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EY: Neuer Rekord bei Zahl der Finanzierungsrunden trotz Rückgang bei Geldsummen

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Im Jahr 2021 und im ersten Halbjahr 2022 haben Startups weltweit alle Rekorde in Hinblick auf Finanzierungen geknackt. Doch mittlerweile haben steigende Zinsen, wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Inflation das Marktumfeld stark eingetrübt. In Österreich gab es – wie schon im zweiten Halbjahr 2022 – auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 einen deutlichen Rückgang. Heimische Startups lukrierten hier 356 Millionen Euro und damit um rund 60 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022 bzw. rund 33 Prozent weniger als 2021. Einen neuen Rekord gab es dennoch bei der Anzahl der Finanzierungsrunden. So lautet das Ergebnis des neuen „Start-up-Barometer“ von Wirtschaftsprüfer EY.

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„Rekordjagd“ vorbei – dennoch weiter Finanzierungsrunden

Die zwei großen Finanzierungsrunden 2023 des österreichisch-deutschen PropTechs Gropyus mit rund 100 Millionen Euro sowie des Logistik-Scale-up MyFlexBox mit rund 75 Millionen Euro vereinten etwa die Hälfte des gesamten Investitionskapitals auf sich. Unter den Top-5-Investments des Jahres finden sich außerdem noch das oberösterreichische CleanTech-Unternehmen neoom (insgesamt 41 Millionen Euro), der Lieferketten-Spezialist Prewave (18 Millionen Euro) sowie das Cloud-Software-Scale-up Tset (13 Millionen Euro). Die Anzahl der Finanzierungsrunden stieg im ersten Halbjahr 2023 um 15 Prozent auf 91 und damit auf eine neue Bestmarke für einen Halbjahreszeitraum in Österreich.

„Die Rekordjagd bei Startup-Finanzierungssummen ist vorbei. Klammert man die beiden außergewöhnlichen Jahre 2021 und 2022 als Sondereffekte aus, zeigt sich aber dennoch eine positive Entwicklung des heimischen Ökosystems: In den ersten sechs Monaten 2023 gab es fast mehr als doppelt so viel Geld für Österreichs Startups wie im besten Vergleichszeitraum vor der Pandemie. Ebenfalls erfreulich ist vor allem, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und Zurückhaltung von Investorengruppen so viele heimische Startups wie in keinem Vergleichszeitraum davor neues Investmentkapital einsammeln konnten. Es wird nach wie vor in Österreichs Startups investiert“, sagt Florian Haas, Head of Start-up bei EY Österreich.

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Wachstums-Startups stehen „Downrounds“ bevor

Laut Florian Haas stehen gerade stark wachsenden und bei der letzten Finanzierungsrunde hoch bewerteten Jungfirma in den nächsten Monaten „Downrounds“ bevor. Dabei handelt es sich um Finanzierungsrunden mit einer niedrigeren Bewertung als beim letzten Mal. Aktuell liege der Fokus auf Überbrückungsfinanzierungen, wo insbesondere bestehende Investorengruppen Kapital nachschießen. Neue Beteiligungen sind weniger im Fokus von Venture-Capital-Gesellschaften. Das wiederum sorgt für mehr Wettbewerb um Finanzierungen zwischen den Jungunternehmen.

Der Trend zu größeren Finanzierungsrunden in Österreich hat sich in den ersten sechs Monaten 2023 umgekehrt. So gab es nur noch zwei Finanzierungsrunden mit einem Volumen von mehr als 50 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch fünf. Einen deutlichen Anstieg gab es im Frühphasenbereich von bis zu einer Million Euro, wo 55 heimische Startups frisches Kapital erhalten haben – um ein Viertel mehr als im ersten Halbjahr 2022.

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Nachhaltigkeit bleibt weiterhin im Trend

Ein besonders großer Trend bei Finanzierungsrunden bleibt die Nachhaltigkeit. Im ersten Halbjahr 2023 gab es zehn Finanzierungsrunden, die einen Sustainability-Bezug aufweisen. Das Finanzierungsvolumen stieg deutlich: Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 58 Millionen Euro in österreichische Startups mit Sustainability-Fokus investiert. Das entspricht einem Anteil von rund 16 Prozent an der insgesamt investierten Summe von 356 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Anteil nur bei zwei Prozent.

„Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die bestimmenden Themen der nächsten Jahre für alle Unternehmen. Startups können hier als Innovationstreiber eine essenzielle Funktion einnehmen. In Österreich will nach eigenen Angaben knapp ein Drittel der Start-ups Lösungen für die ökologische Transformation, den Kampf gegen den Klimawandel, die Dekarbonisierung oder Kreislaufwirtschaft bieten. Der Nährboden in Österreich für Green-Innovation-Startups ist sehr gut. Investorengruppen werden in diesem Bereich in den nächsten Jahren deutlich öfter und mehr investieren“, erklärt Haas.

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