Ex-TenX-Präsident

Julian Hosp im Interview: Kritiker sehen ihn als Scammer. Er sieht sich als Sündenbock.

Julian Hosp. © I-Unlimited / Julian Hosp
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Mit TenX hat er 2017 einen Höhenflug hingelegt und mit dem Startup bei einen ICO rund 80 Millionen Dollar eingesammelt (Trending Topics berichtete). Der Tiroler Julian Hosp (32) war das Gesicht von TenX – doch auf den Höhenflug folgte der Niedergang. Mit dem Absturz der Krypto-Märkte ging auch der Fall des gehypten Krypto-Startups einher. Der Kurs des ausgegebenen PAY-Token krachte (wie alle anderen Krypto-Assets am Markt), und die versprochenen Kreditkarten für die User konnten nicht geliefert werden.

Vergangenheit bei Lyoness

Währenddessen wurde Hosp, eigentlich studierter Mediziner und Profi-Kitesurfer, zu einem der bekanntesten Gesichter der europäischen Blockchain-Branche. Als Redner auf Bühnen und als Experte in Blogs und YouTube-Videos war er stets präsent, sein Blockchain-Buch bekam schließlich sogar Tesla-Chef Elon Musk in die Hand. Teile seiner beruflichen Vergangenheit klammerte der ehemalige TenX-Präsident derweil aus: Hosp war vor seiner Zeit bei TenX unter anderem in Asien für den umstrittenen Shopping-Club Lyoness tätig, der wiederholt als Schneeballsystem bezeichnet wurde und in Norwegen als “illegales, pyramidenspielartiges Verkaufssystem” verboten wurde (mehr dazu hier).

Vorwurf Insider-Trading

Als Hosp dann wegen Uneinigkeiten mit den anderen TenX-Gründern aus dem gehypten Unternehmen ausstieg, war die Aufregung groß – zumal Hosp kurz vor der Ankündigung eine beträchtliche Menge seiner eigenen PAY-Token verkaufte. Kritiker warfen ihm Insider-Trading vor, im Internet brauste ein Shitstorm über Hosp hinweg. Scam, also Betrug, wurde Hosp und TenX auf Social Media vorgeworfen. Auch gegenüber Trending Topics wurde Hosp bereits in Nachrichten als Täuscher und Betrüger bezeichnet.

Nach einigen Wochen Funkstille meldet sich Hosp, der in Singapur lebt, nun zurück. Im Interview mit Trending Topics nimmt er nun erstmals zu den Vorwürfen Stellung und erläutert seine Sicht der Dinge.

Trending Topics: Es hat sich viel getan. Was gibt es Neues bei dir?

Julian Hosp: Ich bin Anfang des Jahres überraschend bei TenX zurückgetreten. Das war für mich selber ein Schock, das war nicht vorherzusehen. Ich musste in den letzten zwei Wochen wieder zu mir finden. Ich möchte auf jeden Fall in Singapur bleiben, ich möchte weiter etwas im Blockchain-Bereich tun, und wenn es geht, wäre mein Traum, die Medizin, die ich studiert habe, mit Blockchain zu verknüpfen. Österreich ist führend im MedTech-Bereich, vielleicht zieht es mich dahin zurück. Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, schnuppere mal bei einigen Medizinkonferenzen hinein und schaue, welche Möglichkeiten es da gibt.

Wie ging der TenX-Abgang vonstatten? Du sagst, er kam überraschend für dich.

Mit den Co-Foundern habe ich ausgemacht, dass wir über Details nicht sprechen. Sowohl die Firma als auch ich sollen den Fokus auf die Zukunft richten. Es hat sich herausgestellt, dass die Visionen der Co-Founder und meine ziemlich weit auseinandergehen. Mir ist das letztes Jahr nicht so bewusst gewesen, dass meine Co-Founder das anders sehen. Es gab dann ein klärendes Gespräch, als ich nach Singapur zurück gekommen bin. Da war nicht mehr viel an Möglichkeit da.

Wie haben sich diese Visionen unterschieden?

Ich bin jemand, der gerne groß denkt, der gerne schnell nach vorne pusht, der gerne große Sachen ausprobiert. Ich glaube, dass das meinen Co-Foundern nicht so gepasst hat, die wollen lieber einen Schritt vor den anderen setzen, keinen Fehler machen, vielleicht auch mal Chancen auslassen, das Ganze mehr auf Sicherheit spielen.

