CO2-Entfernung

Heirloom Carbon: Direct Air Capture Technologie soll durch Neukunde Stripe wettbewerbsfähig werden

© Foto-Rabe / Pixabay
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Auch wenn viele Staaten und Unternehmen bereits Ziele verkündet haben, bis wann sie CO2 neutral sein wollen, ist der Emissionen-Trend global betrachtet steigend. Das muss sich im Anbetracht der Klimakrise dringend ändern. Während in einigen emissionsreichen Bereichen, wie dem Verkehr oder dem Gebäudesektor, bereits Alternativen in der Startlöchern stehen, sind die Herausforderungen in der Industrie zur Reduzierung der ausgestoßenen Emissionen deutlich gewaltiger. Außerdem ist elementar, dass Treibhausgase, welche bereits in der Atmosphäre sind, aus dieser entfernt werden. Zwei Technologien werden daher für einige als eine Art „Rettungsanker“ betrachtet, da die globale drastische CO2-Reduktion kurzfristig unwahrscheinlich ist.

Bei der Technologie des Carbon Capture and Storage (CCS), zu Deutsch Kohlenstoff-Abscheidung, soll Kohlendioxid, welches in Kraftwerken entsteht, direkt aus den Rauchfängen entfernt werden. Spezielle Filter, Kunststoffoberflächen, an denen das C02 hängen bleibt, werden dafür in diesen befestigt. Durch Erwärmung der Oberflächen kann das Klimagas danach wieder entfernt werden. Das aufgefangene CO2 wird dann entweder zu Bodenspeichern  weitergeleitet oder zu Treibstoff verarbeitet. Ein anderes Prinzip verfolgt die Technologie des Carbon Removal oder des Direct Air Capture. An technischen Varianten zum Entfernen von CO2 aus der Atmosphäre wird daher weltweit seit Jahren bereits gearbeitet.

Es gibt viele Startups, die hier an Lösungen arbeiten (Tech & Nature berichtete), jedoch sind sie oft nicht sehr profitabel. Das möchte das US-Unternehmen Heirloom Carbon ändern und hat dafür auch bereits einen Großkunden gefunden. Das Startup kooperiert jetzt mit dem Bezahldienst Stripe.

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Preis noch bei 2.000 Dollar pro Tonne

Heirloom Carbon benutzt den Prozess der sogenannten „Carbon Mineralization“. Dabei wird beispielsweise gemahlener Kalkstein bei Temperaturen von 400 bis 900 ˚C erhitzt. Kalkstein besteht größtenteils aus Kalzium, welches mit Kohlendioxid gebunden ist. Dieses wird so freigesetzt und kann dann relativ einfach aufgefangen, komprimiert und unterirdisch verpresst werden.

Für die Erhitzung möchte das Startup Heirloom auf elektrisch betriebene Brennöfen setzen. Das bedeutet, dass der Prozess mit sauberen, erneuerbaren Energiequellen betrieben werden kann und einen Strom von Kohlendioxid erzeugt, der frei von Verunreinigungen durch fossile Brennstoffe ist. Die übrig gebliebenen Oxid-Mineralien können dann in dünnen Schichten auf Platten ausgebreitet, vertikal gestapelt und an der freien Luft ausgesetzt werden. Dort fangen sie dann das Kohlendioxid aus der Luft aus.

Ziel des Startups ist es, bis zum Jahr 2035 eine Milliarde Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Helfen wird ihnen dabei nun unter anderem Stripe. Das Unternehmen hat angekündigt, die Technologie von Heirloom Carbon zur Reduzierung des eigenen CO2-Abdruckes zu verwenden. Fast 250 Tonnen an Treibhausgasemissionen will das US-Unternehmen so entfernen. Dafür ist der in 25 Ländern vertretene US-Konzern bereit, für jede Tonne den Betrag von 2.054 Dollar zu zahlen. Das ist somit deutlich mehr, als bisher wettbewerbsfähig wäre. Das Startup Heirloom Carbon hofft durch weitere Großkunden wie Stripe die Entfernung von einer Tonne CO2 bis 2035 für 50 US-Dollar anbieten zu können.  „Der Einsatz der Technologie macht sie billiger, treibt die Kosten herunter und hilft beim Erschließen neuer Märkte“, sagt Shashank Samala, CEO des 2020 gegründeten Startups.

 

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Heirloom Carbon könnte Millionen-Investition sichern

Mit dem Konzept konnte Heirloom Carbon nach eigenen Angaben bereits mehrere Investoren überzeugen. Die Anlagegesellschaften Breakthrough Energy Ventures, Lowercarbon Capital und Prelude Ventures hätten kürzlich in einer Seed-Finanzierungsrunde viel Geld in das Startup gesteckt. Genaue Angaben zum Betrag will Heirloom Carbon nicht machen, doch laut dem MIT Technology Review könnte er in Millionenhöhe liegen.

Neben Heirloom Carbon investiert der Zahlungsdienstleister Stripe momentan auch in die Dienstleistungen von fünf anderen Carbon Removal-Firmen. Es handelt sich dabei um CarbonBuilt, Running Tide, Seachange, Mission Zero, und Future Forest Company. Insgesamt 2,8 Milliarden Dollar sollen in die CO2-Entfernung fließen. Erreichen die Projekte bestimmte Meilensteine, sollen weitere 5,25 Millionen Dollar winken.

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