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Female Startups leiden immer stärker unter dem „Gender Funding Gap“

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Österreich und insbesondere Wien scheinen einen Schwerpunkt gefunden zu haben, der sie deutlich von anderen Startup-Hubs da draußen abhebt: weibliche Gründer:innen. Das zeigt ein neuer Report des Gründungszentrums an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) unter dem Titel „Female Startups & Investing“ auf.

Dem Report zufolge hat Österreich mit 36 Prozent aktuell den höchsten Anteil an Female Startups in der EU. Ein Female Startup zählt als solches, wenn es entweder ein rein weibliches Gründungsteam, eine Einzelgründerin oder ein gemischtes Gründungsteam gibt. Vergessen sollte man auch nicht, dass der Frauenanteil unter österreichischen Startup-Gründe:innen liegt trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr (18%) mit 17,2% über dem EU-Durchschnitt von 15,5%. Rein gemessen an den Gründer:innenzahlen liegt Österreich beim Frauenanteil im Ländervergleich hinter Deutschland Rang 9.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Female Startup eine Finanzierung bekommt, ist ähnlich hoch wie die für rein männlich gegründete Startups. Aber die Finanzierungshöhen machen den Unterschied. Laut Report geht etwa jeder neunte investierte Euro an Startups mit zumindest einer weiblichen Gründerin. Vor allem im Rekordjahr 2021 ging das überwiegende Geld an männliche Gründer-Teams. Laut Studie sind die Unternehmensbewertungen bei Männern um mehr als sieben Mal so hoch wie bei Frauen. Diese geschlechterspezifische Finanzierungskluft ist in den letzten Jahren größer geworden. Während die Gründungsaktivität von Female Startups kontinuierlich steigt, ging ihr Anteil am Investitionsvolumen von 15% auf 11% zurück.

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„Voreingenommenheit bei Investitionsentscheidungen“

„Die Ursachen für das Gender Funding Gap sind vielfältig und gehen oftmals auf unbewusste Voreingenommenheit bei Investitionsentscheidungen zurück. Häufig führen stereotype Zuschreibungen dazu, dass weibliche und männliche Gründungen von Investorinnen und Investoren mit gänzlich unterschiedlichen Arten von Fragen konfrontiert werden. Während an Männer gerichtete Fragen tendenziell unterstützenden Charakter haben, werden Frauen viel häufiger in eine defensive Position gedrängt“, heißt es in der Studie.

Warum Female Startups aber deutlich weniger Geld bekommen als die männlich besetzten Startups, hat laut der Untersuchung keine wirtschaftliche Logik. „Mehrere Studien zeigen, dass Female Startups einen weit höheren Return on Investment erzielen als rein männliche Teams. Die dokumentierten Performance-Unterschiede liegen je nach Entwicklungsphase zwischen 25% und 250%“, heißt es. „Das Schließen der Finanzierungslücke sollte nicht nur als moralische Verpflichtung betrachtet werden, sondern auch als große ungenutzte Chance für Investorinnen und Investoren und als wichtiger Impuls für die Wirtschaft.“

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„Finanzierungskluft gegenüber rein männlichen Gründungsteams größer geworden“

Wie berichtet positioniert sich die Stadt Wien sowie Förderstellen wie das Austria Wirtschaftsservice und die FFG als besonders Gründerinnen-freundlich und bieten gezielte Förderboni für Frauen an. Auf Business-Angel-Seite ist man ebenfalls darum bemüht, mehr Investorinnen in die Branche zu holen. „Der starke Anstieg des Anteils von Female Startups in den letzten Jahren zeigt, dass der europäische Startup-Sektor erfreulicherweise an Diversität gewonnen hat. Dennoch ist die Finanzierungskluft gegenüber rein männlichen Gründungsteams größer geworden“, so Rudolf Dömötör, Direktor des WU Gründungszentrum und Mitglied des Startup-Rats: „Die Regionalanalyse zeigt, dass es bisher erst in wenigen europäischen Ländern gelungen ist, den Zuwachs an Startup-Gründerinnen auch in steigende Finanzierungsvolumina zu übersetzen.“

Der Analyse liegen die Daten von mehr als 26.000 EU-Startups zu Grunde und umfasst 23.000 Risikokapitalfinanzierungsrunden mit einem Volumen von 109 Milliarden Euro, die auf der Plattform Dealroom.co gelistet sind.

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