TU Eindhoven

Student:innen entwickeln klimapositives E-Auto – CO2-Aufnahme aus der Luft

E-Auto Zem © Bart van Overbeeke
E-Auto Zem © Bart van Overbeeke

„Direct Air Capture“, also das filtern von CO2 aus der Luft, ist ein sehr vielversprechendes Konzept für den Kampf gegen die Klimakrise. Erst kürzlich hat ein Team der Universität Toronto die Entwicklung von entsprechenden Anlagen präsentiert, die auf Zügen angebracht sind (wir berichteten). Nun zeigt das Studententeam TU/ecomotive der TU Eindhoven eine ähnliche Idee, nur auf einem Auto. Die Forschenden haben ein nachhaltiges E-Auto entwickelt, das mehr Kohlendioxid einfängt, als es während der Fahrt ausstößt.

„Anti-CO2-Züge“ sollen Kohlenstoff-Emissionen aus der Luft ziehen

E-Auto fängt CO2 durch speziellen Filter auf

Es handelt sich bei dem E-Auto um einen Prototyp namens „Zem“, der die Luft durch einen speziellen Filter reinigt. Indem es das aufgefangene CO₂ speichert und dann entsorgt, soll Zem zur Reduzierung der globalen Erwärmung beitragen. Die Student:innen wollen das Fahrzeug in den kommenden Jahren weiter verbessern, mit dem Ziel, es über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg kohlenstoffneutral zu gestalten und schließlich auf die Straße zu bringen.

Das E-Auto kann laut dem Team bei 20.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr zwei Kilogramm CO₂ durch einen speziellen Filter auffangen. Das bedeutet, dass zehn Autos so viel Kohlendioxid speichern können wie ein durchschnittlicher Baum. Würde das System bei jedem Pkw zum Einsatz kommen, wäre die Gesamtausbeute hier beträchtlich. Auf den Filter, durch den die Außenluft strömt, wollen die Student:innen ein Patent anmelden.

Künstliches Kerosin wird aus Wasser, CO2 und Solarenergie hergestellt

Studententeam will Autoindustrie inspirieren

„Es handelt sich zwar noch um ein Proof-of-Concept, aber wir sehen schon jetzt, dass wir die Kapazität des Filters in den nächsten Jahren erhöhen können. Das Auffangen von CO₂ ist eine Voraussetzung für die Kompensation der Emissionen bei der Produktion und beim Recycling“, erklärt Teamleiterin Louise de Laat. Die Vision der Studierenden ist es, dass sich volle Filter künftig einfach über die Ladestation entleeren lassen, wenn das Auto aufgeladen wird. Derzeit kann Zem laut dem Team 320 Kilometer weit fahren, bevor der Filter voll ist.

Anhand einer Lebenszyklusanalyse mit der Software SimaPro kann ermittelt werden, inwieweit der Lebenszyklus des Fahrzeugs – von der Konstruktion über die Nutzung bis hin zur Nachnutzung – CO₂-neutral ist. Das Forschungsteam legt viel Wert auf diese Emissionsneutralität und verwendet dafür verschiedene Methoden. Dazu gehören 3D-Drucktechniken, durch die fast kein Restmüll anfallen soll.

Mit dem E-Auto wollen die Student:innen die Autoindustrie dazu inspirieren, selbst auf diese Technologie zu setzen. Nikki Okkels, Außenbeauftragte der TU/ecomotive: „Wir wollen der Industrie zeigen, was bereits möglich ist. Wenn 35 Studierende in einem Jahr ein fast klimaneutrales Auto entwerfen, entwickeln und bauen können, dann gibt es auch Chancen und Möglichkeiten für die Industrie.“

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