Quartalszahlen

Apple stand 2019 vor einem Abschwung. Doch heute ist alles größer als je zuvor.

Apple-CEO Tim Cook. © Apple
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Zurückgehende Nachfrage nach dem iPhone, schwächelnde Aussichten in China, immer stärkere Konkurrenz: Vor einem Jahr noch war der Outlook für Apple alles andere als rosig. Ein gesättigter Smartphone-Markt und eine gewisse iPhone-Fatigue schickten sich an, das (damals) wertvollste Unternehmen samt seinem Aktienkurs in einen Sinkflug zu schicken.

Doch das ist nicht passiert. In der Nacht auf Mittwoch konnte Apple-Chef Tim Cook wieder einmal ziemlich starke Zahlen zum vierten Geschäftsquartal des Vorjahres auspacken. Der Umsatz kletterte auf ein neues Allzeithoch von 91,8 Milliarden US-Dollar (plus 9 Prozent), der Gewinn auf 22,2 Milliarden US-Dollar (plus 19 Prozent). Der Gewinn war nie höher.

Etwa 56 Milliarden Dollar vom Umsatz kommt aus dem iPhone-Geschäft, Wearables sorgten für etwa zehn Milliarden Dollar Umsatz, und Services brachten rund 12,7 Milliarden Dollar.

Verdoppelung an der Börse 2019

Dass Apple wieder mal ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr abliefern wird, ist auch den Börsianern gegen Jahresende immer stärker bewusst geworden. Mittlerweile wird der iPhone-Konzern an der Börse mit fast 1,4 Billionen Dollar bewertet – nur der Ölriese Saudi Aramco ist mehr wert. Zum Vergleich: Anfang 2019 lag die Apple-Aktie bei 150 Dollar, innerhalb eines Jahres hat sich das ohnehin starke Papier auf nun mehr fast 320 Dollar mehr als verdoppelt. Bei der Aktien-Performance hat Apple andere IT-Riesen wie Alphabet, Microsoft oder Amazon in den Schatten gestellt.

Was ist 2019 bei Apple passiert? Neben den neuen iPhones-11-Modellen sind es vor allem die Wearables und die Services, die den Absatz antreiben. Die AirPods, anfangs als „Zahnbürstenaufsätze für die Ohren“ belacht, haben sich zu absoluten Sellern entwickelt und treiben den Wearables-Markt an. Und dann kommen natürlich die vielen Zusatz-Dienste dazu, die Apple auf den Markt gebracht hat: 2019 starteten Apple Arcade, Apple TV+, Apple News+ und Apple Card – allesamt Dienst für die bestehende Kundschaft, die noch einmal extra Umsatz bringen.

5G und der Coronavirus

2020 wird für Apple voraussichtlich wieder ein starkes Jahr. Denn es wird das erste 5G-Smartphone mit Apfel-Logo erwartet – für viele Bestandskunden sicher ein Grund, ein Upgrade für ihr aktuelles Modell zu kaufen. Außerdem soll mit dem iPhone SE2 ein neues, günstiges Smartphone kommen.

Doch die Großwetterlage trübt sich wegen der Verbreitung des Coronavirus ein. Apple produziert fast ausschließlich in China und ist von dem Land stark abhängig. Einige Betriebe, die zuliefern, befinden sich in der besonders betroffenen Region rund um die Stadt Wuhan, weswegen es vielleicht notwendig werde, alternative Quellen anzuzapfen.

Der Coronavirus, der dafür gesorgt hat, dass in der Region Wuhan 45 Millionen Menschen von der Außenwelt abgeschottet wurden, wird sich also auf das Geschäft von Apple auswirken. Schon jetzt ist die Prognose für das zweite Fiskal-Quartal 2020 ungewöhnlich breit: Die Umsatzspanne wurde von 63 bis 67 Milliarden US-Dollar gewählt. Aber auch 63 Milliarden wären ziemlich gut. Der Umsatz lag im Vergleichszeitraum des Vorjahres bei 58 Milliarden Dollar.

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