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Wiener Corona-Hilfen: 14 Mio. Euro für Digitalisierungs- und Umweltschutzprojekte von KMU

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. © Stadt Wien
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Eine Verlängerung der Schanigärten in die Winter hinein, damit man eine „sichere und gesunde Möglichkeit, um den Wirten ums Eck zu besuchen“, bekommt; der dringende Wunsch für mehr Klarheit seitens des Bundes, was die Corona-Ampel (Orange in Wien) nun in der Praxis bedeutet; und neue Corona-Hilfen und Wachstumsinitiativen, um kleinen und mittleren Unternehmen in Wien zu helfen.

Im Rahmen eines neuen, 50 Millionen Euro umfassenden Hilfspakets haben die Stadt Wien und die Wirtschaftskammer Wien (WKW) auch einen Fokus auf jene Firmen gelegt, die Digitalisierung, Umweltschutz und Standortbelebung vorantreiben möchten. Für diese gibt es im Rahmen der 50 Millionen Euro insgesamt 14 Millionen Euro – 7 kommen von der Stadt Wien, 7 von der WKW. Diese Wachstumsaktion, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, solle „Investitionsprojekte von Wiener Klein- und Mittelbetrieben forcieren“.

Der Fokus auf Digitalisierung und Klimaschutz kommt nicht von ungefähr, sondern unterstreicht zwei der derzeit neben Gesundheitsthemen dominierende Felder. Auch die Investitionsprämie des Bundes belohnt Digitalisierungs- und Klimaschutzprojekte von Unternehmen (Trending Topics berichtete). Die finanzielle Unterstützung der Stadt Wien und der WKW in den beiden Bereichen ist zusätzlich zu verstehen. „Man kann unsere Leistung additiv beanspruchen“, so Hanke.

Förderbank übernimmt bis zu 70 Prozent der Investitionskosten

Konkret handelt es sich bei den Unterstützungsmaßnahmen um Bürgschaften. Die Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank AG (WKBG) übernimmt dabei als Förderbank die Ausfallsbürgschaft im Ausmaß von bis zu 70 Prozent der Investitionskosten gegenüber der finanzierenden Hausbank. Insgesamt bedeutet das eine Haftung für Kredite von bis zu 20 Millionen Euro, heißt es seitens Stadt Wien. Anträge werden dabei an die WKBG gestellt.

Laut WKBG würde das dem Trend entsprechen. Corona-Überbrückungsanträge seien in letzter Zeit zurück gegangen, gleichzeitig sei die Nachfrage nach Investitionsanliegen an die WKBG gestiegen. Die Beteiligungsbank ist vor etwa 50 Jahren von der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam Banken am Wiener Platz und einer Versicherungsgesellschaft gegründet worden.

Wie bereits im April angekündigt, hat die Stadt Wien die StolzaufWien Beteiligungs GmbH eingerichtet, die mit 50 Millionen Euro ausgestattet wurde. Sie soll sich zur Linderung der Auswirkungen der Krise mit bis zu 20 Prozent an einem Unternehmen beteiligen. Ab Mai hätten eigentlich schon Tickets von bis zu einer Million Euro pro Firma geschrieben werden sollen. Das verzögerte sich aber. Morgen, Donnerstag, sollen aber nun Details zu Partnerfirmen und ersten Beteiligungen bekannt gegeben werden.