TenX hat vom Hype um Kryptowährungen profitiert. Dann kam aber der Absturz, den ICO-Investoren konnten die versprochenen Kreditkarten nicht geliefert werden. Warum?

Das hatte mehrere Faktoren. Wir haben vor einem Jahr mit einem Partner gearbeitet, der die Visa-Lizenz verloren hat. Das war für uns nicht zu beeinflussen. Wir haben dann auch auf Partner gesetzt, die nicht mit unserer Geschwindigkeit gearbeitet haben. Ich weiß nicht, ob ich viel anders gemacht hätte. Im Nachhinein hätte ich weniger nach außen kommuniziert, was wir uns erwarten.

Geplant war immer, dass die Nutzer in Shops mit der Kreditkarte mit Kryptowährungen zahlen können. Das hat sich nie bewahrheitet. Gibt es für diese Idee überhaupt noch eine Chance, oder ist sie gestorben?

Ich kann jetzt keine Antwort mehr für TenX geben. Ich weiß nicht, was meine (ehemaligen) Co-Founder vorhaben, welche Prioritäten sie haben. Es wurde der Support für Deutschland auf ein Minimum gesetzt, der Fokus geht sicher in eine andere Richtung. Ich bin noch Aktieninhaber der Firma, aber ich bin nicht mehr an Bord und ich bin auch nicht mehr angestellt.

Julian Hosp. @ I-Unlimited / Julian Hosp
Julian Hosp. © I-Unlimited / Julian Hosp

Es gibt Vorwürfe, dass du PAY-Token wenige Tage vor deinem Rücktritt als Präsident der Firma verkauft und davon profitiert hast, weil nach der Ankündigung der Kurs weiter einbrach. Was sagst du zu diesen Vorwürfen?

Ich kenne den Reddit-Thread dazu, der ist leider falsch. Fakt ist: Ich habe wie jedes Jahr am Ende des Jahres einen Teil meiner Kryptowährungen für Steuern verkauft. Ich muss in Singapur Einkommenssteuer bezahlen. Ich bekomme Token als Einkommen, deswegen muss ich einen Teil davon verkaufen. Ich habe am 31. Dezember, also einen Tag nach dem Snapshot, einen Teil meiner Token verkauft. Das ist überhaupt nicht strategisch. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass ich eine Woche später als Präsident zurücktrete. Insider-Trading ist das definitiv nicht. Der Reddit-Thread ist leider relativ falsch und schlecht analysiert.  Mein Fehler war, dass ich nicht sofort darauf reagiert habe, sondern eine Woche dagesessen bin und mich im Selbstmitleid gewälzt habe. Das hätte ich nicht machen sollen.

Sollte der PAY-Token von TenX in Singapur als Security-Token bewertet werden, hättest du dich dann rückwirkend dem Insider-Trading schuldig gemacht?

Definitiv nicht. Ich habe erstens zu keinem Zeitpunkt Insider-Informationen gehabt, und zweitens hat das mit dem PAY-Token nichts zu tun. Der PAY-Token ist ein Utility-Token.

Einigen Krypto-Startups, TenX und auch dir wird manchmal vorgeworfen, Pyramidenspiele, Schneeballsysteme zu betreiben. Was steckt da dahinter? Oft hat man den Eindruck, dass am Ende nur einige wenige profitieren, während die breite Masse, unter anderem auch die, die in TenX investiert haben, am Ende durch die Finger schauen.

Da muss man faktisch aufräumen. Bis zum Snapshot habe ich immer angeboten, dass die Leute gerne das Geld, dass sie bei uns in den ICO investiert haben, rückabwickeln können. Das hat aber nie einer gemacht. Warum? Weil der Token immer besser unterwegs war als Ethereum. Und das Einzige, mit dem man bei uns investieren konnte, war Ethereum. Wenn die Leute sich beschweren, sollten sie zu Ethereum gehen, weil sie das wahrscheinlich mit Euro gekauft haben. Für mich ist das Fingerzeigen, nicht Verantwortung übernehmen für eigene Entscheidungen.

Du klingst so, als wärst du der Gejagte. Fühlst du dich von anderen Leuten betrogen?

