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KlimaTicket: Was über das österreichweite Öffi-Ticket bereits bekannt ist

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Letztes Update: 18.08.2021

Das KlimaTicket, ehemals als 1-2-3-Ticket bekannt,  ist eines der nachhaltigen Leuchtturmprojekte der türkis-grünen Bundesregierung. Geplant war es zunächst, dass um 3 Euro pro Tag alle Öffis in ganz Österreich benutzt werden dürfen, um 2 Euro pro Tag die Öffis in zwei Bundesländern und um 1 Euro in einem Bundesland. Die Details zu diesen Plänen werden aber nur schrittweise bekannt. Zumindest die Bundesländer-Varianten werden sich zu den genannten Konditionen nur schwierig in die Praxis umsetzen lassen. Tech & Nature fasst alles, was zum Klimaticket bereits angekündigt wurde, hier zusammen:

Wann kommt das KlimaTicket und wieviel kostet es?

Das Ticket wird ab 2021 schrittweise ausgerollt. Zunächst wird es die österreichweite Jahreskarte um 3 Euro täglich, also 1.095 Euro pro Jahr geben – das wurde am 29. Juli 2020 im Ministerrat beschlossen. Starttag wird der 26. Oktober 2021 sein, wie die Verkehrsministern Leonore Gewessler (Die Grünen) am 18. August 2021 bekannt gab. Zum Verkaufsstart des Tickets am ersten Oktober bis zum ersten Nutzungstag am 26. Oktober 2021 wird das Ticket 949 Euro/Jahr kosten.

Für Jugendliche unter 26 Jahren, für Senior:innen über 64 Jahren und beeinträchtige Personen wird es einen eigenen Tarif geben, der um 25 Prozent billiger ist, also 821 Euro kosten wird. Im Aktionszeitraum zum Start, zwischen dem 01. Oktober und dem 25. Oktober 2021, wird die ermäßigte Variante 699 Euro kosten.

Um 109 Euro können Besitzer:innen eines Tickets ein Zusatzticket für bis zu vier mitreisende Kinder zwischen 6 und 15 Jahren kaufen. Kinder von 0 bis 5 Jahren reisen kostenlos – gemäß den Bestimmungen des jeweiligen Verkehrsunternehmens.

Zum Start des KlimaTickets, was zunächst unter dem Namen „KlimaTicket Now“ anläuft, gibt es nur Übereinkünfte mit sechs Bundesländern, den ÖBB, der Westbahn und dem Regiojet. Bisher fehlt noch die Einigung mit dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und somit die Nutzung der lokalen Verkehrsmittel in den Bundesländern Wien, Burgenland und Niederösterreich.

Laut Angaben des Klimaschutzministeriums soll es aber bereits zum Startzeitpunkt am 26. Oktober 2021 möglich sein, die Verbindungen der Westbahn und der ÖBB, wie die Wiener S-Bahn, in den bisher ausstehenden Ländern mit dem KlimaTicket zu nutzen. Ausgenommen sind bisher, bis es zu einer Einigung mit VOR kommt, die Nutzung der Wiener Linien, der Wiener Lokalbahnen, der Raaberbahn, der NÖVOG sowie die der Regionalbusse der VOR-Region mit dem KlimaTicket.

Wann folgt das KlimaTicket für die Bundesländer?

Das Ticket für ein Bundesland war ursprünglich für den Preis von 365 Euro pro Jahr geplant. Wählt man die zweite Stufe, also ein Ticket für zwei Bundesländer, sollen die Kosten bei 730 Euro im Jahr liegen. Ob eine Umsetzung zu den genannten Konditionen möglich sein wird, bleibt fraglich.

