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Silvergate: Die wichtigste Krypto-Bank droht auszufallen

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Sie vermarkteten sich immer als führender Anbieter von innovativen Finanzinfrastrukturlösungen und -dienstleistungen für die wachsende Branche der digitalen Vermögenswerte – und stehen jetzt vor dem Abgrund. Die Silvergate Bank, oft und gerne als die erste Bankadresse der Krypto-Industrie bezeichnet, aus Kalifornien ist ordentlich in die Bredouille gekommen. Und zwar so weit, dass sie die gesetzlich verpflichtenden Finanzberichte für das Geschäftsjahr 2022 nicht fristgerecht einreichen können. Der Grund: Untersuchungen der Bankenaufsicht und des US-Justizministeriums sowie Anfragen des US-Kongresses. Die Aktie von Silvergate ist innerhalb der letzten 12 Monate um 90 Prozent gesunken.

Wie mies 2022 für Silvergate gewesen sein könnte, zeigen die Zahlen aus dem 4. Quartal 2022. Da wurde bekannt gegeben, dass die Gesamteinlagen von Kunden mit digitalen Vermögenswerten auf 3,8 Milliarden Dollar Ende Dezember 2022 sanken, verglichen mit 11,9 Milliarden Dollar zum 30. September 2022. Der Verlust belief sich in dem Quartal alleine auf etwa eine Milliarde Dollar. Die Belegschaft wurde um etwa 200 Personen (40%) gekürzt. Außerdem musste man eine Wertminderung in Höhe von 196 Millionen US-Dollar für Technologie, die von der Diem Group erworben wurde (ja, der Stablecoin von Facebook) in Kauf genommen werden.

Denn die Silvergate Bank, deren CEO Alan Lane bereits 2013 in Bitcoin investierte und dem Thema Kryptowährungen stets sehr offen gegenüber stand, hatte in der Vergangenheit fast überall dort die Finger im Spiel, wo heute groß „Crash“ und Kollaps“ drauf steht. So hatte die kalifornische Bank etwa die kollabierte Krypto-Börse FTX als Kunden und war auch – wenn auch nur „minimal“, wie es heißt – der insolventen BlockFi ausgesetzt. Auch mit MicroStrategy rund um den Bitcoin-Evangelisten Michael Saylor war man im Geschäft und borgte dem Software-Unternehmen 205 Millionen Dollar.

Coinbase schreibt tiefrote Zahlen

FTX, BlockFi, MicroStrategy, Diem – kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen

Dann hat Silvergate auch noch Anfang 2022 den undankbaren Move gemacht, sich die Überreste von Facebooks gescheitertem Stablecoin-Projekt Diem (ehemals Libra) zu kaufen – daraus ist bis heute nichts geworden. Nachdem Terra und der algorithmische „Stablecoin“ Terra USD 2022 kollabierte und US-Finanzbehörden sich zuletzt auf Binance USD einschossen, ist nicht davon auszugehen, dass in den USA aktuell eine Bank ein neues Stablecoin-Projekt an den Start bringen möchte. Heute ist schließlich bekannt geworden, dass der Großkunde Coinbase künftig anstatt auf Silvergate auf Signature Bank setzt, um mit seinen institutionellen Kund:innen zusammen zu arbeiten.

Das alles sieht also nicht gut aus für die kalifornische Bank. Dass der Jahresabschluss für 2022 nicht fertig gestellt werden kann, ist brisant, da in diesem vieles über das Crash-Jahr 2022 stehen müsste – und welche Effekte das auf die Bankgeschäfte gehabt hat. Kollabiert die Bank, dann könnte das wiederum Schockwellen durch die – vor allem US-amerikanische – Krypto-Industrie senden. Denn Unternehmen wie Coinbase, Circle (=USDC), Gemini, Genesis (gehört zur ebenfalls wankenden Digital Currency Group) und Paxos (gerade erst wegen Binance USD abgewatscht) sind Mitglieder im so genannten Silvergate Exchange Network (SEN). Dass Coinbase zur Signature Bank wechselt, deutet darauf hin, dass SEN nicht mehr rund läuft.

 

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