Reparaturindex

Smartphones: Die Suche nach mehr Nachhaltigkeit vereinfachen

Einfach das Display austauschen? Das geht bei den meisten Smartphones nicht mehr. ©Anton Maksimov/ Unsplash
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Österreicher:innen wollen sehr wohl nachhaltig konsumieren und handeln, im Wald der tausenden Zertifikate ist es aber schwer sich zurecht zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt die  Arbeiterkammer (AK) in einer aktuell präsentierten Studie. Für diese wurden 600 Bürger:innen zwischen Jänner 2019 bis März 2020 befragt. Nur ein Viertel der Befragten hat dabei angegeben, die Verlässlichkeit von Gütezeichen gut einschätzen zu können. der Großteil der Befragten gibt hingeben an, dass es ihrer Meinung nach zu viele Gütesiegel gibt: „Konsument:innen sind bereit, nachhaltig zu konsumieren. Die größten Hürden dabei sind etwa fehlende klare Kennzeichnung von nachhaltigen Lebensmitteln, ein Wirrwarr an Gütezeichen und schwierige bis unmögliche Reparaturen,“ so AK Konsumforscherin Johanna Bürger. 

Jetzt kommt der österreichweite Reparaturbonus

Smartphone-Reparaturen kommen mit einigen Hürden

Das mit den schwierigen bis unmöglichen Reparaturen könnten vor allem auch Apple-Nutzer:innen kennen. Die Marke mit dem angebissenen Apfel ist nicht unbedingt für die Langlebigkeit ihrer Akkus oder die Bruchfestigkeit ihrer Displays bekannt. Doch wer schonmal ein iPhone reparieren lassen wollte, musste feststellen, dass das ganz schön teuer werden kann. Einfach wie früher einen Akku nachkaufen und einsetzen geht nicht mehr. Und lassen Besitzer:innen das Smartphone nicht bei dem/der Originalhersteller:in reparieren, sondern bei einer etwas preiswerteren, selbständigen Werkstatt, verlieren die Kund:innen die Garantie auf das Gerät. Doch das ist nicht nur ein Problem bei Apple. Viele Technikhersteller:innen verhindern heute durch eingebaute Komponenten eine einfache Reparatur und zwingen dadurch die Konsument:innen zum Kauf neuer Geräte.

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Ranking von nachhaltigen Geräten

Natürlich gibt es auch Anbieter:innen, die nachhaltigere Geräte anbieten. Doch wie die Studie der AK bereits herausgefunden hat, sind diese schwer zu identifizieren. Deshalb hat “klimaaktiv”, die Klimaschutzinitiative des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), eine Informationsplattform geschaffen. Auf topprodukte.at können private Konsument:innen und Unternehmen sich informieren, welche der in Österreich verfügbaren Produkte am energieeffizientesten seien. Dabei gibt es beispielsweise Kategorien wie Beleuchtung, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühlschränke, Gefriertruhen, Heizungen, Klimageräte, Autos, Fernseher, Bildschirme und Drucker.

Auch für Smartphones hat die Initiative ein Ranking erstellt. Und Überraschung: Apple hat es mit seinen Produkten nicht unter die nachhaltigen Vertreter:innen der Smartphones geschafft. Dafür führen “Fairphones” die Liste an. 

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Tipps für eine längere Akkulebensdauer

Auf dieses Ranking macht die Plattform am heutigen Tag der Batterie aufmerksam. Dazu gibt Topprodukte.at zudem Tipps, wie der Lebenszyklus eines Akkus von Anfang an verlängert werden kann. Dazu gehöre zum einen, dass Akkus nicht voll aufgeladen und dauerhaft auf dem höchsten Ladezustand gehalten werden sollten. Ladezustände zwischen 20 und 80 Prozent seien optimal für eine lange Lebensdauer einer Batterie, wobei ein Laden über Nacht meistens selbstständig von modernen Handys optimiert werden würde. Zudem reagierten Akkus empfindlich auf extreme Kälte oder Wärme. Deshalb sollten die Smartphones bei extremen Temperaturen nicht geladen werden. Der „Wohlfühltemperaturbereich“ einer Batterie liege bei 15 bis etwa 30 Grad Celsius. 

So will die EU Smartphones langlebiger machen

Reparatur-Index

In Frankreich gibt es übrigens bereits einen Reparatur-Index des französischen Umweltministeriums. Damit sollen Anwender:innen die Reparatur-Freundlichkeit von Produkten vergleichen können und sich direkt beim Kauf für ein gut reparierbares Gerät entscheiden. 

Doch nicht nur in Frankreich, sondern in der ganzen EU sollen bald bessere Rahmenbedingungen für die Reparierbarkeit von Smartphones geschaffen werden. Bereits im September letzten Jahres stellte die EU-Kommission laut einstimmigen Medienberichten Pläne für einen verpflichtenden Reparierbarkeitsindex für Smartphones und Tablets vor. Dabei sollen ab dem Jahr 2023 zum einen auch Smartphones und Tablets mit dem von Fernsehern und Kühlschränken bekannten EU-Energielabel ausgestattet werden. Zum anderen sollen Smartphone-Hersteller:innen künftig fünf Jahre lang Ersatzteile wie Akkus, Kameras, Mikrofone und Konnektoren an „professionelle Reparaturbetriebe“ liefern müssen. Ersatz-Displays sollen auch für Endkunden verfügbar sein. 

Damit könnte es sich wieder einmal lohnen, das eigene Handy reparieren zu lassen, anstatt in ein neues zu investieren. Leider hat die EU-Kommission jedoch keine Angaben zu maximalen Preisen für eine Reparatur gemacht. Denn bei horrenden Kosten für eine Reparatur, könnten Konsument:innen aus rein wirtschaftlichen Gründen doch wieder auf ein neues Modell umschwenken. Bisher sind das jedoch sowieso nur Verordnungsentwürfe. Somit bleibt abzuwarten, wie eine tatsächliche Verordnung ausformuliert ist. Bis dahin helfen aber vielleicht die simplen bereits erwähnten Tipps, um das Leben des Akkus zu verlängern.  

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