Porträt

Cortecs: Algorithmus von Wiener Startup gibt Tipps für Krypto-Investments

(v.l.n.r.) Cortecs-Gründer Alexander Steiner, Michael Trimmel und Markus Tretzmüller © aws
(v.l.n.r.) Cortecs-Gründer Alexander Steiner, Michael Trimmel und Markus Tretzmüller © aws

Kryptowährungen liegen momentan immer noch massiv im Trend. Alleine in Österreich haben schon 14 Prozent der Bevölkerung einmal in Bitcoin und Co investiert (Trending Topics berichtete). Jedoch ist es vor allem für Einsteiger auf dem Markt nicht leicht. Digitale Coins sind oft sehr volatil und Informationsquellen über Bewegungen bei den Kursen widersprechen einander manchmal.

Eine Lösung dafür will das Wiener Startup Cortecs bieten. Die Jungfirma arbeitet an einem Machine-Learning-Algorithmus, der Krypto-News automatisch analysieren und die Tendenzen bei Tradern erkennen soll. Anhand eines Stimmungsbarometers soll die Plattform verlässliche Investment-Tipps geben.

14 Prozent der Österreicher:innen haben schon in Bitcoin und Co investiert

„Zu viele unzuverlässige Informationen“

Es handelt sich bei Cortecs um ein Spinoff der Universität Wien. Die drei Gründer Michael Trimmel, Markus Tretzmüller und Alexander Steiner haben alle einen Hintergrund in der Informatik. Sie haben die Jungfirma offiziell im vergangenen Juli gestartet, nachdem sie das System über zwei Jahre im Spin-off Fellowship der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft entwickelt haben.

Die Idee zu dem Algorithmus kam den Gründern durch die Erfahrungen von Trimmel als Krypto-Investor. „Früher hat Michael viel Zeit auf Twitter verbracht, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dabei haben wir allerdings gemerkt, dass seine Entscheidungen immer fehlerhafter wurden, je mehr Influencern er folgte. Es gibt im Netz zu viele unzuverlässige Informationen und noch keinen systematischen Ansatz, um die vertrauenswürdigen Daten zu sammeln. Wir wollten einen Aggregator für alle relevanten News aufbauen, der ein übersichtliches Bild über den Markt bietet“, sagt Tretzmüller.

Mit dem neuen, von den Cortecs-Gründern selbst entwickelten Algorithmus ist es laut Tretzmüller möglich, täglich 1,5 Millionen Nachrichten über etwa 100 Kryptowährungen zu analysieren. Das System konzentriert sich dabei auf bekannte News-Seiten sowie die Plattformen Twitter und Reddit. Jeden Tag filtert die Künstliche Intelligenz jene 15 Nachrichten heraus, die sie als vertrauenswürdig einschätzt. Anhand dieser Daten erstellt sie dann eine Stimmungsanalyse, die zeigen soll, ob Anleger bei einer Kryptowährung eher zum Kaufen oder Verkaufen neigen. In einem eigenen Feed sind außerdem alle relevanten Nachrichten zu sehen.

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Cortecs will Krypto-Exchanges als Kunden

Momentan arbeitet das Startup auch an einer ähnlichen Analyse für konkrete Marktentwicklungen. Die Plattform, befindet sich jetzt noch in der Beta-Version befindet, die eigentliche Version soll in etwa zwei Wochen starten. Sie soll für User:innen kostenlos sein. Das Geschäftsmodell von Cortecs sieht vor, dass Krypto-Börsen sich künftig bei dem Startup registrieren. Es soll als eine Art Vermittler zwischen Exchanges und Tradern fungieren. Das soll es Anwender:innen ermöglichen, einfach über die Cortecs-Website Käufe und Verkäufe bei den Börsen durchzuführen. Für jeden Trade über die eigene Plattform will Cortecs eine Kommission einfordern. Außerdem will die Jungfirma in Zukunft größeren Unternehmen detaillierte Stimmungsanalysen gegen Bezahlung anbieten.

Im Augenblick konzentriert sich Cortecs nur auf Kryptowährungen, doch in Zukunft sollen sich auch Analysen für andere alternative Geldanlagen wie Gold oder Silber auf der Plattform finden. Mit dem Konzept hat das Startup bereits einige Unterstützer gewonnen. So ist die Jungfirma Teil des Förderprogramms des Techhouse Accelerators in Graz. In einer Kooperation mit dem Accelerator hat das Austria Wirtschaftsservice (aws) Cortecs im Juli auch für ein Coaching der Raiffeisenlandesbank Steiermark ausgewählt.

In Zukunft will das Startup vor allem seine Plattform weiterentwickeln und auch multilingual machen. Momentan ist das Angebot nämlich nur auf Englisch verfügbar. Auch will die Jungfirma die bisherigen Analysen sammeln und dadurch Track Records erstellen, also historische Nachweise darüber, welche Auswirkungen bestimmte Nachrichten auf den Markt haben. Ebenso sucht Cortecs nach einem Investor, um weiter wachsen zu können.

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