wirtschaft zu vertreiben. Das KI-Tool könne etwa Mails, Dateien, Dokumente und Artikel klassifizieren oder Kundenanfragen beantworten. In der produzierenden Industrie etwa könne es auch als Assistent fungieren, weil es etwa „Wartungsintervalle industrieller Maschinen aus intern gut versteckten Dokumenten einfach und rasch erfragen“ könne, so Ratheiser. Vorteil sei eben, dass die Unternehmen ihre heiklen internen Daten nicht in die Cloud von OpenAI bzw. Microsoft füttern müssten, sondern auf den eigenen Servern belassen könnten. „Unsere Business-Kunden haben zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten.“

„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft. Deshalb sind wir bestrebt, die Entwicklung und Anwendung von KI in der Steiermark zu fördern, insbesondere durch die Unterstützung von Technologieführern wie Leftshift One, die in diesem Bereich tätig sind“, so Christoph Ludwig, Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG, in einer Aussendung.

Klar ist aus österreichischer Sicht auch: Es fehlt derzeit massiv an Finanzierungsmitteln in der KI-Grundlagenforschung. Wie berichtet wird die Situation von führenden KI-Forscher:innen in Österreich wie Sepp Hochreiter von der JKU in Linz als „katastrophal“ bewertet. In Sachen Fördermittel und KI-Strategie ist Österreich derzeit mit anderen Entwicklungs- bzw. Schwellenländern wie Mexiko oder Uganda eingereiht.

„Situation für KI ist katastrophal“: Österreich bei AI-Strategie auf Entwicklungsland-Level

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