Branchentrend

Solarstrom boomte in 2023. 2024 sieht düsterer aus.

Der Windkraftanteil an der österreichischen Stromerzeugung 2023 aus öffentlicher Hand beläuft sich auf 15,3 Prozent, bei Photovoltaik sind es 4,4 Prozent. © Shutterstock
Der Windkraftanteil an der österreichischen Stromerzeugung 2023 aus öffentlicher Hand beläuft sich auf 15,3 Prozent, bei Photovoltaik sind es 4,4 Prozent. © Shutterstock
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Zuerst die guten Nachrichten: 2023 war ein absolutes Rekordjahr für Österreichs Photovoltaik-Branche, die Privathaushalte wie Unternehmen mit Solarstrom-Anlagen und allem, was dazu gehört, versorgt. Laut Vera Immitzer, Geschäftsführerin vom Bundesverband Photovoltaic Austria, sei die Branche zu einem „echten Wirtschaftsmotor“, nachdem sich die PV-Branche von 2022 auf 2023 beim Umsatz und der Wertschöpfung „nahezu verdreifachte.

Hier die Leistungszahlen im Überblick:

  • Zugebaute PV-Leistung 2023: 2,6 GWp
  • Neu errichtete PV-Anlagen 2023: 134.000 Anlagen
  • Gesamt installierte PV-Leistung: 6,4 GWp
  • Gesamte PV-Anlagen in Betrieb: 386.329 Anlagen
  • Mit PV-Strom versorgte Haushalte: 1,4 Mio
  • Anteil PV-Strom an der Stromnachfrage: 12 %
  • Umsatz der PV-Branche: 4,3 Mrd. Euro
  • Größe der PV-Branche: 13.000 Vollzeitbeschäftigte

Doch die Pleiten bzw. Massenkündigungen bei Fronius oder Suntastic (Trending Topics berichtete) sprechen eine deutliche Sprache: 2024 sieht es deutlich schlechter aus. „Die aktuellen Prognosen für das laufende Jahr fallen zurückhaltender aus. Nach der großen Nachfrage 2023, normalisiert sich der Markt nun, hoffentlich auf einem langfristig stabilen Niveau. Die gesamtwirtschaftliche Lage ist zurzeit etwas angespannt“, formuliert es Immitzer.

Forderung, E-Wirtschaftsgesetz zu beschließen

Um die Rekordzahlen fortschreiben zu können, bräuchte es neue Impulse seitens des Gesetzgebers, und zwar durch „einheitliche und verkürzte Genehmigungsverfahren, einen raschen Netzausbau und dem Beschluss des E-Wirtschaftsgesetzes (ElWG). „Denn trotz der enormen PV-Zubauleistungen der letzten zwei Jahre, haben wir erst 30 % der notwendigen PV-Leistung bis 2030 (21 GWp) installiert, um „100 % erneuerbare Stromversorgung“ in Österreich zu erreichen“, so Immitzer.

Bis 2040 mit dem Ziel, Österreich klimaneutral zu machen, sind sogar mehr als 41 GWp PV-Leistung notwendig. Mit aktuell 6,4 GWp sind aktuell nur ein Sechstel bis ein Siebtel der benötigten PV-Kapazität installiert worden – es bleiben 15,5 Jahre, um das Zile zu schaffen.

Der Bullwhip-Effekt peitscht die PV-Industrie

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