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Südhub Burgenland: Großes Startup-Potenzial für mehr IT in der Pflege

Die Bevölkerung wird immer älter. Das ist keine subjektive Einschätzung, sondern ein Fakt. Laut der „Bevölkerungsprognose 2022″ der Statistik Austria leben seit heuer österreichweit mehr Personen im Alter von 65 und mehr Jahren als unter 20-Jährige. Für 2040 wird ein weiterer Zuwachs der Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 46 Prozent (bzw. rund 800.000 Personen) angenommen im Vergleich zu 2020. Der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe erhöht sich dadurch von derzeit 19,2 Prozent  auf 26,4 Prozent (2040), so die Statistik Austria. Im Vergleich dazu sinkt allerdings die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren.

Pflegebranche mit viel Potenzial

Dieser demographische Wandel hat Auswirkungen auf viele verschiedenen Branchen, nicht zuletzt aber vor allem auf die heute schon stark gebeutelte und unter Fachkräftemangel leidende Pflegebranche. Nachdem die zukünftige Alterung der Gesellschaft somit kein Geheimnis ist, braucht es daher schon jetzt innovative Lösungen und Wege, um sich auf die Herausforderungen der nächsten Jahre einzustellen.

Das hat auch der Südhub der Wirtschaftsagentur Burgenland erkannt. Mit dem Südhub Accelerator werden daher nun auch gezielt Startups aus der Pflegebranche unterstützt. Eines davon ist das Startup CareFact. Dieses arbeitet an einer ganz besonderen Idee: ein interaktives Kuscheltier namens Paul:a. Der interaktive Sprachassistenz unterstützt Senior:innen in allen Aspekten ihres Lebens und verbessert durch die unterstützenden und unterhaltenden Funktionen die Lebensqualität, verringert Einsamkeit und steigert sowie verbessert den Kontakt zu Angehörigen. Hinter der Idee stehen die beiden Gründer Martin Setnicka und Christoph Kern.

Noch ist Paul:a allerdings noch nicht so weit und auch CareFact steht noch am Anfang. Bei der Weiterentwicklung unterstützt nun das Team des Südhubs: „Wir arbeiten bereits seit einem Jahr mit dem Südhub zusammen und haben sehr positive Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus hatten wir dadurch stets Ansprechpartner:innen, die uns bei der Entwicklung unseres Startups gefördert und uns durch ihr Netzwerk auch unterstützt haben“, so die Gründer. 

Geplant ist, dass der erste Prototyp des interaktiven Sprachassistenten in den nächsten Monaten fertig gestellt wird. Getestet wird Paul:a dann von kooperierenden großen Institutionen. 2023 soll dann die Marktreife erreicht werden. 

Südhub hilft Jungunternehmen beim Geschäftsstart im Burgenland

Mobil dank virtueller Realität

Eines der größten Probleme in der Pflegebranche ist der immense Kostendruck, so die Ansicht von Amadeus Linzer. Trotzdem hat er den Start eines Startups in eben dieser Branche gewagt. „Ich bin davon überzeugt, dass es gerade deswegen die Menschen im Pflegebereich verdient haben, dass neue Wege beschritten werden“, so Linzer.

Gegründet hat er VitaBlick. Das Startup hat die Problematik der Einsamkeit und sozialen Isolation von Senior:innen im Blick. Das Instrument dagegen: VR-Brillen. So können Senior:innen mittels virtueller Realität wieder an vertraute und liebgewonnene Orte zurückzukehren. „Die Menschen, die unsere VitaBlick-Ausflüge anschauen, sind teilweise seit vielen Jahren nicht mehr mobil. Mit unseren VR-Brillen kommen sie quasi auf einmal endlich wieder an Orte, die sie sonst schon für unerreichbar hielten“, so der Gründer. Dabei steht vor allem das Gruppen-Erlebnis im Vordergrund, so die Devise von VitaBlick. So besucht das Startup Wohngemeinschaften und Pflegeeinrichtungen und führt die Bewohner:innen auf geführte, virtuelle 10- bis 15-minütige Ausflüge rund um den Wolfgangsee oder ähnliches. 