Jein. Nicht unbedingt. Es gibt immer eine laute, schreiende Minderheit, die versucht, für eigene Fehler einen Sündenbock zu finden. Dieser Sündenbock bin ich jetzt für 2018. Wenn der Krypto-Markt 2018 anders gelaufen wäre, dann wäre es wieder was ganz anders. Ich kann damit leben, ich weiß, dass ich polarisierend bin, das war ich immer schon in meinem Leben. Schon damals, als ich damals Kitesurfer war und nebenbei Medizin studiert habe, da haben die Leute mir nicht geglaubt, dass das so ist. Es hat bis zur Promotion gedauert, bis die Leute gesagt haben, der studiert ja wirklich.

Ich weiß noch, als ich 2017 auf der Bühne in Wien mit Harald Mahrer gestanden bin und gesagt habe: Leute hört zu, es ist All-Time-High, ich verkaufe 20 Prozent. Da war das Geschrei groß. “Julian, du Judas, dass du die Krypto-Community so betrügst, das ist absolut nicht ok!” Naja, was ist drei Monate später passiert? Die Leute haben gesagt, hätten sie nur auf mich gehört. Es ist eine Jagd zwischen Gier und Angst, und die Leute lassen das dann an Menschen aus, von denen sie glauben, dass sie mehr haben als sie selbst. Ich bin jemand, der sehr greifbar ist, der offen mit Sachen umgeht. Ich habe keine Angst davor. Was ich für Upvotes und Kommentare in den letzten Wochen bekommen habe, da ist jede Kritik lächerlich dagegen.

Es wird auch kritisiert, dass du deine Vergangenheit bei Lyoness (kritisierte Firma eines Österreichers, der Schneeballsysteme vorgeworfen werden, Anm.) verschwiegen hast. Warum ist das aus den Lebensläufen verschwunden?

Das war nie in einem Lebenslauf drinnen. Fakt ist: Ich war im Network Marketing, ich war aber in 15 verschiedenen Sachen involviert. Das war die Zeit, so zwischen 2012 und 2014, in der ich mich als Unternehmer neu erfinden wollte und alles Mögliche probiert habe. Das war Network Marketing, Immobilien, Aktien, Affiliate Marketing, ich habe sogar ein Franchise versucht. Network Marketing ist ein kleiner Bruchteil davon. Eine Publikation gemeint, dass das meine Hauptbeschäftigung war und hat meinen Lebenslauf gefaked, ihn dann selber wieder offline genommen und dann behauptet hat, ich hätte ihn runternehmen lassen. Das ist ist hinten und vorne alles erlogen, das stimmt nicht. Ich habe keinen Lebenslauf, habe nie etwas rausgelöscht oder versteckt. Das ist für mich ein Bruchteil und war jedenfalls nicht die schlaueste Entscheidung in meinem Leben, im Network Marketing zu sein. Würde ich es nochmal machen? Wahrscheinlich schon, weil ich viel dabei gelernt habe. Ich habe in meinem Buch in zwei Geschichten darüber geschrieben. Wenn ich das verschweigen hätte wollen, hätte ich das nie so gemacht.

Fakt ist aber trotzdem, dass du bei Lyoness tätig warst.

Ja, das ist Fakt, das habe ich auch nie abgestritten. Ich habe das nie abgestritten und nie versucht, das zu verstecken, es ist nur nicht etwas, mit dem ich sofort in ein Gespräch reinstarte. Ich erzähle dir auch nicht von 15 anderen Sachen, die ich gemacht habe, weil das gerade nicht dazu passt. Da können wir über Immobilien und tausend andere Sachen sprechen. Das war eine Probier-Zeit für mich damals.

Du bezeichnest dich als TenX-Mitgründer. Es gibt auch Vorwürfe, dass du das Startup gar nicht mitgegründet hast, sondern erst später eingestiegen bist. Wie ist die echte Geschichte?

Das ist belegbar. Es war 2015, wir waren in Singapur, wir haben einen Pitch gemacht. Damals hieß die Firma OneBit. Ich war sogar derjenige, der gepitcht hat. Ich war zwar ein Jahr lang nicht in Singapur, habe kein Potenzial in Kryptowährungen gesehen. Ich habe keinen Finanz-Background, ich wollte eigentlich in die Medizin. Ich habe dort aber nicht die Chance gehabt, ein Startup hochzuziehen, deswegen habe ich dann 2016 beschlossen, nach Singapur zu gehen und war dann Vollzeit mit dabei. ich war von Anfang an dabei, ich bin Cofounder. Ich kann das nachweisen.

Julian Hosp. @ I-Unlimited / Julian Hosp
Julian Hosp. © I-Unlimited / Julian Hosp

Wie hast du vom Krypto-Hype profitiert?

