COVID-19-Pandemie

Pfizer und Moderna können 32 Mrd. Dollar mit Corona-Impfstoff 2021 verdienen

Der Corona-Impfstoff könnte noch im Dezember zugelassen werden. © Pixabay
Der Corona-Impfstoff könnte noch im Dezember zugelassen werden. © Pixabay
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Dieses Jahr wurde uns in Echtzeit der Wert von Biotech für die Gesellschaft vor Augen geführt: Dutzende Pharma-Riesen und Unternehmen im Biotechnologie-Bereich haben sofort nach Ausbruch der Pandemie damit begonnen, an einem Impfstoff zu arbeiten. Das Duo Pfizer aus den USA und BioNTech aus Deutschland sowie Moderna aus den USA sind nun die ersten Firmen, die mit Impfstoffen für die USA und Europa auf den Markt kommen werden.

Auch in Österreich wurde bereits bei beiden Firmen bestellt. Anfang Jänner bereits soll die erste Lieferung von 250.000 Dosen von Pfizer/BioNTech eintreffen, im Laufe des Jänners soll dann auch Moderna die ersten 200.000 Impfdosen in die Alpenrepublik senden. Auch viele andere Länder bestellen bei den beiden Unternehmen. Es geht um hunderte Millionen Dosen, über einen längeren Zeitraum betrachtet sogar um Milliarden.

Massive Umsatz-Boosts

Und das wird den drei Unternehmen, die im Rennen um die ersten Impfstoffe als Sieger hervorgegangen sind, sehr viel Geld einbringen. Analysten von Morgan Stanley rechnen damit, dass Pfizer 2021 satte 19 Milliarden US-Dollar Umsatz mit dem RNA-Impfstoff machen wird – einen Teil davon wird der deutsche Partner BioNTech erhalten. Für Pfizer aus New York (bestens bekannt für Viagra) ist das ein ordentlicher Boost. Zur Einordnung: 2019 machte der drittgrößte Pharmakonzern der Welt hinter Roche und Novartis rund 51 Milliarden Dollar Umsatz.

Auch für Moderna als verhältnismäßig kleines und junges BioTech-Unternehmen ist der RNA-Impfstoff eine gigantische Sache fürs Geschäft. Analysten von Goldman Sachs schätzen, dass das erst 2010 in Cambridge, Massachusetts, gegründete Unternehmen 2021 einen Umsatz von 13,2 Milliarden US-Dollar mit dem Impfstoff machen wird. Für Moderna ist das unglaublich viel Geld. Zum Vergleich: 2019 lag der Umsatz lediglich bei 60 Millionen Dollar.

Kritiker treten auf den Plan

Dass Pharma-Konzerne, ihre Aktienkurse und ihre Manager ordentlich von der Corona-Krise und den dadurch benötigten Impfstoffen profitieren, hat bereits Kritiker auf den Plan gerufen. „Es ist absolut falsch, dass Pharmafirmen wie Pfizer und Moderna von den COVID-19-Impfstoffen, die so stark von den US-Steuerzahlern subventioniert und unterstützt wurden, profitieren und dass ihre Führungskräfte ein riesiges persönliches Vermögen machen“, sagt etwa Eli Zupnick, Sprecher von Accountable.US, einer Interessensvertretung von Patienten.

Die Hersteller der Impfstoffe argumentieren damit, dass sie selbst Milliarden Dollar in die Entwicklung der Impfstoffe sowie in die Produktion investiert haben. Allerdings: Mit der „Operation Warp Speed“ haben die USA Pharma-Unternehmen mit vielen Milliarden Dollar an Förderungen für die Entwicklung der Impfstoffe bedacht. So hat Moderna 955 Millionen Dollar erhalten, Pfizer 1,95 Milliarden Dollar.

Zwei Mitbewerber von Pfizer und Moderna, und zwar die Pharma-Unternehmen Johnson & Johnson (USA) und AstraZeneca (UK/Schweden) haben bisher versprochen, die Impfstoffe ohne Profitabsicht, also zum Selbstkostenpreis, auf den Markt zu bringen. Auch hier ist wichtig zu wissen: Johnson & Johnson hat US-Fördergelder von 456 Millionen Dollar erhalten, AstraZeneca sogar satte 1,2 Milliarden Dollar (mehr dazu hier).

Wie Manager absahnen

Durch den Boom (und Hype) der Pharma-Firmen und BioTechs sind auch deren Aktienkurse dieses Jahr durch die Decke gegangen. Das hat einige Manager dazu gebracht, ihre Firmenanteile teilweise zu verkaufen. Insgesamt haben nur 22 Personen einen Nettogewinn von insgesamt etwa 145 Millionen Dollar durch den Aktienhandel gemacht, rechnet Accountable.US vor – die mit Abstand meisten Trades haben Vertreter von Moderna gemacht.

Emergent BioSolutions $5,045,987.77
Johnson & Johnson $4,276,630.00
Moderna $115,483,292.92
Novavax $17,334,414.85
Pfizer $3,101,596.05
Total $145,241,921.58

 

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