Studie

Modekonzerne: Das sind die wenigen Klimaschutz-Vorreiter

Fashion, Kleidung, Gewand, Auslage, Shop
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Die Modeindustrie gehört zu den größten Klimasündern der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie der Unternehmensberatung Kearney. Das mag auch wenig überraschen, allerdings zeigt die Studie auch, dass es durchaus Musterschüler gibt – wenn auch wenige. Patagonia, The North Face und Levi’s sind laut der Studie die einzigen großen Modeunternehmen, die Nachhaltigkeit umfassend im Geschäftsmodell verankert haben. Untersucht wurden dafür die hundert umsatzstärksten Modemarken in Europa.

Die drei Top-Platzierten im „Circular Fashion Index“ würden teilweise selbst mit recycelten oder biologisch abbaubaren Materialien arbeiten, heißt es in der Studie. Lob gibt es auch für Transparenz und die Motivation der Kunden, Schritte zu setzen: „Diese drei Unternehmen kommunizieren offen, dass ihre Produkte länger halten sollen und ermutigen ihre Kunden, darüber nachzudenken, welche Auswirkungen der Kauf eines weiteren Kleidungsstücks auf die Umwelt hat“.

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Soviel CO2 wie durch Luft- und Schifffahrt zusammen

In Europa haben Konsumenten laut der Studie 2019 insgesamt fast 226 Milliarden Euro für Mode ausgegeben. In Deutschland ergab eine Umfrage, dass neue Kleidungsstücke im Schnitt nach sechs Jahren aus dem Kleiderschrank aussortiert werden und zwar nur in 36 Prozent der Fälle aufgrund von Abnutzung oder Beschädigung. Weltweit sorge die Modeindustrie schätzungsweise für 1,2 bis 1,7 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr – mehr als Luft- und Schifffahrt zusammen. Eine Belastung für die Umwelt seien auch der enorme Wasserverbrauch der Industrie und giftige Chemikalien, die bei der Produktion anfallen.

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Wenn alle den Vorbildern folgen würden …

Würden alle großen Modekonzernen dem Beispiel von Patagonia, The North Face oder Levi’s folgen, hätte das laut Kearney enorme Auswirkungen: „2030 können 49 Prozent der CO2-Emissionen der europäischen Textilbranche eingespart werden – mehr als die 1,5-fache Emission der Schweiz – wenn auch die anderen 97 Firmen auf das Niveau der Top 3 kommen. Dringend notwendig ist das Umdenken der Branche nicht nur für die Umwelt, sondern auch zur Existenzsicherung der Unternehmen, die sich mit schnelllebiger Ware gerade selbst das Wasser abgraben“, so Studienautor Mirko Warschun.

Erste globale Initiativen der Modebranche hätten bisher zu wenig Wirkung gezeigt. Trotz „Global Fashion Agenda“, „Better Cotton Initiative“ oder „Fashion for Good“ rechnen die Experten mit einem Anstieg der CO2-Emissionen aus der Modeindustrie bis 2030 um mehr als 60 Prozent. Studienautor Peter Pfeiffer sieht in der Reduktion der Menge der produzierten Kleidung die einzige Lösung: „Die Verbraucher müssten die Kleidung länger tragen und weniger Artikel kaufen. Beschädigte Kleidungsstücke sollten repariert oder als Rohmaterial verwendet werden, so dass weniger neue Stoffe hergestellt werden müssen – Kleidung müsste also in einem nachhaltigen Kreislauf produziert und verwertet werden“.

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