Coronakrise

Unity Card: Helikoptergeld per Debitkarte für die Bevölkerung

Die Unity Card. © Unity Card
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Wie bringt man in Zeiten der Krise finanzielle Unterstützung zielgerichtet an die Bevölkerung? Die belgischen Fintechs Loyaltek und Paynovate haben als Reaktion auf Covid-19 die „Unity Card“ aufgelegt. Die Debitkarte soll eingesetzt werden, um „humanitäre Nothilfe zu leisten“ oder die lokale Wirtschaft anzukurbeln“, erklärt uns Spencer Wood, Business Development Manager von Loyaltek, im Interview.

„Die Unity Card ist eine spezielle Debitkarte, vor allem für Menschen in schwierigen Situationen, erklärt Wood. Sie mache die Verteilung von „Helikoptergeld“ deutlich effizienter. Von Helikoptergeld spricht man, wenn eine bestimmte Geldmenge durch Geldschöpfung direkt an den Staat oder – wie in diesem Fall – die Bevölkerung ausgezahlt wird. Ein Instrument, dass vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Probleme häufig genannt wird.

Unity Card: „Schnelle finanzielle Unterstützung“

Entscheidet sich der Staat, Geld an die Bürgerinnen und Bürger zu verteilen, soll die Unity Card ins Spiel kommen. Sie soll „Behörden die schnelle finanzielle Unterstützung von Bevölkerungsgruppen erleichtern, die von der Pandemie am stärksten betroffen sind“. Im Ablauf soll das vergleichsweise einfach vonstatten gehen, erklärt Spencer Wood: „Wir senden – beispielsweise – 5.000 Karten nach Österreich. Das kostet den Staat lediglich eine kleine Aktivierungsgebühr, mit der wir aber nur unsere Kosten decken. Die Behörden können dann Geld auf die Karten transferieren und diese an die Bevölkerung verteilen“. Die Unity Card selbst funktioniert wie eine herkömmliche Debitcard.

Klare Regeln für die Nutzung

Einziger Unterschied: „Die Höhe des zur Verfügung gestellten Guthabens“ und wofür dieses konkret verwendet werden darf lasse sich im Vorfeld exakt festlegen. Es gibt laut Wood dafür ein eigenes Portal, bei dem festgelegt werden kann, wann die Karte ausläuft. Auch für Überwachung und Analyse der Kartennutzung, eine Anpassung des Verwendungszweckes oder andere Administrationsaufgaben stehe dieses Extranet zur Verfügung. „Wir können die Unity Card auch nur auf ein Land, eine Postleitzahl, einen bestimmten Handelssektor oder auch bestimmte Zahlungsarten limitieren“. Bargeldabhebungen sind dann beispielsweise nicht möglich, die Bezahlung der Essensrechnung im Restaurant aber schon. Wood: „Die zweckgebundene Verwendung stellt sicher, dass das Geld nicht gespart, an Familienangehörige im Ausland überwiesen oder für Online-Transaktionen eingesetzt wird“.

Unity Card nicht wiederaufladbar

Mit der Unity Card getätigte Zahlungen würden bei den „hierfür zugelassenen Unternehmen“ über das bereits bei ihnen zum Einsatz kommende Terminal abgewickelt. Zusätzliche Transaktionskosten entstehen dadurch nicht. Über einen QR-Code auf der Rückseite der Karte kann der Nutzer das noch verfügbare Guthaben überprüfen. Wiederaufladbar ist diese spezielle Karte für gewöhnlich nämlich nicht – was zumindest in umwelttechnischer Hinsicht etwas fragwürdig zu sein scheint. Laut SpencerW Wood ist man sich dieses Problems aber bewusst, man könnte auch wiederaufladbare Karten einsetzen. Das sei allerdings nur selten angefragt.

Mit den österreichischen Behörden gibt es laut Wood bereits erste Kontakte. „Wir glauben, dass die Unity Card für alle Länder interessant ist“. Ob und wie die Karte hierzulande eingesetzt werden könnte, steht aber noch nicht fest.

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