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BOLD Talks: Wie eine Tischlerei zum klimaneutralen „Dorf in der Stadt“ wird

Er ist der Erstgeborene einer Tischlerfamilie mit mehr als hundert Jahren Tradition, und trotz seines praktisch vorbestimmten Weges, die Familientischlerei in Melk zu übernehmen, ist er ein Innovator: Lukas Fürst von der Tischlerei Melk will aus dem traditionsreichen Betrieb mehr machen, als viele Menschen sich (noch) vorstellen können. Ein Kulturzentrum, ein „Dorf in der Stadt“, und außerdem noch ein klimaneutrales Gebäude. Fürst ist einer der „BOLD Minds“, ein Vertreter der BOLD Community, einer Initiative der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Suche nach Erfahrungen abseits von vorgezeichnetem Weg

„Ich bin in einen fast 150 Jahre alten Betrieb hineingeboren. Das kam natürlich mit einer bestimmten Erwartungshaltung, ich sollte den Betrieb übernehmen und quasi der perfekte Tischler werden. Genau wie mein Vater habe ich an der HTL Mödling eine Ausbildung im Bereich Innendesign absolviert. Doch es hat sich nie richtig angefühlt, dass mein Weg vorgezeichnet war. Deswegen habe ich mich nach anderen Erfahrungen umgeschaut“, erzählt Lukas Fürst.

Fürst hat neben seiner Ausbildung unter anderem an der damaligen Austrian Marketing University (heute FHWN Campus Wieselburg) in den Bereichen Produktmarketing und Innovationsmanagement studiert. Doch eines seiner am meisten prägenden Erlebnisse machte er bei einem Auslandsemester in Indonesien. „Ich habe dort erkannt, wie sehr mich Menschen und Geschichten begeistern. In Indonesien durfte ich eine andere Kultur kennenlernen und Leute treffen, die oft viel weniger haben als wir in Österreich. Deswegen bin ich sehr dankbar über das, was ich habe, und versuche nun, meine Erfahrungen in den Betrieb einzubringen. Aber es geht mir auch darum, viel Positives für die Welt zu erreichen.“

Tischlerei Melk soll klimaneutral werden

Es handelt sich beim Familienbetrieb laut Fürst nicht um eine gewöhnliche Tischlerei. Vielmehr sei es der größte Tischlerhandwerksbetrieb in Niederösterreich, in dem rund 90 Tischler:innen angestellt sind. Die Tischlerei Melk stellt Maßmöbel her und fokussiert sich auf die Innenausstattung von Krankenhäusern, Schulen und Universitäten. Der Betrieb bildet auch viele Lehrlinge aus und hat das Ziel, diese bis zur Pension zu begleiten.

Doch das große, innovative Projekt, das Fürst verfolgt, ist es, aus dem Gebäude ein klimaneutrales Haus zu machen. „Unsere Familie hatte schon überlegt, das alte Gebäude zu verkaufen, doch schließlich wählten wir den schwierigeren Weg. Wir wollen ein Gebäude haben, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Seit zwei Jahren arbeiten wir eng mit Expert:innen zusammen und entwickeln Forschungsprojekte, um dieses Vorhaben zu konzipieren“, erklärt Fürst.

© Lukas Fürst
© Lukas Fürst

Gebäude dient bereits als Kulturbühne

Zu den Maßnahmen, die die Tischlerei ergreifen soll, gehören Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach sowie an der Fassade. Außerdem sollen Wärmepumpen und nachhaltige Möglichkeiten der Energiespeicherung ihr Übriges tun, um das Haus klimaneutral zu machen. Es handelt sich laut Fürst um ein Projekt, das möglichst weit in die Zukunft reichen soll. Auch in 250 Jahren soll das klimaneutrale Haus noch bestehen.

Doch auch in anderen Bereichen will Lukas Fürst Innovationen schaffen. Die Tischlerei Melk soll über einen eigenen Mikrokosmos an sozialen und kulturellen Angeboten verfügen und so ein „Dorf in der Stadt“ sein. So dient das Gebäude auch schon länger als Eventlocation, bei der schon Kabarett-Stars wie Stermann und Grissemann sowie bekannte Musiker wie Voodoo Jürgens auf der Bühne standen. Dadurch soll in Melk, das ohnehin schon ein beliebtes Tourismus-Ziel ist, ein weiterer urbaner Impuls entstehen. Auch experimentiert Fürst mit Ideen wie beispielsweise die Tischlerei als Coworking Space oder auch als Wohnraum zu nutzen.

© Lukas Fürst
© Lukas Fürst

Menschen treffen und BOLD werden

Melk hat auch für die BOLD Community eine große Bedeutung. Denn in diesem Jahr wird die niederösterreichische Stadt Schauplatz der „BOLD Unconference 2023„. Vom 7. bis 10. September 2023 versammelt dieses Event 50 Vordenker:innen aus der ganzen Welt zusammen, um die Wirtschaft von morgen zu gestalten. Lukas Fürst gehört dabei zu den eingeladenen Persönlichkeiten. Die BOLD Unconference unterscheidet sich grundlegend von traditionellen Veranstaltungen und Konferenzformaten. Sie bietet eine offene Plattform für Interaktion und Ideenfindung.

„Ich sehe in der BOLD Community einen großen Mehrwert, denn sie verbindet traditionsreiche, aber dennoch innovative Firmen mit einem internationalen Blick. Ich freue mich schon darauf, bei der Unconference Menschen kennenzulernen, mit denen ich meine Vision teilen und auf Augenhöhe sprechen kann, und die so wie ich die Welt positiv verändern wollen“, so Fürst. Das ist auch sein Tipp, um wirklich „BOLD“ („mutig“) zu werden: „Man muss raus in die Welt gehen und mit den Menschen sprechen. Nur so bekommt man einen neuen Blickwinkel.“

Die BOLD Community ist ein globales Netzwerk von visionären Pionier:innen zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit. Durch Begegnungen von „BOLD Minds“ aus aller Welt entstehen hier unkonventionelle Ideen und ein reger Wissensaustausch, der Österreich als Innovationshub stärkt.

Wenn ihr euch für die BOLD Community interessiert, dann folgt ihr jetzt auf Instagram und auf LinkedInHier findet ihr weitere Informationen zur Community.

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