MEDCH: Neues Linzer Medtech bringt Medikamenten-Training für Ärzte
MEDCH steht kurz für Medikamenten-Check und war eigentlich nur der Projektname, nun aber heißt ein neues Startup so: Wolfgang Hilbe und Gerhard Feilmayr haben ein neues Unternehmen im MedTech-Bereich aus der Taufe gehoben, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, Medizinstudenten, jungen Ärzten und Pflegekräften einfacheren Zugang zu Wissen über Medikamente zu geben. Die „theorielastige Ausbildung im Medikamentenbereich“ soll via App durch „praxisnahes Wissen“ ergänzt werden.
Den Namen Feilmayr kennt man in der MedTech-Szene Österreichs bereits. Gerhard Feilmayr gründete vor einigen Jahren mit Dominik Flener das Bluttest-Startup igevia (mehr dazu hier), ist dort aber nicht mehr an Bord. Mit MEDCH, das Feilmayr und Hilbe 50:50 erst dieses Jahr gründeten, will man nun ein Trainings-Tool für medizinisches Personal schaffen, das die Verabreichung von Medikamenten optimieren soll.
Fehlmedikationen verursachen in Österreich etwa 40 Millionen Euro Kosten pro Jahr, weil bei 7 Prozent aller Medikationsanordnungen im Krankenhausbereich Fehler entdeckt werden. Für medizinisches Personal ist das Angebot der Medikamente schier unübersichtlich. In Österreich waren 2020 9.287 Humanarzneispezialitäten zugelassen.
„Bis 2021 planen wir die Implementierung von Fragen zu weiteren 100 bis 150 Arzneimitteln und die Einrichtung der Trainingsebene für Pflegekräfte. Spätestens dann wird MEDCH als Trainingstool auch für alle Ärzte im niedergelassenen Bereich sowie für das klinische Pflegepersonal interessant sein. Parallel dazu arbeiten wir gemeinsam mit dem Krankenhaus Zams und Prof. Ewald Wöll an einem speziellen Qualitätsmanagement-Modul für Krankenhäuser“, so Feilmayr. Mediziner und Pharmazeuten im Board des Startups sollen „höchste wissenschaftlich Standards sicherstellen“.
Das Trainings-Tool soll künftig in mehreren Modulen („Basic“, „Professional“, „Expert“) angeboten werden. Bei der Monetarisierung schwebt Feilmayr und Hilbe auch Werbung vor. man wolle Pharma-Unternehmen eine „direkten Kanal für die streuverlustfreie Kommunikation mit ihren wichtigsten Zielgruppen“ bieten – also jenen Ärzten, Pflegern und Studenten, die im Krankenhaus tagtäglich mit den Medikamenten arbeiten (werden).
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