Aus TenX habe ich, das glauben jetzt die wenigsten, schockierend wenig profitiert. Für mich würde TenX erst dann wirklich lukrativ, wenn ich etwas für meine Aktien bekomme. Mein größter Verdienst war: Ich habe 2015 knapp 100.000 Euro durch den Verkauf einer Immobilie gemacht und habe das damals in Kryptowährungen hineingesteckt. aus den 100.000 Euro habe ich das 100-fache gemacht, das war letztes Jahr ein doppelstelliger Millionenbetrag. Ich habe davon 20 Prozent verkauft, und den Rest habe ich noch in Krypto drinnen. Das ist jetzt natürlich ziemlich geschrumpft, um minus 80 Prozent letztes Jahr, wie bei jedem anderen auch. Ich glaube trotzdem langfristig an Krypto.

Dein Buch über Kryptowährungen hat sogar Elon Musk 2018 auf der SXSW-Konferenz in die Hände bekommen. Auf mich hat es so gewirkt, als wenn du mehr an deiner eigenen Marke und weniger an TenX gearbeitet hättest. Wie war das aus deiner Sicht?

Ganz im Gegenteil. Ich habe versucht, die Cryptofit-Marke aufzubauen – als Einstieg für die Leute, um Kryptowährungen zu verstehen. Das war schlussendlich 2017 unglaublich wichtig. Nicht umsonst gibt es die Kritik auf Amazon, dass es ein reines Verkaufsbuch für TenX ist. Das ist die gegenseite dzu. Das sind Leute, die mir den Erfolg nicht gönnen, die Neider sind, die wissen, dass das ganze Branding richtig gut aufgebaut war. Die Leute bekommen den ganzen kostenlosen Content und erfahren einfach über TenX, dass ist unglaublich effektives Branding und Marketing. Dieses traditionelle Marketing, das die meisten Firmen machen, dieses Pay-per-Click, das funktioniert nicht. Die Leute wollen Content, sie wollen was lernen, und im Krypto-Bereich gibt es ganz wenige Leute, die das machen. ich habe nie etwas für den Content verlangt. Die ganzen anderen Influencer haben das nicht zusammengebracht, und so kam die ganze Kritik zustande. Wenn ich wirklich nur die Marke Julian Hosp oder Cryptofit promotet hätte, dann wäre die ganze Gegenkritik nicht da, dass immer TenX im Hintergrund steht. Die Wahrheit liegt genau in der Mitte. Natürlich habe ich versucht, Cryptofit weiter aufzubauen, aber genauso war das für TenX sehr gutes Marketing.

Du bist Blockchain-Experte, so steht es zumindest auf deinen Büchern. Wie ist dieser Bitcoin-Hype entstanden? Es gibt Studien, die besagen, dass der Stablecoin Tether dazu benutzt wurde, den Markt künstlich aufzublasen.

Ich kenne da die Fakten nicht. Ich kenne für jeden Bericht, der besagt, das Tether dazu verwendet wurde, den Gegenbericht, der sagt, dass das nicht stimmt. Fakt: Wird Tether geholfen haben, dass Bitcoin nach oben geht? Klar. War Tether der Grund, dass Bitcoin so gebubbelt hat und dann eingebrochen ist? Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob das irgendjemand weiß.

Du bezeichnest dich als Blockchain-Experten. Wie würdest du dich selber definieren – bist du Unternehmer, Influencer oder Buchautor?

Ich bin sicher kein Influencer. Für mich ist das nur eine Nebenerscheinung, das ist nur Mittel zum Zweck, das ist überhaupt nicht das, was mich antreibt. Ich bin eigentlich introvertiert, jemand, der mit mir Zeit verbringt, merkt das relativ schnell. Ich habe das beim Kitesurfen gelernt. Ein Sponsor kam zu mir und hat gesagt: Wenn du nicht mehr Audience aufbaust, müssen wir dich kündigen. Ich sagte: Warum, ich bin einer der besten? Da haben die gesagt: Das interessiert uns nicht, wichtig ist, dass du Kites verkaufst, das ist das Einzige, was zählt. Das hat für mich ein Umdenken gebracht.

