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Stefan Perkmann Berger von WhatAVenture: „Viele Teams machen systematisch die gleichen Fehler“

© WhatAVenture
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Stefan Perkmann Berger ist Geschäftsführer und Co-Founder von WhatAVenture. Er hat an der Universität Innsbruck internationale Wirtschaftswissenschaften studiert und seinen Master in Volkswirtschaftslehre an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand abgeschlossen. Stefan hat einige Projekte in Süd- und Südostasien verfolgt und unter anderem die Machbarkeitsstudie für einen Technologiepark an der Pakistan-Austrian University verfasst. In Rahmen seiner Doktorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien hat er im Bereich Open und User Innovation geforscht und v.a. mit Modellen experimentiert, um den Wissensaustausch mit Externen zu fördern.

WhatAVenture hat es sich zum Ziel gemacht, Teams zu stärken, ihre Geschäftsideen iterativ und nahe am Kunden zur Marktreife zu entwickeln. WhatAVenture hat dafür einen webbasierten Innovationsprozess entwickelt, der in sechs Schritten auf Basis einer strukturierten Validierung von der Idee bis zur Investmentreife führt. WhatAVenture hat in den letzten Jahren hierbei mehr als 600 Startups und etablierte Unternehmen in verschiedenen Industrien bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen unterstützt.

Was treibt dich an?

Selbstständig zu sein motiviert mich. Es bedeutet für mich Raum zu haben, meine Gedanken und Ideen zu verwirklichen. Am Ende liegt mir aber vor allem der gesellschaftliche Auftrag am Herzen und hier Probleme zu lösen, die einen klaren gesellschaftlichen Auftrag erfüllen. Ich glaube daran, dass ein Weg dazu ist, neue Technologien in Kombination mit spannenden Teams aufzubauen.

Was ist das Reizvolle dabei?

Das Spannende daran ist, sich mit einer Vielfalt an Themen auseinander zu setzen, Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen zu suchen und hierbei immer Neues zu lernen.

Was war vor “WhatAVenture“?

Vor WhatAVenture habe ich mich intensiv mit der asiatischen Kultur auseinandergesetzt. Meine erste Gelegenheit dazu hatte ich während meines Studiums in Thailand. Ich habe an der Chulalongkorn Universität graduiert und war später für die Organisation und Durchführung von Studienprogrammen im asiatischen Raum zuständig. Zusätzlich war ich an der Durchführung der Machbarkeitsstudie für den Pakistan-Austria University Technology Park in Lahore, Pakistan, beteiligt. Ein weiterer wichtiger Ankerpunkt meines Lebens ist die Forschung. Ich habe mich während meines Doktorats intensiv mit der Motivationsforschung und der Anwendbarkeit von „Open innovation“-Ansätzen in der Wirtschaft beschäftigt.

Hat es einen bestimmten Auslöser für dieses Projekt gegeben?

Den Auslöser für WhatAVenture gab mir eigentlich mein damaliger Kollege Thomas Funke. Er hatte damals die Idee geboren, einen Entrepreneurship Kurs an der Wirtschaftsuniversität in Wien aufzubauen. Hierbei eben nicht Theorie zu vermitteln, sondern Studierenden eine reale Chance zu geben, ihr Unternehmen zu starten. Der nächste logische Schritt war dann für mich, selbst ins Tun zu kommen und eben Unternehmer zu werden. Auslöser für die Gründung war dann die Beobachtung, dass viele Teams systematisch die gleichen Fehler in der Entwicklung ihrer Projekte gemacht haben. Wir dachten uns, dass es dann auch eine systematische Methode geben kann, um Teams dabei zu unterstützen, diese Fehler zu vermeiden.

Was sind deine Ziele mit „WhatAVenture“?

Mit WhatAventure verfolge ich das Ziel, ein Unternehmen aufzubauen, das erfolgreich ist. Erfolg bedeutet für mich, für die Zielgruppe einen signifikanten Mehrwert zu schaffen. Wir fokussieren uns hier v.a. auf etablierte Unternehmen. Ziel ist, diese Unternehmen nachhaltig zu begleiten, innovativer zu werden. Konkreter formuliert: Durch State-of-the-Art-Methoden in der Entwicklung von neuen Geschäftsideen Teams im Ökosystem von etablierten Unternehmen zu empowern, am Markt erfolgreich zu sein.

Was braucht es an Unterstützung für Menschen, die ihr eigenes Business schaffen wollen?

Ein Unternehmen steht und fällt mit dem Team. Je besser das Team, desto höher die Erfolgswahrscheinlichkeit. Das bedeutet, man braucht Zugang zu einem Pool an Top-Köpfen, die einerseits inhaltlich super sind, aber auch die richtige Motivation und Mentalität mitbringen.

Was ist das Spannendste an deiner Arbeit mit Start-ups bzw. mit potentiellen Start-ups?

Für mich ist das Spannendste daran, ihnen zu helfen, ein Problem zu lösen. Hierbei geht es besonders darum, eine nachhaltige Lösung zu finden, die Mehrwert stiftet und dabei neue Technologien nutzt.

