Mein Schwein

NÖ: Startup lässt dich Schweine bis zur Schlachtung virtuell selbst pflegen

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Weniger Tierhaltung soll mehr Weizen für den Menschen sichern© Unsplash
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Markus Kriegner züchtet auf seinem Bauernhof im niederösterreichischen Eschenau unter anderem Schweine und ärgert sich wie viele Landwirte über den Preisverfall bei Schweinefleisch. Gemeinsam mit seinem Bruder Hannes Kriegner, der ein IT-Unternehmen hat, will er nun mit einem Startup gegensteuern: Auf der Plattform „Mein Schwein“ können Menschen ganze Schweine kaufen und in einem virtuellen Stall selbst pflegen. Dazu gehört zum Beispiel die Entscheidung, wie das Tier gefüttert wird oder welche zusätzlichen Spielzeuge es erhält.

Ein ganzes Schwein ab rund 600 Euro

Das Fleisch gehört nach der Schlachtung dem Käufer. Das kostet 550 Euro für ein Schwein und zusätzlich 50 bis 240 Euro für die Aufbereitung des Fleisches. Man darf dafür wählen, wie das Fleisch vorbereitet wird und in welche Pakete es zusammengestellt wird. Wem 70 bis 80 Kilogramm Schweinefleisch zu viel sind, der kann mit Freunden und Familie teilen – oder die Pakete im Online-Shop von „Mein Schwein“ anderen Käufern anbieten, die sich noch nicht zu einem eigenen Schwein durchgerungen haben.

Edelfleisch vom „Mein Schwein“

Weil das Fleisch vom virtuell gepflegten Schwein nicht billig ist, wollen die Kriegners eine spezielle Züchtung anbieten, die sie selbst entwickelt haben. Hannes Kriegner vergleicht das Fleisch gerne mit Wagyu-Rindfleisch: „Die Mein-Schwein-Züchtung wird auch ganz fein durchzogen sein“. Er hofft, die Züchtung in ganz Österreich als Edelfleisch etablieren zu können.

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Schweinezucht schon ab 200 Tieren rentabel

Der Preisverfall bei Schweinefleisch mache das Konzept besonders attraktiv: „Ein Schweine-Mastbetrieb kann derzeit nur ab etwa 1.000 Schweinen rentabel betrieben werden. Bei „Mein Schwein“ geht das schon ab 150 bis 200 Tieren“. Er will in den kommenden zehn Jahren mindestens 100 Landwirte für die Idee gewinnen – Bio-Betriebe müssen es nicht sein, Mein-Schwein-Schweine würden aber „hochwertiger gehalten“ als Bio-Richtlinien vorgeben.

„Direktvermarktung ist in der Landwirtschaft das beste Geschäft“, erklärt Hannes Kriegner im Gespräch mit Tech & Nature. Derzeit sei das aber noch sehr kompliziert und jeder Landwirt müsse das gesamte Geschäft für sich selbst aufbauen. Die Agromedia GmbH, die er gemeinsam mit seinem Bruder Markus gegründet hat, soll zu einer zentralen Plattform für die Direktvermarktung von Landwirten werden – Schweinefleisch sei dabei nur der Anfang, so Kriegner.

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Musterstall wird erst gebaut

„Mein Schwein“ steckt noch in den Kinderschuhen. Genau genommen ist der virtuelle Stall noch gar nicht verfügbar. Der bisher einzige Betrieb, der „Mein Schwein“ als Vertriebskanal nutzt, ist der von Markus Kriegner. Bei seinem Hof in Eschenau entsteht ab Ende August ein Musterstall, in dem ab Ende Oktober „Mein Schwein“-Schweine unterkommen sollen. Bestellungen sind auf der Plattform ab 5. September möglich. Dennoch: „Der erste Stall ist schon komplett ausgebucht“, sagt Hannes Kriegner.

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