Mobility

Roetz Bikes macht aus Schrott Designer-Fahrräder

Roetz Bikes sind schicke Öko-Fahrräder © Roetz
Roetz Bikes sind schicke Öko-Fahrräder © Roetz

Die Niederländer sind Europas Radfahr-Musterschüler. Ja, Radfahren ist dort sogar nationales Kulturgut. Das hat allerdings auch eine Schattenseite: Rund eine Million Fahrräder landen in den Niederlanden jährlich am Müll. Obwohl sie noch gut sind, also zumindest ihre Teile. Das macht sich das Startup Roetz erfolgreich zunutze: Das Team schenkt kaputten Drahteseln ein zweites Leben als Designer-Fahrrad.

Auf die Idee kam einer der Gründer, Tiemen ter Hoeven, ausgerechnet über ein Projekt in der Automobil-Industrie. Er war Unternehmensberater und stieß bei einem deutschen Autobauer auf das Prinzip der Wiederaufarbeitung alter Komponenten. Das war nicht nur nachhaltig, sondern verschaffte dem Hersteller auch ein wenig mehr Unabhängigkeit von Zulieferern. Ter Hoeven hielt es für ein geniales Konzept für das Fahrradschrott-Problem seiner Heimatstadt Amsterdam und gründete Roetz Bikes.

Roetz-Co-Founder Tiemen ter Hoeven © Regio Amsterdam Foto Ronald Bakker
Roetz-Co-Founder Tiemen ter Hoeven © Regio Amsterdam Foto Ronald Bakker

Schrottreife Räder aus Auktionen

Die romantische Vorstellung, dass das Team kaputte Räder aus dem Kanal zieht und vom Straßenrand aufsammelt, entspricht aber nicht der Realität. Die Räder werden auf städtischen Auktionen angekauft. Dort werden jene Fahrräder versteigert, die auf der Straße zurückgelassen wurden und Roetz konzentriert sich auf schrottreife Räder, die sowieso keiner mehr haben will. Das Team des Startups besteht aus Langzeitarbeitslosen und ehemaligen Häftlingen, die Schwierigkeiten haben, in das Berufsleben zurückzufinden.

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Bis zu 70 Prozent wiederverwertet

Roetz ist die Abkürzung von Roetzifizieren, so nennen die Niederländer den Vorgang, aus alten Teilen ein neues Produkt zu schaffen. Die Räder werden zerlegt und auf wiederverwertbare Teile geprüft. In der Regel sind das bis zu 40 Prozent des Gefährts, manchmal sogar bis zu 70 Prozent, erklärt Ter Hoeven in einem Interview. Nämlich dann, wenn es sich um die landesweiten Sharing-Bikes, die OV-fiets, handelt – eine große Menge Fahrräder mit exakt gleichen Teilen, die gut zusammengebaut werden können.

Das Ergebnis muss man sich nicht als Frankenstein-Fahrrad vorstellen. Ganz im Gegenteil, die Roetz Bikes sind schicke Designer-Räder im Retro-Look und auch die Kosten halten sich in Grenzen: Individuell konfiguriert kosten sie auf der Website von Roetz ab rund 560 Euro.

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