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EY: Heimische Investor:innen dominieren 2022 erstmals Seed-Runden

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Für österreichische Startups war 2021 ein echtes Rekordjahr, was Investments anging. Doch im Jahr 2022 haben steigende Zinsen, wirtschaftliche Unsicherheiten, Inflation und eine drohende Rezession das Marktumfeld stark eingetrübt. Trotz der schlechten Lage konnten heimische Jungfirmen im letzten immerhin eine Milliarde Euro an Finanzierungen an Land ziehen. Das zeigt das neue EY Start-up-Investment Barometer. Dabei gewinnen heimische Investor:innen zunehmend an Bedeutung. Erstmals dominieren sie nicht nur Pre-Seed- sondern auch Seed-Runden.

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Einbruch bei in Investments im zweiten Halbjahr

Nach einem sehr starken ersten Halbjahr mit insgesamt 881 Millionen Euro Investments – einer neuen Rekordmarke – ist der Markt im zweiten Halbjahr 2022 deutlich eingebrochen. In den vergangenen sechs Monaten wurden nur noch 125 Millionen Euro investiert – das sind um 83 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtwert der Investitionen sank 2022 um 18 Prozent auf eine Milliarde Euro. Damit erreichten sie immer noch den zweithöchsten Jahreswert.

Österreichische Investor:innen waren an drei Viertel der Finanzierungsrunden beteiligt – 2021 war das nur bei knapp mehr als der Hälfte der Runden der Fall. Wurde 2021 noch ein Drittel (32 %) der Runden ausschließlich von heimischen Investor:innen getragen, war es 2022 sogar knapp jede zweite Runde (48 %). Nur jeder siebte Deal wurde 2022 ausschließlich von ausländischen Investorengruppen getragen – darunter aber auch die zwei größten Finanzierungsrunden des Jahres für GoStudent (300 Millionen Euro) und TTTech (250 Millionen Euro).

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„Goldgräberstimmung ist Zurückhaltung gewichen“

„Weltweit ist die Goldgräberstimmung des Boom-Jahres 2021 der Zurückhaltung gewichen. Viele Geldgeber:innen verhalten sich abwartend und halten sich mit Finanzierungen zurück“, sagt Florian Haas, Head of Start-up bei EY Österreich. Immer noch dominieren beim Finanzierungsvolumen ausländische Geldgeber:innen. Mehr als zwei Drittel (68 %) – und damit nur knapp weniger als 2021 (75 %) des Risikokapitals – kommen von rein ausländisch besetzten Investorengruppen.

Weiterhin sind heimische Investor:innen bei frühphasigen Investments führend. Erstmals dominieren nicht nur im Pre-Seed-Bereich (2022: 75 %, 2021: 78 %), sondern auch in der Seed-Phase (2022: 65 %, 2021: 45 %) Kapitalgeber:innen mit Sitz in Österreich. Mit Anstieg der Runde sinkt der Anteil an heimischen Investor:innen wie gewohnt: Bei Series A-Runden liegt der Anteil bei der Hälfte (51 %), bei Series B-Finanzierungsrunden nur bei zehn Prozent.

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Große Finanzierungsrunden weiter ausländisch dominiert

An keiner der zwei großen Finanzierungsrunden in der Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro war ein:e Inlandsinvestor:in beteiligt. Auch bei den drei Abschlüssen im Umfang zwischen 50 und 100 Millionen Euro lag der Anteil österreichischer Investor:innen mit 24 Prozent niedrig. Lediglich bei kleineren Finanzierungsrunden im Umfang von bis zu einer Million Euro waren mehrheitlich österreichische Geldgeber:innen beteiligt. Weiterhin empfehlen die Expert:innen von EY mehr Incentives für Investor:innen wie steuerliche Erleichterungen.

„Das EY Start-up Investment Barometer zeigt, dass es Österreich nicht an spannenden Investment-Targets und Frühphaseninvestor:innen mangelt. Dieser Fakt ist inzwischen hinlänglich bekannt und spricht für die Qualität der Startup-Landschaft. Weitgehend unverändert ist die Situation bei den Wachstumsfinanzierungen. Wachstumsorientiere Tech-Unternehmen sind mangels heimischer Alternativen quasi gezwungen, sich international nach Geldgeber:innen umzusehen. Wenn Österreich den Anschluss an die europäischen Nachbar:innen hier nicht verlieren will, ist es für politische Entscheidungsträger:innen längst überfällig, tätig zu werden“, so Nina Wöss, Vorstandsvorsitzende der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation.

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