Das gesamte, 50 Millionen Euro umfassende Corona-Hilfspaket setzt sich im Detail wie folgt zusammen:

  • 13 Mio. Euro und 1.000 zusätzliche Plätze für die Joboffensive 50+
    Die Stadt vergibt 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose über 50.
  • 1,3 Mio. Euro für das Pilotprojekt Lehrlingsverbund
    Ausbildungsbetriebe, die Corona-bedingt die Lehrausbildung nicht aufrechterhalten konnten, können die Ausbildung ihrer Lehrlinge für einen Zeitraum von vier Monaten bei einen ÜBA-Träger (Überbetriebliche Lehrausbildung) fortsetzen. Die Stadt vermittelt dabei die Lehrlinge in die ÜBA und übernimmt für diesen Zeitraum die Lehrlingsentschädigung. Bedarf sieht die Stadt vor allem in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie sowie beim Lehrberuf Bürokaufmann/-frau.
  • 22 Mio. Euro Unterstützungspaket für Tourismus und Hotellerie
    Die rund 1.000 gewerblichen Beherbergungsbetriebe in Wien leiden derzeit besonders unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Mit einer Anschubfinanzierung von bis zu max. 50.000 Euro pro Betriebsstätte will die Stadt Wien jetzt helfen und gleichzeitig Arbeitsplätze schützen. Gefördert werden Kosten für Buffet, Getränke, Marketing, Werbung und externe Dienstleistungen. Die Vergleichsgröße für die Finanzierung sind 6 % des Nächtigungsumsatzes von März bis Mai 2019. Einreichungen sind von 1. Oktober bis 30. Juni 2021 möglich, Kosten können bis 30. September 2021 geltend gemacht werden. Mit 7 Mio. Euro für Werbemaßnahmen zur Belebung des städtischen Tourismus wird das Budget des WienTourismus kompensiert, das sonst durch den Ausfall großer Teile der Ortstaxe eingebrochen wäre.
  • 3 Mio. Euro für Wiener Clubs
    Für die Weltstadt Wien und deren Reputation als Stadt internationaler Begegnung ist es zentral, dass das Musikerlebnis in Form des Clubbesuches so rasch wie möglich und in vergleichbarer Dimension zurückkehrt. Dieses Comeback möchte die Stadt Wien mit einer Förderung über die Wirtschaftsagentur Wien unterstützen. Gefördert werden soll die Konzeption und Durchführung entsprechender Projekte, Veranstaltungen oder Programme. Dies schließt jedenfalls Konzeptions-, Planungs-, Werbeaufwendungen sowie Gagen für Künstlerinnen und Künstler mit ein. Bei der geplanten Förderung handelt es sich um eine Ausschreibung auf Wettbewerbsbasis. Die Entscheidung über eine Förderung wird von einer Jury getroffen, die nach einem noch näher zu definierenden Kriterienkatalog (hiezu sollen beispielsweise zählen: Originalität/Kreativität des Konzepts, Internationalität, Gender- und Diversity-Aspekte) ihre Auswahl nach dem Wettbewerbsprinzip trifft. Solange besondere COVID-19-Schutz- und -Verhaltensmaßnahmen gelten, ist deren Einhaltung selbstverständlich zwingende Voraussetzung. Gefördert werden 90 % der Kosten, die maximale Fördersumme beträgt 30.000 Euro.
  • Winter-Schanigärten 2020/2021 möglich
    Mit einer Novelle des Gebrauchsabgabegesetzes (GAG) werden bestehende Sommer-Schanigärten auch über den Winter offen halten können, sofern nicht bereits vergebene Bewilligungen im Winter entgegenstehen (z.B. Maronistände etc.).
  • 14 Mio. Wachstumsinitiative für Digitalisierung, Klimaschutz und Standortbelebung
    Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien lanciert die Stadt Wien eine Initiative, um private Unternehmen bei ihren Investitionen in die Zukunft in den Bereichen Klimaschutz, Standortbelebung und Digitalisierung zu fördern. Die WKBG (Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank AG) übernimmt dabei als Förderbank die Ausfallsbürgschaft im Ausmaß von bis zu 70% der Investitionskosten gegenüber der finanzierenden Hausbank. Insgesamt bedeutet das eine Haftung für Kredite in der Höhe von 20 Mio. Euro. 7 Mio. Euro kommen dabei von der Stadt Wien, weitere 7 Mio. Euro von der Wirtschaftskammer Wien.
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