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„Strategische Pause“ um Wiener Startup Madame Kukla zu retten

Gründerin Stefanie Kukla © Madame Kukla
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Dank seines vielseitigen Wickelkleides erreichte das Wiener Fashion-Startup Madame Kukla in den vergangenen Jahren einen Gesamtumsatz von 8 Millionen Euro. Angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen sieht sich die Gründerin nun jedoch gezwungen, eine „strategische Auszeit“ einzulegen, um ihr Unternehmen damit vielleicht doch noch retten zu können.

Wickelkleid als Schal, Weste oder Oberteil

Im Jahr 2015 gründete die Wiener Stefanie Kukla ihr Startup Madame Kukla. Dabei präsentierte sie stolz ihr eigens entwickeltes Wickelkleid. Die Grundidee dahinter war, ein vielseitiges Kleidungsstück zu schaffen, das in verschiedenen Varianten getragen werden kann – sei es als Kleid, Schal, Weste oder Oberteil.

“Als ich 2015 die Reise begonnen und das Unternehmen gegründet habe, hielt ich zwar den ersten Prototypen in meinen Händen, von der Textilindustrie, von Onlinemarketing und E-Commerce, Community Building, Teamaufbau und Businessplanning hatte ich null Ahnung. Aber ich war davon überzeugt, dass es mein Wickelkleid in den Kleiderschrank jeder Frau schaffen sollte”, erklärt Gründerin Stefanie Kukla auf der Webseite.

Erfolgreich trotz Pandemie

Das Wickelkleid wurde 2016 sogar in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ präsentiert und konnte die Investoren Michael Altrichter und Hans-Peter Haselsteiner überzeugen. Sogar während der turbulenten Jahre 2020 und 2021, die von der Coronakrise geprägt waren, erzielte das Wickelkleid große Erfolge. Im besten Geschäftsjahr – und zwar im Jahr 2021 – erreichte das Unternehmen einen Umsatz von zwei Millionen Euro. Das Wickelkleid war zeitweise auch ausverkauft.

In den letzten acht Jahren hätten mehr als 20 Mitarbeiter:innen aktiv zur Entwicklung des Unternehmens beigetragen. Während dieser Zeit wurden, laut Kukla, über 50.000 Wickelkleider verkauft, was zu einem Gesamtumsatz von 8 Millionen Euro geführt haben soll.

2022: Das Jahr, das alles änderte

Im Jahr 2022 waren eigentlich Pläne für kontinuierliches Wachstum vorgesehen. Schließlich änderte sich die Situation drastisch mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs, wodurch das vorherige Rekordjahr nicht weiter ausgebaut werden konnte. Das Jahr 2023 brachte dann auch noch eine hohe Inflation, eine Konsumkrise und erhebliche Unsicherheiten mit sich, die bei zahlreichen Unternehmen deutliche Spuren hinterließen.

Um die Fortführung ihres Startups zu gewährleisten, sah sich die Gründerin gezwungen, nahezu die gesamte Belegschaft zu reduzieren, wobei aktuell nur noch drei Mitarbeiter:innen im Unternehmen verblieben. “Solche Entwicklungen sucht man sich als Unternehmerin nicht aus, man kann sich ihnen auch nicht entziehen und gerade in diesen Momenten ist entscheidend, rechtzeitig und verantwortungsvoll zu Handeln”, so Kukla.

Sechs Monate Pause als Rettung

Es wurde rasch deutlich, dass eine Neugestaltung des Geschäftskonzepts des Startups notwendig war, um den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden. Um ausreichend Zeit für diese strategische Neuausrichtung zu haben, wurde nun gemeinsam mit den Investor:innen eine sechsmonatige strategische Pause des Unternehmens vereinbart, die ab dem Jahreswechsel 2023/24 beginnt. Außerdem einigten sie sich darauf, alle noch vorhandenen Produkte bis zum Ende des Jahres zu verkaufen.

Die Gründerin meint zur ungewissen Zukunft: „Ich kenne das Ziel. Aber es gilt, einen neuen Weg dorthin zu finden. Ich habe mich daher nicht leichtfertig, aber mit dem Wissen um die Notwendigkeit, dazu entschlossen, den Verkauf unserer Wickelkleider mit Jahresende einzustellen und mein geliebtes Team drastisch zu reduzieren. Wir nehmen uns 6 Monate Zeit, um zu analysieren, zu strukturieren, zu konzipieren, um Bisheriges neu zu denken. Es gibt viele Ideen und Ansätze, aber wir können zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen, in welcher Weise es Madame Kukla für euch geben wird.” Ob und wie sich das angeschlagene Jungunternehmen vor dem Aus retten kann, muss sich jedenfalls noch zeigen.

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