Zurück an liebgewonnene Orte ©VitaBlick
Zurück an liebgewonnene Orte ©VitaBlick

Regionale Vernetzung durch Südhub

Als Alleingründer ist er dabei dankbar für die Unterstützung des Südhubs Burgenland: „Das Südhub bietet uns die Möglichkeit der regionalen Vernetzung mit Gleichgesinnten und Wegbegleiter:innen. Ich als Allein-Gründer profitiere insbesondere auch vom Südhub-Team als kritischen Sparring-Partner – als Startup ist es besonders wichtig, sich ständig zu hinterfragen und Abläufe so zu optimieren. Aktuell bin ich auf Investorensuche und genau da hat die enorme Erfahrung des Südhub-Teams bereits viele Einblicke eröffnet“, so Linzer. Den Standort Burgenland sieht er dabei als Vorteil an: „Das Burgenland ist klein und gut vernetzt. Daneben hat man im Südburgenland natürlich eine enorme Lebensqualität, ich fühle mich hier zuhause und kann nach einem anstrengenden Tag durch die südburgenländische Hügellandschaft joggen gehen.“

Nachdem das Startup sich bisher vor allem auf die Validierung der Geschäftsidee und die Validierung mit heute bestehenden Kund:innen konzentriert hat, soll es nun weiter gehen. Nachdem VitaBlick bisher nur für Senioreneinrichtungen in Österreich verfügbar war, soll ab Mitte April 2022 die Anwendung auch für Zuhause auf den Markt gebracht werden.

10 - 15 Minuten dauert ein virtueller Ausflug. ©VitaBlick
10 – 15 Minuten dauert ein virtueller Ausflug. ©VitaBlick

„Muss Dinge einfach ausprobieren“

Somit zeigen die beiden Jungunternehmen, wie viel Potenzial für Startups die Pflegebranche bereit hält. Jemand, der schon länger in der Startup-Welt lebt und das auch erkannt hat, ist der burgenländische Gründer und Investor Johann Steszgal. Nachdem dieser zunächst das mit Hetras ein Startup gründete, das eine Software zur Verwaltung von Hotelimmobilien entwickelt hat, fokussiert er sich jetzt in seiner Rolle auch auf die E-Health-Branche. Nachdem Steszgal bereits in den 90er Jahren als Business Angel Erfahrung sammeln konnte, ist er dabei auch gern einmal risikobereit. „Man muss Dinge manchmal einfach mal ausprobieren. Entweder in die Höhen hinaus oder auch mal eine Bauchlandung – ganz oder gar nicht“, so seine Devise. 

Mit seiner gleichnamigen Firma bietet Steszgal Beratungsleistungen wie Technologieberatung und IT-Projektmanagement, sowie in der praxisnahen Umsetzung von IT-Projekten aus den Bereichen IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz, Medieninnovation, E-Health, Enterprise Resource Planning sowie Telekommunikationsdienstleistungen an. „Ich bin immer noch der Ingenieur und Techniker, der forschungsnah arbeiten möchte“, so der burgenländische Investor. Deshalb sei er auch an Forschungsprojekten wie dem Leitprojekt der FFG „LinkedCare“ beteiligt, das das Ziel verfolgt, alle, die im Care-Bereich arbeiten, zu vernetzen. 

Für den Bereich der Pflege sieht er grundsätzlich viel Potenzial in der IT. „IT unterstützt in vielen Bereichen mit dem Ziel, ein Altwerden in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.“ Dafür sollen „Technikhelferlein“ wie Notfallarmbänder oder große Tastenhandys mit GPS bei Demenzproblemen helfen. Außerdem muss laut ihm die Kommunikation zwischen verschiedensten Fachärzt:innen, Hausärzt:innen und beispielsweise auch der Apotheke verbessert werden.

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Burgenland sichtbar machen

Gebürtig kommt Johann Steszgal aus dem Südburgenland. Grundsätzlich geht er davon aus, dass Entrepreneurship den Südburgenländer:innen nicht so in den Genen liege – aber es trotzdem einige Entrepreneurs gibt, die entsprechend sichtbar gemacht werden müssen. Daher sieht er im Südhub Burgenland viel Potenzial: „Es ist ein Konzentrationspunkt für Wissen, wo junge Gründer:innen gefördert werden.“ Auch einen Fokus auf die Innovationspotenziale in der Pflegebranche hält er für sinnvoll: „Überalterung ist gerade auch in der ländlichen Region ein Problem. Sprich, wenn die Technik im Südburgenland Erfolg hat, hat sie das woanders auch“, ist der Investor und Gründer überzeugt. 

Hier geht es zur Anmeldung für den Südhub Accelerator 2022!

 

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