Porträt

Wewogo: Das nächste Startup, das Handwerker per App vermitteln will

©Wewogo
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Wer einen Handwerker braucht, sucht in der Regel auf Google oder in den gelben Seiten nach fähigen Männern und Frauen. Thomas Nürnberger, Gründer vom Wewogo, war mit dem gebotenen Umfang nicht zufrieden: „Entweder sind Handwerker oft gar nicht qualifiziert für gewisse Tätigkeiten, die sie anbieten, oder sie sind über Monate hinweg ausgebucht“. Wewego will dieses Problem lösen, indem die Plattform Handwerksbetriebe verifiziert und Angebote vermittelt.

Hausbau als Augenöffner

2017 baute der Gründer selbst ein Haus und stieß dabei auf einige Hürden. Vereinfacht gesagt: Die Auswahl der Handwerker und deren Qualifikation stimmten Thomas Nürnberger des Öfteren unzufrieden. Aus diesem Problem entstand Wewogo, ein „Marktplatz zur Vermittlung von Handwerkern und Dienstleistern“. Das Unternehmen gehört zu je 50 % Thomas Nürnberger und Josef Leber.

Thomas Nürnberger erklärt die Vision hinter dem Startup: „Das Suchen von Handwerkern und Dienstleistern bereitet vielen Kunden Kopfschmerzen. Wir möchten die Kopfschmerztablette sein. Unsere Lösung soll es dem Kunden in Zukunft so einfach wie möglich machen, einen Handwerker zu finden.“

Einfache Angebotseinholung

Drei Schritte reichen, um passende Unterstützung zu bekommen. Zuerst erstellt der Kunde über das Online-Formular einen Auftrag, der dann von Wewogo bearbeitet wird. Der Kunde erhält in weiterer Folge ein bis drei Angebote von verifizierten Handwerkern und wählt dann nur noch das Angebot aus, dass ihm zusagt. Derzeit sind laut den Gründern rund 300 Betriebe in der Datenbank gelistet, wobei das nicht entscheidend sei: „Diese Zahl ist nicht relevant, da unser Team bei einer entsprechenden Kundenanfrage einen passenden Handwerker in der Region für den Kunden findet“ – also auch, wenn das Unternehmen nicht gelistet ist.

Machen oder machen lassen?

Warum aber sollte man genau das nicht einfach selbst machen? Wewogo argumentiert mit dem bequemen Rundum-Service: „Natürlich könnte sich der Kunde selbst die Arbeit machen und mehrere Handwerker in seiner Region suchen. Jedoch ist der Aufwand für den Kunden deutlich höher, als wenn er unseren kostenlosen Service nutzt.“ Dieser Service beinhalte neben der Suche nach einem Handwerker mit freien Kapazitäten eben auch die Verifizierung der Qualität und die Angebotslegung. Die Verifizierung baut übrigens auf drei Schritten auf:

  • Adresse und Ansprechpartner werden vorab verifiziert
  • der Handwerker muss ein entsprechendes Gewerbe angemeldet haben
  • externe Bewertungen und Feedbacks werden, wenn vorhanden, von wewogo geprüft

Dieser Prozess werde heuer noch um Qualifikationsnachweise und Schulungszertifikate erweitert. Ein Beispiel zum besseren Verständnis haben die Gründer auch: „Nicht jeder Fenstermonteur hat beispielsweise die entsprechenden Schulungen, um eine Hebeschiebetüre von Internorm zu verbauen. Bei entsprechenden Anfragen werden die Leads an Handwerker vermittelt, die über ein entsprechendes Schulungszertifikat verfügen.“

Digitaler Vermittlungsdienst

Das zugrunde liegende Geschäftsmodell erklärt Thomas Nürnberger folgendermaßen: „Wir fokussieren uns auf die Vermittlung von Kundenanfragen (Leads) zu Handwerkern und Dienstleistern. Für den Kunden bieten wir einen kostenlosen und unverbindlichen Service. Sobald eine Kundenanfrage bei uns eingeht, suchen wir für die Anfrage bis zu drei passende Handwerksbetriebe, die ein Angebot erstellen möchten. Die Handwerker bekommen vorab eine Auftragsbeschreibung und können danach entscheiden, ob sie den Lead kaufen wollen.“ Das Payment erfolgt derzeit noch manuell.  Der Preis für einen Lead liege zwischen 4,90 und 49,00 Euro, abhängig vom Auftragsvolumen.

+++Grazer Startup Hadi.App pleite: „Ich habe mich im Stich gelassen gefühlt“+++

Die ersten Aufträge hätten gezeigt, dass ein Lead-Preis von 19,90 Euro bei einem Auftragsvolumen von über 1.000 Euro für den Handwerker absolut vertretbar ist. Nürnberger: „Da wir den Lead an bis zu drei Handwerker verkaufen, rechnen wir mit Einnahmen bis zu 59,70 Euro bei einem vergleichbaren Auftragsvolumen.“ In Planung ist auch bereits ein Abomodell für die Handwerker.

Optimistischer Ausblick

Mit Hadi hat es bereits ein vergleichbares Angebot gegeben, dass vor einigen Monaten Pleite ging. Lernt Wewogo aus dem Negativbeispiel? Thomas Nürnberger sagt ja: „Wir kennen hier die Hintergründe nicht genau, glauben aber an die Vermittlung von Handwerkern und Dienstleistern übers Internet. Wir fokussieren unsere Aktivitäten im Bereich ‚Marketing und Sales‘ aus Kostengründen vorerst hyperlocal hier auf Oberösterreich und versuchen die Prozesse und Abläufe so zu optimieren, sodass jeder Kunde drei Angebote von verschiedenen qualifizierten Handwerkern bekommt.“

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