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Spotify zieht in die Google Cloud – wo diese österreichischen Start-ups schon längst zu Hause sind

Viele bunte Röhren und ein Fahrrad: Alltag in einem Rechenzentrum von Google. © Google
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Es ist schon ziemlich faszinierend, wo die Daten von Internet-Diensten letztendlich landen – zuletzt offenbarte TrendingTopics.at etwa, dass die Filme und Serien von Netflix für Nutzer in Österreich in einem Anexia-Rechenzentrum mitten in Wien gespeichert sind. Das Geschäft mit der Cloud boomt – vor allem Amazon, IBM, Microsoft und Google liefern sich ein Wettrennen um die größten Kunden. Google, mit vier Prozent Marktanteil weit abgeschlagen hinter Marktführer Amazon (31 Prozent), hat jetzt einen Coup gelandet: Der schwedische Musik-Streaming-Dienst hat verkündet, dass er in den nächsten 18 Monaten sein komplettes Backend auf die Google Cloud Platform übersiedeln wird.

Damit ist Spotify nicht nur in guter Nachbarschaft zur Messaging-App Snapchat, „Angry Birds“-Macher Rovio oder Marken wie Coca-Cola, HTC oder Ubisoft, sondern auch einiger österreichischer Start-ups und IT-Firmen, die auf die Google-Cloud setzen. Der offiziellen Kundenliste sind das folgende:

  • Blossom: Das Wiener Start-up rund um Gründer Thomas Schranz bietet seinen Kunden einen Web-Dienst an, mit dem Produkt-Teams auf virtuellem Weg zusammenarbeiten und ihren Workflow visualisieren. Der Dienst läuft komplett in der Google-Cloud
  • Bitmovin: Das auf schnelles und ruckelfreies Video-Streaming spezialisierte Start-up aus Kärnten nutzt die Server der Google Compute Engine um HD- oder 4K-Videos schneller als in Echtzeit transcodieren zu können.
  • Dolphin Technologies: Die auf Telematik spezialisierte IT-Firma aus Wien hat erst gestern bekannt gegeben, die Digitalagentur Blue Monkeys aufgekauft zu haben. Dolphin setzt die Google-Cloud ein, um Daten-intensive Telemetrie-Produkte rechnen zu können.

Kosten sparen, Spitzenzeiten schaffen

Die App Engine, die ein wichtiger Teil der Google-Cloud ist, war für Blossom der Hauptgrund, auf die Server des Silicon-Valley-Riesen zu setzen: „Damit können wir bei Blossom automatisch Rechenleistung hinzuschalten, wenn wir Daten analysieren, Reports berechnen oder wenn viele Nutzer gleichzeitig online kommen wie zum Beispiel am Anfang der Woche“, so Blossom-Gründer Thomas Schranz. „Das Spannende daran ist, dass App Engine diese Rechenleistung auch wieder automatisch zurückschaltet, wenn sie nicht mehr benötigt wird, wie zum Beispiel am Wochenende.“ Das helfe nicht nur, Kosten zu sparen, sonder auch, gute Benutzerfreundlichkeit in Spitzenzeiten zu gewährleisten. Schranz: „App Engine wird auch von anderen Firmen mit unregelmässigen Zugriffsmustern wie Snapchat oder der Khan Academy verwendet.“

Gegen die Konkurrenz hätte man sich folgendermaßen entschieden: „Amazon Web Services, Microsoft Azure und andere Anbieter versprechen oft ähnliche Lösungen, die sind im Detail dann aber um einiges komplexer und daher mit mehr Aufwand und Fehleranfälligkeit verbunden. Das hätte uns in der Anfangsphase sehr viel Zeit gekostet“, so Start-up-Gründer Schranz. Amazon konnte unlängst verkünden, Netflix als großen Kunden in seiner Cloud aufzunehmen, bei Microsoft sind eher große Corporates wie Real Madrid, Heineken oder BMW zu Hause.

Datenschutz als Problemstellung

Im Zuge der NSA-Enthüllungen und dem Aus des Safe-Harbor-Abkommens zwischen USA und EU ist auch eine immer größere Nachfrage nach europäischen Cloud-Anbietern zu merken – Microsoft ist etwa so weit gegangen, die Daten deutscher Kunden in zwei Rechenzentren der Deutschen Telekom unterzubringen. „Unseren Kunden ist besonders wichtig, dass ihre Daten nicht verloren gehen und dass sie rund um die Uhr verfügbar sind“, sagt Schranz. Das gewährleiste der Google Datastore, der die Daten in Googles Rechenzentren auf mehreren Kontinente verteilt und als besonders ausfallsicher gilt. „Ein Angebot speziell für Kunden mit besonderen Anforderungen wie zum Beispiel Speicherung aller Daten ausschließlich in Österreich, Deutschland, der Schweiz oder einem anderen EU-Land haben wir derzeit nicht“, so Schranz. „Es ist aber denkbar, das anzubieten, falls die Nachfrage entsprechend groß sein sollte.“

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