Wenn ich an etwas arbeite, aber es niemand weiß, dann ist das relativ wertlos. Ich sehe mich als Unternehmer, dass ist das, was mich antreibt. In den zweieinhalb Wochen nach TenX war ich auf Selbstfindungssuche. Ich merke jetzt schon, wie es in mir wieder zu arbeiten anfängt. Mich interessiert, neue Probleme zu lösen. Ich sehe mich als nicht anstellbar. Ich wurde von so vielen Firmen angeschrieben, mit wirklich krassen Gehältern. Aber ich könnte das nie machen, selbst wenn ich eine Million im Jahr verdienen würde. Das würde mich überhaupt nicht erfüllen. Das Geld motiviert mich nicht, mir geht es um was anderes. Unternehmer ja. Blockchain-Experte, ja, das hat sich in den letzten Jahren herauskristallisiert, weil ich den Blockchain-Bereich als den nächsten Schritt nach dem Internet sehe.

Siehst du die Chance, dass du wieder ein Unternehmen hochziehen kannst? Dein Ruf ist durchaus angeschlagen. Geht es dir, auch in diesem Interview, darum, deinen Ruf wieder herzustellen?

Nicht unbedingt. Ich weiß nicht, ob mein Ruf jetzt angeschlagen ist. Ich habe vor zwei Wochen, nachdem der ganze Shitstorm losgegangen ist, ein Gespräch mit einem Musiker im deutschsprachigen Raum, den jeder kennt. Er hat zu mir gesagt: Deine Aufgabe ist jetzt nicht, Leute, die dich eh nur gegen dich haten, zu überzeugen. Deine Aufgabe ist, dass du weitermachst, denn die Leute, die dich unterstützen, die wollen das von dir. Ich habe überhaupt nicht das Bedürfnis, meinen Ruf zu verbessern. Die Leute kommen sowieso wieder zurück und wollen meine Sachen, weil ich einer der wenigen im deutschsprachigen Raum bin, der Sachen ohne Scam klar erklärt, der Leuten das ganze Wissen kostenlos gibt, der das detailliert recherchiert. Jemand, der Value liefert, das ist das, was die Leute schlussendlich haben wollen. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.

Als Experte hast du zum Krypto-Hype beigetragen. Was sagst du jenen Leuten, die vor und während dem Hype in Krypto investiert haben und jetzt deutlich weniger oder gar nichts mehr davon haben?

Ich habe 2015 genau die gleichen Herausforderungen gehabt. Das wiederholt sich alles im Vier-Jahres-Zyklus. Ich glaube, dass das das ganze Jahr noch so hin und her geht. 2019 wird noch schwieriger als 2018, und der Grund ist: Wir haben dieses Jahr keine Richtung, es geht rauf, es geht runter. Das ist das, was ich erwarte, aufgrund von dem, was wir vor vier Jahren gesehen haben. Vor vier Jahren war genau das Gleiche, das hat auch mich zum Bluten gebracht, das war so schlimm. Damals war die Pendelbewegung von Btcoin zwischen 400 und 800, und ich gehe davon aus, dass Bitcoin jetzt zwischen 3.000 und 8.000 pendelt. Bitcoin geht runter, die Leute brüllen verkaufen alle, dann geht Bitcoin rauf auf 5.000, dann haben die Leute Angst, dass sie den Hype verpassen, steigen wieder ein. Was passiert? Bitcoin geht auf 5.500, crasht dann wieder runter. Das wird jetzt ziemlich schmerzhaft. Ich würde den Leuten raten, die sich das nicht antun wollen Schaut einfach nicht rein, sie sollen verstehen, dass das hoffentlich ein langfristiges Investment ist. Und hoffentlich haben sie weniger investiert, als sie verlieren können. Wenn irgendwo Hate losgeht, schau ich mir das nicht mehr an. Klar, ich könnte masochistisch sein, aber dann gehts mir danach schlecht. Das dürfen die Leute nicht machen.

Welche Lehren ziehst du aus der aktuellen Kritik? Welche Dinge wirst du nicht mehr machen? Wo gibt es Verbesserungsbedarf?

Das was ich immer predige: Such dir deine Partner immer gut aus, schau genau, mit wem du zusammenarbeitest, auf wenn du dich verlässt. Ohne da jetzt auf gewisse Leute mit dem Finger zu zeigen, das ist ein Fingerzeig auf mich selbst. Eines meiner Vorbilder, Michael Jordan, hat gesagt: Es ist egal, gegen welches Team ich spiele, aber es ist mir ganz wichtig, mit wem ich zusammen spiele. Das stimmt mehr als ich mir oft gedacht habe.

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