Faire Fashion

Vresh: Wie sich ein oberösterreichisches Mode-Start-up trickreich prominente Investoren angelt

© Vresh
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Die Wahl des Köders ist, das weiß jeder Angler, ausschlaggebend dafür, welche Fische man an Land zieht. Das Linzer Mode-Start-up Vresh der Gründer Klaus Buchroithner und Philipp Obermüller hat seinen Köder gefunden, um Investoren an die Angel zu bekommen: Seit dieser Woche können sich willige Geldgeber so genannte Inspire Boxes zwischen 5.000 und 20.000 Euro kaufen. Diese beinhalten nicht nur exklusive T-Shirts, die mit eigenen Designs den Business Angels bzw. Investoren gewidmet werden, sondern je nach Betrag zwischen 0,5 und 2 Prozent Unternehmensbeteiligung.

Und siehe da, die Aktion funktioniert: Wie Gründer Buchroithner TrendingTopics.at verrät, haben sich bis dato die prominenten Business Angels Hansi Hansmann (hier im Interview), Michael Altrichter (hier im Interview) sowie Markus Ertler (vormals Geschäftsführer von immobilien.net) eine Box und damit Firmenanteile gekauft. Im Herbst hat Vresh bereits bei einer ähnlichen Aktion den Support von Whatchado-Gründer Ali Mahlodji sowie Startup300-Gründer Michael Eisler (Ex-Talenthouse, Ex-Wappwolf) bekommen, die seither als Testimonials für die kleine Firma auftreten. Buchroithner selbst ist der Start-up-Community auch deswegen nahe, weil er der Bruder von Dvel-Gründer Peter Buchroithner ist – Dvel ist eines jener Start-ups, die Investment von Startup300 bekommen haben.

Fair produzierte T-Shirts

„Sofern wir alle zwölf Boxen verkaufen, kommen wir auf 100.000 Euro. Das ist unsere Art, ein Investment aufzustellen“, sagt Klaus Buchroithner. „Kombiniert mit einer coolen Aktion kann man Leute von einem Mode-Label auch ohne unglaubliche Verkaufszahlen überzeugen. Außerdem tun wir mit dem Geld ja was Gutes – wir produzieren u.a. mit einem sozialen Projekt in Nigeria und schaffen dort Arbeitsplätze, wo sie dringend gebraucht werden.“ Stellt Vresh letztendlich genug Investoren auf, wird man am Ende bei einer Firmenbewertung von einer Million Euro liegen.

Die Hoodies, Sweater, T-Shirts, Longsleeves und Accessoires (Hauben, Caps) von Vresh werden übrigens auch in Kooperation mit dem Wiener Mode-Label Joadre, das sich mit fair produzierter Kleidung in Afrika gegen Menschenhandel einsetzt, indem es Arbeitsplätze für Frauen in Nigeria schafft. Auch hier gibt es eine Verbindung: Business Angel Altrichter ist einer der Unterstützer von Joadre. Weitere Produktionspartner von Vresh befinden sich den Gründern zufolge in Portugal, Italien und Indonesien.

Michael Eisler (Startup300) und Hansi Hansmann mit Vresh-Leiberl.

Rebellion gegen Skate-Industrie

Buchroithner hat mit Vresh bereits seine zweite Firma am Start. 2006 sperrte er gemeinsam mit seinem Bruder und seiner Mutter einen Skate-Shop auf, 2011 kam eine zweite Filiale dazu. Allerdings, so Buchroithner, sei er damit nur mäßig erfolgreich gewesen. „Kleine Läden müssen bei den Brands große Mengen vorbestellen und das schon fast ein Jahr vorher. Die Produktionsmengen sind schon vor Produktionsbeginn klar und das Risiko liegt zu 100 Prozent beim Händler. Restbestände werden dann auch noch an Outlet-Ketten, die in direkter Konkurrenz zu dem Fachhandel stehen, verscherbelt.“ Große Marken ließen unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren und dann Produkte mit sehr geringer Lebensdauer zum Tiefpreis oder völlig überteuert anbieten. Buchroithner: „Das kann langfristig weder für die Konsumenten noch für Mutter Natur sinnvoll sein.“

Deswegen sattelte er um und rief mit Vresh sein eigenes Mode-Label ins Leben, das heute einem Shop im oberösterreichischen Eferding zu Hause ist. „Zwischenhändler wie Agenturen oder Distributionen werden ausgeschaltet und wir fokussieren auf die aktive Zusammenarbeit mit den richtigen Händlern“, sagt der Gründer. Wenn die Fundraising-Aktion aufgeht, soll das Geld zum einen in die Produktion einer kompletten Kollektion in Nigeria, fließen, weiters sind neue Produkte (Sonnenbrillen, Rucksäcke, Taschen und Hosen) bei den anderen Produktionspartnern geplant.

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