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Tier Mobility: Kündigungswelle und Wachstumsstopp wegen „enormen Herausforderungen“

Tier Mobility-Mitgründer Lawrence Leuschner. © Trending Topics
Tier Mobility-Mitgründer Lawrence Leuschner. © Trending Topics
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Während es mehrere, vor allem im B2B-Bereich angesiedelte Unternehmen wie Celonis, Personio oder wefox, Tech-Unicorns es schaffen, weiter große Runden zu raisen, trifft die Krise vor allem B2C-Scale-ups. So nun auch Tier Mobility aus Berlin. Wie CEO und Mitgründer Laurence Leuschner gerade bekannt gegeben hat, wurde die Entscheidung getroffen, die Belegschaft um 180 Personen zu reduzieren. Das sind etwa 16 Prozent der vormals etwa 1.125 Mitarbeiter:innen in ganz Europa.

„Letztendlich müssen wir auf das aktuelle Wirtschafts- und Finanzierungsklima reagieren und die Anzahl der Projekte und Geschäftsbereiche, auf die wir uns als Unternehmen konzentrieren, reduzieren, um unseren Weg zur Rentabilität zu beschleunigen“, so Leuschner in einem offiziellen Statement. Man wolle den Betroffenen dabei helfen, neue Jobs zu finden. Auch die ESOP-Regeln werden für sie geändert, sodass sie ihre Shares bereits auch weniger als einem Jahr in der Firma gehören. Die große Frage ist aber, was diese Firmenanteile künftig wert sein werden – auch über Tier dürfte das Damoklesschwert „Downround“ schweben.“

Damit ist der rasante Wachstumskurs des Micro-Mobility-Unternehmens also vorbei. Denn noch Ende 2021 und Anfang 2022 wurden Mitbewerber wie Spin aus den USA und nextbike in Europa zugekauft, um neue Märkte und neue Geschäftssparten (eBikes) zu erschließen. Auch wurden immer neue Partnerschaften zur Nutzer:innengewinnung (wie mit N26) oder Batterie-Unternehmen eingefädelt – immer mit dem Bestreben, die E-Scooter des Unternehmens möglichst grün und recycelbar zu gestalten.

Tier Mobility kauft Bike-Sharing-Pionier nextbike

„Enorme externe Herausforderungen“

„Entscheidungen über die Verkleinerung und Umstrukturierung von Teams sollten sich an der Notwendigkeit orientieren, unsere Strategie zur Erreichung der Rentabilität im Jahr 2023 zu unterstützen“, heißt es weiter. „Wir haben uns von der starken Fokussierung auf schnelles Wachstum und geografische Expansion, die in den ersten Jahren des Unternehmens vorherrschend war, entfernt und uns auf die Sicherstellung einer höheren Investitionsrendite für unsere derzeitige Präsenz konzentriert. Wir haben auch die Entscheidung getroffen, bestimmte Projekte und Arbeitsabläufe zu stoppen oder zu unterbrechen, die derzeit keinen klaren Weg zur Rentabilität aufzeigen können, und wir haben Sie über diese Entscheidungen informiert, sobald sie getroffen wurden.“

Welche Projekte betroffen sind, ist noch unklar. Generell ist Tier eigenen Angaben zufolge in mehr als 250 Städten in Europa und dem Nahen Osten vertreten, außerdem gibt es die US-Tochter Spin. Es eine „Kombination aus den enormen externen Herausforderungen, denen sich der Technologiesektor derzeit gegenübersieht, und der Verknappung des Finanzierungsmarktes“, die zu den Stelenkürzungen zwinge. Bedeutet: Bei Tier Mobility glaubt man nicht, dass man weitere große Finanzierungsrunden machen wird können.

Tier ereilt nun ein ähnliches Schicksal wie etwa auch der Rivale Bird. Der hatte bereits im März angekündigt, etwa 30 Prozent seiner Mitarbeiter:innen kündigen zu müssen. Damit sind die Stellenkürzungen bei den Berlinern nicht so drastisch wie bisher. Doch anstatt weiter wachsen zu wollen, geht es nun darum, so schnell wie möglich profitabel zu werden. Bisher hat Tier Mobility insgesamt fast 650 Millionen Dollar Risikokapital aufgenommen, um stark wachsen zu können. Das ist gelungen, die Berliner konnten sich in Europa gegen die US-Konkurrenten Lime und Bird durchsetzen.

Wie sich Tier Mobility gegen die US-Rivalen Lime und Bird durchsetzte

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