Ölindustrie

BP, Shell, OMV und Co: Energiekrise steigerte Gewinne 2022 massiv

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Mit der Energiekrise angesichts des Ukraine-Kriegs ist die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen im vergangenen Jahr massiv in die Höhe geschossen. Das zeigt sich unter anderem am britischen Ölgiganten BP, dessen Gewinne sich 2022 laut der Financial Times gegenüber 2021 verdoppelt haben. Damit haben sich die Gewinne auf 28 Milliarden Dollar erhöht, ein Rekordwert in der 114-jährigen Geschichte des Unternehmens. Angesichts dessen fährt der Konzern seine ursprünglichen Pläne, seine Produktion in diesem Jahr zu kürzen, zurück. Auch andere Player in der Ölbranche wie Exxon, Shell oder die OMV profitieren massiv von der Energiekrise.

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BP will in diesem Jahr 16 bis 18 Milliarden Dollar ausgeben, was deutlich über dem ursprünglichen Vorhaben liegt. Damit will der Konzern die Renditen für die Aktionäre steigern. Das bisherige Rekordjahr für das Unternehmen war 2008, als sich die Gewinne auf 26,3 Milliarden Dollar belaufen hatten. Diesen Rekord konnte der Ölriese 2022 brechen.  Der bereinigte Gewinn für das vierte Quartal 2022 betrug 4,8 Milliarden Dollar gegenüber 3,3 Milliarden Dollar im Vorjahr, lag aber knapp unter den durchschnittlichen Schätzungen der Analyst:innen von fünf Milliarden Dollar.

Als Reaktion darauf erhöhte BP seine Dividende für das vierte Quartal um zehn Prozent und kündigte Pläne zum Rückkauf von Aktien im Wert von weiteren 2,75 Milliarden Dollar an. „Nach den letzten drei Jahren ist es klarer denn je, dass die Welt Energie will und braucht, die sicher und erschwinglich sowie kohlenstoffärmer ist“, sagte BP-CEO Bernard Looney. Der Konzern befindet sich in einer strategischen Neuausrichtung, nachdem er sich zuvor verpflichtet hatte, die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um 40 Prozent zu senken und zusätzlich 50 Gigawatt an erneuerbarer Energie zu produzieren.

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In einer Kehrtwende hat BP seine Kürzungspläne zurückgeschraubt und mitgeteilt, dass die Produktion im Jahr 2030 nur noch um 25 Prozent sinken wird. Der Konzern kündigte an, dass er bis 2030 etwa acht Milliarden Dollar mehr für seine Übergangsgeschäfte ausgeben werde als bisher geplant, aber auch seine Investitionen in Öl und Gas um den gleichen Betrag erhöhen werde.

Nicht nur BP erreichte 2022 Rekordzahlen. Der US-Ölriese Exxon erreichte einen Nettogewinn von knapp 56 Milliarden Dollar – rund 140 Prozent mehr als im Vorjahr und damit ebenfalls ein Rekordwert. Shell hat fast 40 Milliarden Dollar eingenommen und so ebenfalls den Gewinn verdoppelt. Auch in Österreich schreibt die OMV Rekordzahlen, sie hat den Nettogewinn um 85 Prozent auf etwa 5,4 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) erhöht.

Die starken Zahlen für Ölkonzerne im vergangenen Jahr bedeuten natürlich auch weiterhin hohe Belastungen der Umwelt durch Treibhausgas-Emissionen. Der Hauptgrund für diese Explosion der Nachfrage scheint klar der Ukraine-Krieg zu sein. Diese Entwicklung könnte jedoch das letzte Hoch für die Ölindustrie bedeuten. Expert:innen rechnen immer wieder damit, dass die Nachfrage 2022 ihren historischen Höhepunkt erreicht hat und bald konstant sinken wird (wir berichteten). Ob Ölkonzerne über die derzeitige Energiekrise hinaus ihren Einfluss halten können, ist daher noch offen.

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