Porträt

Digital Claim: Das Wiener InsurTech-Startup, das bereits US-Investoren hat

Das Team von Digital Claim. © Digital Claim
Das Team von Digital Claim. © Digital Claim

Stell‘ dir vor, du machst nach einer schief gegangenen Reise eine Schadensmeldung bei deiner Versicherung. Du schickst Dokumente zu Buchungsbestätigung und Stornierung ein, und parallel hast du noch eine Reiseversicherung über deine Kreditkarte. Für die Sachbearbeiter bedeutet das einen komplizierten Prozess und das Durchforsten zahlreicher Dokumente.

Das Wiener Startup Digital Claim will in solchen Fällen Versicherungen mit Machine Learning zu Hilfe eilen. Die Firma rund um CEO Karl Philip Prinzhorn hat Machine-Learning-Technologien entwickelt, die unstrukturierte Daten aus diesen Dokumenten auslesen und für den Sachbearbeiter strukturiert und übersichtlich darstellen können. Ein Team mit acht Mitgliedern arbeitet in Wien an der ständigen Verbesserung der Software und der automatisierten Prozesse.



„Jetzt wird das Back Office in Angriff genommen“

“Wir helfen Versicherungen bei der Optimierung der Schadensbearbeitung. Diese ganzen Prozesse werden bisher hauptsächlich manuell erledigt“, sagt Prinzhorn, der vor der Gründung als McKinsey-Berater im Insurance-Bereich oft unter die Haube der Back-Office-Prozesse blicken konnte. “Back-Office-Prozesse werden künftig verstärkt ausgelagert und durch Technologie abgewickelt.”

Digital Claim wurde von Prinzhorn 2017 gemeinsam mit Milo Tischler (CTO), Andreas Sernetz (Gründer von Fairplane) und Alexander Skribe (Rechtsanwalt) aus der Taufgehoben. Die Firma folgt einem relativ neuen Trend im InsurTech-Bereich: B2B. Die Machine-Learning-Technologie wird Versicherungen heute als Software-as-a-Service zur Verfügung gestellt. Kunden sind etwa die Allianz, die Union Reiseversicherung oder die HanseMerkur Versicherungsgruppe.

Die Firma hat außerdem Investoren aus den USA an Bord geholt. So haben sich Quake Capital (ein Accelerator aus New York), Howard & Art Cooper sowie Steve Jackman und David Schulmann (beides ehemalige Manager von Versicherungen aus den USA) bereits an Digital Claim beteiligt. Für ein so junges österreichisches Startup ist das durchaus bemerkenswert. Die Brücke in den Riesenmarkt USA könnte der Jungfirma künftig viel bringen.

„Datenextraktion funktioniert immer genauer“

“Versicherungen investieren im Vertrieb schon länger in die Digitalisierung. Seit ein, zwei Jahren wird aber auch das Back Office in Angriff genommen. Das hat sicher mit dem gestiegenen Kostendruck, aber auch mit der immer besseren Technologie zu tun“, sagt Prinzhorn. “Früher konnte man mit Dokumenten, in denen unstrukturierte Daten erfasst sind, wenig machen, aber da die Technologie immer besser. Die Datenextraktion funktioniert immer genauer.“

Um diese Datenextraktion noch besser zu machen, arbeitet Digital Claim mit der TU Wien zusammen und hat eine Förderung der FFG erhalten. Denn unstrukturierte Daten in Dokumenten gibt es zuhauf. Alleine im Bereich von Reiseveranstaltern gibt es unzählige unterschiedliche Formate, in denen Buchungsbestätigungen oder Bestätigungen von Stornierungen verschickt werden. Eine Software, die alle Dokumente korrekt lesen kann, hat viel Potenzial. Die Fehlerrate liegt bei Digital Claim nur mehr bei rund 0,7 Prozent.

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