Porträt

Snipedy: Wiener Startup lässt Clips aus Streams nehmen und senden

Snipedy-Gründer Clemens Sagmeister und Dajana Doskoc © Snipedy
Snipedy-Gründer Clemens Sagmeister und Dajana Doskoc © Snipedy

Mit einer Videoplattform, die User:innen ohne Probleme kurze Clips aus Streams und Videos nehmen und sie an andere verschicken lässt, will das Wiener Startup Snipedy aufwarten. Gründer Clemens Sagmeister und seine Kollegin Dajana Doskoc wollen damit vor allem Streaming-Jungfirmen die Möglichkeit bieten, ihre Inhalte unkompliziert und ohne hohes Werbebudget online zu vermarkten.

Clips schicken soll einfacher werden

IT-Spezialist Sagmeister hatte die Idee im Jahr 2018. „Ich und mein Freundeskreis sind sehr videoaffin, wir sprechen oft über Filmszenen und Videos. Mir ist aber aufgefallen, dass es unnötig kompliziert ist, sich gegenseitig Clips zu schicken. Bei Video-Links mussten wir immer angeben, zu welchem Zeitpunkt die Stelle kommt, über die wir gesprochen haben. Und mit einem Schnittprogramm zu arbeiten ist vielen zu zeitaufwendig“, erläutert der Snipedy-CEO.

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Sagmeister hat selbst eine Plattform entwickelt, mit der es möglich ist, einfach einen Link zu einem Video oder einem Stream einzugeben und dann zu sagen, welcher Ausschnitt zu einem „Snip“, also einem kurzen Clip werden soll. Snips müssen dabei eine Länge von mindestens zwei Sekunden und höchstens 16 Sekunden haben. Über den Apple-Nachrichtendienst iMessage ist es möglich, die Clips an andere weiterzuleiten. Auf der Website gibt es außerdem eine Videothek mit allen bislang erstellten Snips.

„Snips“ verletzen Urheberrecht nicht

Das Besondere an Snipedy ist laut dem Gründer, dass die Snips nicht die Urheberrechte der Video-Produzenten verletzen. „Es handelt sich nämlich nicht um neue Inhalte, sondern nur um Ausschnitte aus dem Original. Die Plattform erstellt automatisch einen Link zur Quelle. Dadurch behalten die Urheber weiterhin das Recht an ihnen. Wird die Quelle entfernt, beispielsweise wegen einem Urheberrechtsverstoß ihrerseits, verschwinden die Snips auch“, so Sagmeister.

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Snipedy richtet sich momentan vor allem an Jungunternehmen, die Streams anbieten und diese bewerben wollen. „Es gibt viele solche Startups, die sich in der Corona-Zeit gegründet haben. Wir wollen ihnen dabei helfen, ihre Inhalte schnell im Internet in Umlauf zu bringen“, erklärt der CEO.

Snipedy hat Vollpension als Kunden gewonnen

Um selbst Snips zu erstellen, ist momentan eine einmalige Pauschale fällig, die sich nach dem Aufwand richtet, den der Anschluss an die Plattform erfordert. Außerdem erhält das Startup pro Klick auf den Backlink einen Beitrag. User:innen können die existierenden Snips jedoch kostenlos anschauen. Das Preismodell will Snipedy in Zukunft verfeinern und vor allem nach den gängigen Social-Media-Preisen pro Klick ausrichten. Die Jungfirma hat mit dem Wiener Kaffeehaus Vollpension auch bereits einen Pilot-Kunden gewinnen können. Mit seinem Projekt „Backademie“ lässt Vollpension Senior:innen Online-Backkurse veranstalten (Trending Topics berichtete). Um diese Inhalte zu bewerben, nutzt das Kaffeehaus die Plattform von Snipedy.

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Momentan sucht die Jungfirma noch nach Investor:innen. Unterstützung hat sie bereits durch die TU Wien erhalten. Sie ist nämlich Teil des „Innovation Incubation Center“ der Universität. Im Zuge des Inkubators hat Sagmeister ein Coaching im Bereich Gründung erhalten. Im Jahr 2019 ist die SEO-Spezialistin Dajana Doskoc hinzugekommen. Momentan konzentriert sich Snipedy nur auf den DACH-Raum, eine Expansion schließt Sagmeister aber nicht aus. Auf jeden Fall will das Startup bald auch Medienhäuser erreichen, damit diese Snips zu journalistischen Beiträgen erstellen können. Sogar Streaming-Giganten wie Netflix kann sich der Gründer als künftige Kunden vorstellen.

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