Kreisaufwirtschaft

Autozulieferer Continental plant Herstellung von Autoreifen aus alten PET-Flaschen

Conti-Reifen © Continental
Conti-Reifen © Continental

PET-Flaschen sind bisher ein großes Umweltproblem, bieten allerdings großes Potenzial als recyceltes Material. So arbeitet beispielsweise der dänische Spielwarenriese Lego momentan an Bausteinen aus wiederverwerteten Plastikflaschen (wir berichteten). Nun will der deutsche Autozulieferer Continental (kurz Conti) seine Autoreifen ebenfalls aus recycelten PET-Flaschen herstellen. Den Anfang soll dabei ein nachhaltiges Garn für die Karkasse machen, also für das tragende Gerüst der Reifen. Bis spätestens 2050 sollen laut Conti alle Reifen komplett aus nachhaltigem Material bestehen.

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Neue Technik zum Recycling von PET-Flaschen

„Bereits ab 2022 sind wir in der Lage, aus recycelten PET-Flaschen gewonnenes Material in der Reifenproduktion einzusetzen. In unserem neuartigen Recyclingprozess werden die Fasern aus recyceltem PET gesponnen, ohne dass das Material zuvor in seine Komponenten zerlegt werden muss“, sagt Andreas Topp, der in der Reifenabteilung von Conti den Bereich Material, Prozessentwicklung und Industrialisierung leitet.  Gemeinsam mit dem chinesischen Faser- und Textilhersteller OTIZ hat Conti nach eigenen Angaben eine neue Technik entwickelt, die das Recycling ermöglichen sollen. Anfang September will das Unternehmen diese Methode auf der Automesse IAA vorstellen.

Im Rahmen des Recycling-Prozesses sortiert Conti nach eigenen Angaben die Flaschen zunächst, entfernt dann die Verschlusskappen und reinigt sie schließlich maschinell. Nach einer mechanischen Zerkleinerung werden sie eingeschmolzen und granuliert. Danach folgen die Festkörper-Polymerisation und ein modifizierter Spinnprozess. „Unser modifizierter Herstellungsprozess ermöglicht es uns, Polyestergarn für den Reifenbau aus PET-Flaschen ohne Polymerisationsprozess aus Monomeren zu gewinnen“, sagt Derren Huang, Leiter Forschung und Entwicklung bei OTIZ.

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Conti will auch Kautschuk nachhaltiger machen

Labor- und Reifentests zeigen laut Conti, dass Fasern aus den Sekundärrohstoffen ebenso leistungsfähig sind wie die bisher verwendeten Fasern. Sie hätten die gleiche Qualität wie PET-Neuware und seien ebenso stabil. Aufgrund ihrer Bruchfestigkeit, Zähigkeit sowie thermischen Stabilität sei das recycelte Material besonders gut für Reifen geeignet. Neben Kunststoff erfordert die Reifenproduktion auch Kautschuk. Der Anbau von Naturkautschuk ist laut Heise durchaus kontrovers, weil die dafür nötigen Großplantagen einen großen Flächen- und Wasserverbrauch haben. Conti arbeitet aber an Projekten, die das Material stattdessen aus Löwenzahn gewinnen sollen. Er könnte später eventuell in Serie gehen.

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