Welchen Stellenwert nimmt das Themenfeld Entrepreneurship bei dir ein?

Entrepreneurship ist für mich das Thema Nummer 1—es geht hierbei immer um Haltung, eine Lebenseinstellung. Unternehmer sein bedeutet für mich, zu denen zu gehören, die etwas tun und offen sind für neue Herausforderungen und Erkenntnisse. Das beschränkt sich nicht nur auf meine Tätigkeit bei WhatAVenture, sondern ist eine Einstellung, die sich durch alle Themen zieht.

Bist du ein neugieriger Mensch? Wenn ja, wie zeigt sich das konkret?

Ich bin neugierig. Meine Neugierde besteht darin, ob und wie man Bestehendes verändern kann und wie Systeme funktionieren. Es geht mir konkret darum, herauszufinden, was ich tun muss, um Altes zu optimieren oder auch zu zerstören und wieder neu aufbauen.

Was würde der Welt abgehen, wenn es euch nicht geben würde?

Der Welt würden definitiv gute Problemlöser fehlen. Wir entwickeln neue Methoden und Ansätze, um bestehende Systeme zu optimieren und schaffen neue Zugänge, wie man alte Probleme löst. Wir arbeiten daran, wie man den Status Quo neu denken kann und darin sind wir gut.

Wo findest du den Raum, um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Der Raum für meine Leidenschaft beginnt in dem Moment, in dem ich aufwache und reicht bis zu dem Zeitpunkt, wo ich schlafen gehe. Den Raum für meine Leidenschaft finde ich immer, wenn ich munter bin.

Worauf verzichtest du, um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Ich verzichte sicher darauf, gewisse Hobbys ausleben zu können, wie ich sie gerne ausleben würde. Ich führe keinen luxuriösen Lebensstil und kann auch meine Leidenschaft fürs Reisen nicht so ausleben, wie ich es gerne machen würde.

Was ist das Schönste bei deiner Arbeit?

Es ist ein gutes Gefühl, wenn man eine Herausforderung gelöst hat, dadurch eine neue Ebene erreicht hat und das Unternehmen auf die nächste Stufe heben kann. Das kann entweder bedeuten neue Mitarbeiter einstellen zu können, eine neue Innovationsarchitektur geschaffen zu haben oder ganz einfach Probleme gelöst zu haben.

Wer sind deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Zu meinen wichtigsten Unterstützern gehören sicher meine enge Familie, ausgewählte Freunde und Mitgesellschafter. Indirekt aber auch inspirierende Erfolgsgeschichten, an denen man sich orientieren kann und die einen motivieren.

Wer baut dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?

Eine gute Workout-Session, Kontextwechsel und dann wieder enge Familie, Freunde und meine Co-Gründer.

Wohin wird dich deine Arbeit noch bringen? Gibt es noch geheime Projekte?

Da gibt es einige spannende Ideen und Projekte in der Pipeline, die darauf warten verwirklicht zu werden. Es ist aber wichtig zu fokussieren. Mein Überziel ist es, gesellschaftliche Probleme zu lösen.

Wie gelingt es dir, Menschen für deine Leidenschaft zu begeistern?

Ich hoffe, dass mir das gelingt. Für mich ist es wichtig, eine Vision zu entwickeln und Sinnhaftigkeit aufzuzeigen. Man muss den Leuten eine Rolle geben und einen Rahmen schaffen, in dem sie sich entfalten können.

Was sagen eigentlich deine Freunde, dein Umfeld, deine Familie zu diesem Engagement?

Um ehrlich zu sein, ist das gar nicht mein erster Orientierungspunkt. Es geht mir zuerst darum, die Sinnhaftigkeit hinter Projekten und Initiativen für mich zu sehen. Der Input von anderen interessiert mich da nicht so sehr, ich bin im Endeffekt derjenige, der die Idee gut finden muss und hinter der Idee stehen muss. Ich differenziere auch stark zwischen dem Unternehmen WaV und mir als Person.

Hast du Tipps für unsere LeserInnen?

Das Wichtigste ist herauszufinden, wer man selber ist. Wer seine klare Identität gefunden hat, kann eine wahre Passion entwickeln und verfolgen, ohne sich dabei von gesellschaftlichen Normen abhalten zu lassen. Man sollte immer daran arbeiten seine Identität zu schärfen, um Passion zu entwickeln.

Hast du für unsere LeserInnen einen Buchempfehlung?

Das beste Buch, das ich jemals gelesen habe und ich wirklich empfehlen kann ist: Aging Well, G. Vaillant.

Way to Passion“ ist ein Projekt von Reinhard Herok und Thomas Peham. Ihr Ziel ist es, mit Interviews aufzuzeigen, wie leidenschaftliche Menschen einen Beitrag für eine bessere Welt leisten können. „Way to Passion“ stellt TrendingTopics.at ausgewählte Inhalte zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung, vielen Dank dafür!

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