Bereits jetzt gibt es in einigen Bundesländern Flächentickets. In Wien kostet es 365 Euro, in Vorarlberg  385 Euro, in Salzburg 595 Euro und in Tirol 509,40 Euro. In Oberösterreich startet das RegionalTicket zeitgleich zu dem österreichweiten KlimaTicket Now am 26. Oktober 2021. Die Umsetzung zum geplanten ein Euro/ Tag-Satz war „wegen der Größe nicht umsetzbar“, wie es auf der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Ticketsstarts hieß. So wird das Ticket für das gesamte Land, inklusive der Kernzonen Linz, Wels und Steyr, 695 Euro kosten. Für 395 Euro Jahrestarif ist die Nutzung des regionalen Verkehrsbundes möglich.

Für die regionalen Klimatickets werden den aktuellen Informationen zufolge die Bundesländer, beziehungsweise die regionalen Verkehrsverbunde verantwortlich sein. Trotzdem soll ein Wechsel in den unterschiedlichen Stufen problemlos möglich sein. In weiterer Folge sollen die Tickets dann gesammelt über die neutrale Vertriebsplattform „One-Mobility“ vertrieben werden, die eigens dafür vom Verkehrsministerium gemeinsam mit den Verkehrsverbünden und Verkehrsbetrieben errichtet wird.

Wie wird das Ticket finanziert?

Für den Start des österreichweiten Tickets wurden 150 Millionen Euro für das erste komplette Jahr, also 2022, budgetiert. Für die restlichen Monate von 2021 sind 96 Millionen Euro budgetiert. Damit werden die kompletten Kosten vom Bund getragen, so die Angaben des Klimaschutzministeriums. Für die Stufen 1 und 2 wurden seitens des österreichischen Ministerrates 100 Millionen Euro freigegeben. Diese werden gemessen am Bevölkerungsschlüssel an die Länder verteilt. Laut der Klimaministerin soll damit ein „Großteil“ der Kosten abdeckt sein.

Mit welchen Verkehrsmitteln dürfen Ticket-Besitzer:innen fahren?

Laut den aktuellen Angaben soll es möglich sein, mit dem österreichweiten KlimaTicket alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich zu nutzen. Bisher fehlt aber die Einigung mit dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und somit die Nutzung der Wiener Linien, der Wiener Lokalbahnen, der Raaberbahn, der NÖVOG sowie die der Regionalbusse der VOR-Region.

Wie wird das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ausgebaut?

Das Öffi-Angebot wird gleich an mehreren Stellen ausgebaut. Die ÖBB wollen alleine heuer 2,3 Milliarden Euro in den Bahnausbau investieren. Im Budget-Plan der Regierung sind von 2021 bis 2026 17,5 Milliarden Euro für den Ausbau bzw. Erneuerung des ÖBB-Netzes vorgesehen. Schwerpunkte liegen auf dem Ausbau des Nahverkehrs in den Ballungsräumen, die Stärkung der Regionalbahnen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern und die weitere Elektrifizierung des Streckennetzes.

Gewessler kündigte an, dass die ÖBB 500 Millionen Euro in neue Nachtzüge und damit weitere Nacht-Verbindungen investieren wird. 20 neue Nachtzüge hat die ÖBB angekauft. Nach Aussagen Gewesslers erwarte sie einen Einsatz der Züge mit Fahrplanwechsel 2023. Innerhalb Österreichs sollen Nachtzüge ab 2024 mit 10 Millionen Euro jährlich staatlich subventioniert werden.

Zudem werden sich die ÖBB bemühen, innerösterreichische Verbindungen in Großstädte wie Graz, Linz, Salzburg oder Innsbruck besser zu bespielen. Hintergrund ist eine Klausel im Rettungs-Deal für die Fluglinie AUA. Schafft die Bahn eine Strecke unter drei Stunden, darf die AUA die Flugverbindung nicht mehr anbieten. Für andere Fluglinien werden Kurzstrecken zumindest weniger attraktiv, da Tickets nicht mehr weniger kosten dürfen als Steuern und Gebühren ausmachen, also rund 40 Euro und zusätzlich für Strecken unter 350 Kilometer eine Flugticketabgabe von 30 Euro fällig wird.

 

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