Gastbeitrag

Bitcoin: Der Double Spend, der nie stattgefunden hat

Bitcoins. © Pixabay
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Lanre Ige und Eliezer Ndinga sind Research Associates bei der 21Shares AG, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag beschäftigen sie sich mit der Falschmeldung über eine Doppelausgabe von Bitcoin.

Vergangene Woche haben Journalisten Bedenken über eine angebliche Doppelausgabe auf der Bitcoin-Blockchain aufgrund einer Reorganisation der Chain geäußert – was eine Panik auslöste und zu einer Marktkorrektur von über 10 Prozent führte. Das Verhindern von Doppelausgaben ist ein wesentliches Merkmal von Bitcoin, da ein solcher Exploit die Knappheit des Assets gefährden könnte. Mit anderen Worten: Es ist nicht möglich, mehr auszugeben, als in der Wallet vorhanden ist.

Inmitten der Verwirrung und einer alarmierenden Menge an Fehlinformationen handelte es sich bei der Mehrheit (~53 Prozent) der Marktteilnehmer, die ihren Bitcoin verkauften, um Neueinsteiger, die das Krypto-Asset in den letzten drei Monaten und überwiegend in-the-money gekauft hatten.

Um auf die Gerüchte einzugehen: Es ist kein „Double Spend“ passiert – eine Marktteilnehmerin hat lediglich versucht, die Zeit ihrer unbestätigten (d. h. noch nicht in die Blockchain aufgenommenen) Transaktion zu beschleunigen, indem sie die Gebühr ihrer Transaktion deutlich erhöht hat – nach einem Tag Wartezeit, da ihre erste Transaktion im Wert von ca. 25 $ eine Gebühr enthielt, die zu gering war, um von den Minern akzeptiert zu werden. Da die Miner einen Anreiz haben, die Blockbelohnung von 6,25 BTC zusätzlich zu den gesammelten Transaktionsgebühren innerhalb des Blocks zu gewinnen, priorisieren sie die Transaktionen mit den höchsten Gebühren. Daher ist es eine gängige Praxis, die Gebühr für eine unbestätigte Transaktion zu erhöhen, um den Bestätigungsprozess zu beschleunigen.

Darüber hinaus ist in dezentralen Netzwerken ein Ketten-Kplit ein häufiges Ereignis, da Bitcoin-Transaktionen grundsätzlich nicht endgültig, sondern bis zu einem bestimmten Punkt wahrscheinlich sind – was der Grund für die Faustregel ist, eine Stunde zu warten, um sicherzustellen, dass eine Transaktion bestätigt wird. Dies ist eine Regel, die von Krypto-Börsen wie Coinbase angewendet wird. In anderen Fällen kann die Bestätigungszeit sogar noch länger sein, da der übertragene Betrag die Hunderttausender- und die Millionen-Dollar-Marke überschreitet. (d.h., eine Stunde umfasst sechs Blöcke von Transaktionen, da etwa alle 10 Minuten ein Block hinzugefügt wird, um die Gewinnerkette mit der höchsten Computerkapazität/Schwierigkeit zu bestimmen).

Der Schöpfer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, beschäftigte sich am 10. November 2008 in der Cryptography Mailing List mit diesem Thema:

„Sofortige Verbindlichkeit“ ist nicht gerade ein Feature, aber immer noch viel schneller als bestehende Systeme. Papierschecks können bis zu ein oder zwei Wochen später platzen. Kreditkartentransaktionen können bis zu 60 bis 180 Tage später angefochten werden. Bitcoin-Transaktionen hingegen können innerhalb von ein oder zwei Stunden ausreichend unumkehrbar sein.“

Innerhalb einer Stunde Wartezeit besteht jedoch die seltene Möglichkeit, dass zwei Miner den Mining-Wettbewerb gewinnen (d.h. gleichzeitig ihren jeweiligen Block zur Blockchain hinzufügen), da ihre Computerkapazität übereinstimmt. Genau das ist im Bitcoin-Netzwerk passiert, als beide Mining-Pools – SlushPool und F2Pool – den Block 666833 zur gleichen Zeit fanden. Der Gleichstand wurde gebrochen, nachdem der Mining-Pool von Binance den Block 666834 gefunden hatte und der Block von F2Pool veraltet war. Mehr Details zu diesem Thema hat Deribit Insights hier veröffentlicht.

Rechtliche Hinweise:

Das in diesem Beitrag enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. Die 21Shares AG und ihre verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.

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