Studie

Sportswashing: Konzerne mit hohen CO2-Austoß finanzieren Vielzahl von Sportevents

© Janosch Diggelmann/ Unsplash
© Janosch Diggelmann/ Unsplash

Der Begriff Greenwashing ist inzwischen weithin bekannt. Daneben etabliert sich so langsam auch der Begriff Sportswashing. Im Moment taucht dieser verstärkt in der Öffentlichkeit im Bezug auf die Fußballweltmeisterschaft in Katar auf. Aber auch große Konzerne werden mit dem Begriff in Verbindung gebracht. Gemeint sind damit emissionsreiche Konzerne, welche durch das Fördern von Sportveranstaltungen Imagepflege betreiben. Das britische Umwelt Think Tank New Weather Institute hat gemeinsam mit der Klima-Wohltätigkeitsorganisation Possible und der Rapid Transition Alliance in einem Bericht Sportveranstaltungen und Vereine auf ihr Sponsoring untersucht. Mehr als 250 Werbe- und Sponsoringverträge  wurden laut der Studie von einigen der größten emissionsreichen Konzernen abgeschlossen.

Sportswashing häufig im Fußball

Sportswashing ist kein Phänomen, welches nur in einer Sportart vorkommt.  Das wird in dem Ende März veröffentlichten Bericht „Sweat Not Oil“ deutlich. Insgesamt identifizierten die Organisationen 13 Sportarten, in welchen Unternehmen mit einem hohen CO2-Austoß Vereine oder Sportevents unterstützten. Die meisten dieser Deals wurden laut dem Bericht wenig überraschend im Fußball gefunden. Allein 57 Sponsoringverträge sind für Vereine oder Veranstaltungen in der Studie aufgeführt. Der Co-Direktor des New Weather Institute, Andrew Simms dazu: „Der Sport steht an vorderster Front der Klimakrise, schwimmt aber auf einem Meer von Sponsorenverträgen mit den größten Umweltverschmutzern. Er verschlimmert die Krise, indem er kohlenstoffreiche, umweltverschmutzende Lebensstile normalisiert und den Druck für Klimamaßnahmen verringert.“

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Autoindustrie Spitzenreiter bei Sponsoring

Aber nicht unter den Sportarten kristallisieren sich in dem Bericht klare Spitzenreiter heraus. So kommen die meisten Sponsorings aus der Automobilbranche mit insgesamt 199 Verträgen in allen Sportarten. Insbesondere Toyota ist den Studienautoren mit zahlreichen Partnerschaften aufgefallen. Insgesamt 31 Vereinbarungen sind in dem Bericht aufgeführt. Auf einer Anfrage des Guardian an Toyota zu einer Stellungsnahme dazu, ließ ein Sprecher verlauten, er könne sich nicht dazu äußern ohne den Bericht vollständig gelesen zu haben. Außerdem wies er darauf hin, dass Toyota seit 25 Jahren führend bei emissionsarmen, elektrifizierten Fahrzeugen sei.

Nach der Automobilbranche kamen die meisten Kooperation aus der Flugindustrie und von Öl- und Gasunternehemne wie Gazprom und Ineos. Nach Toyota fanden die Studienautoren die meisten Deals bei der Fluggesellschaft Emirates. Dieses äußerten sich auf Nachfrage nicht.

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Sport soll Bewusstsein schaffen

Mit ihrem Bericht wollen die Organisationen auf den Einfluss von populären Sportarten und Vereinen auf die öffentliche Meinung verweisen: „Der Sport hat das Bewusstsein geschärft und Meinungen und Politik zu wichtigen Themen wie Kinderarmut und Rassismus schnell verändert“, so Simms. „Jetzt könnte er das Gleiche für den Klimawandel tun.“ Ob sich die Sportvereine also nun zukünftig für die Umwelt von ihren zumeist lukrativen Kooperationen verabschieden wollen, wird sich aber noch zeigen müssen.

 

 

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