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In Linz beginnt’s – nämlich ein brandneues Crowdfunding-Förderprogramm

Crowdfunding Linz
Die Crowd beim Crowdfunding-Abend der Stadt Linz im Axis Playstore der Tabakfabrik. © Karin Hackl

Crowdfunding und -investing werden als alternative Finanzierungsformen immer beliebter. Die Stadt Linz reagiert auf den Trend und startet ein Förderprogramm. Am Donnerstag, 10.11.2016, wurden der Fördertopf und einige Crowdfunding-Projekte im Axis Playstore der Tabakfabrik vorgestellt.

Man hat das Rad nicht neu erfunden, das macht Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider gleich zu Beginn klar. „Die Idee haben wir uns von Graz abgeschaut“, sagte sie. So wie in Graz richtet sich die Förderung der Stadt Linz auch speziell die Kreativwirtschaft. Bis zu 3.000 Euro beziehungsweise bis zu 50 Prozent der anrechenbaren Netto-Kosten steuert die Stadt zu den Vorarbeiten einer Crowdfunding-Kampagne bei. Denn bis eine Kampagne am Laufen ist, braucht es oft viel Arbeit und Geld.

Ein guter Auftritt kostet Geld

Die Projektvorstellung ist das Um und Auf einer Kampagne. Professionelle und ansprechende Videos, Bilder und Texte können teuer sein. Bei manchen Plattformen ist im Vorfeld ein Geldbetrag für die Betreuung des Projekts fällig. „Mit der neuen Förderung wollen wir mehr jungen Unternehmen helfen, erfolgreiche Crowdfunding Projekte zu starten“, sagte Wegscheider.

Die Initiative läuft bis 17. Oktober 2017 und ist auf insgesamt 25.000 Euro befristet. Förderwürdig sind innovative Unternehmen mit maximal zehn Vollzeit-MitarbeiterInnen, die ihre Crowdfunding-Kampagne in Zusammenarbeit mit Linzer Kreativunternehmen vorbereiten. Die Stadtabteilung Wirtschaft und EU, die Creative Region Linz & Upper Austria, der Rat für Forschung und Entwicklung und das Institut für Entrepreneurship an der Johannes Kepler Universität führen die Bewertungen der Förderungsanträge durch. „Linz wird der Hotspot für Start-ups“, ist sich Anke Merkl-Rachbauer sicher. Sie leitet seit Anfang September die Abteilung Wirtschaft und EU.

v.l.n.r.: Susanne Wegscheider (Wirtschaftsstadträtin Linz), Anke Merkl-Rachbauer (Abteilungsleiterin Wirtschaft und EU)
v.l.n.r.: Susanne Wegscheider (Wirtschaftsstadträtin Linz), Anke Merkl-Rachbauer (Abteilungsleiterin Wirtschaft und EU) © Karin Hackl

Der Vorteil bei Crowdfunding ist nicht nur das Generieren von Geldleistungen. Durch Kampagnen erzeugen die GründerInnen Aufmerksamkeit, es kann eine Community entstehen und die Bindung zum Kunden und Investor ist enger. Das Eferdinger Modelabel Vresh setzt dabei auf die Plattform Kickstarter. Ihre Kampagne zu einer Jeans „made in Europe“ steht in den Startlöchern und sollte in der dritten Novemberwoche freigeschalten werden. Ihr Präsentationsvideo ist cool und schnell geschnitten, die Story wird auf Englisch erzählt. Das Team um Klaus Buchroithner will eine internationale Zielgruppe ansprechen. „Mit Kickstarter ist alles möglich“, zeigt sich Buchroithner optimistisch.

So wie Vresh setzen auch Umweltpionier und My Esel auf die Crowd als Geldgeber. Während Umweltpionier Crowdinvesting betreibt und 4,5% Zinsen bei einer Laufzeit von zehn Jahren verspricht, hat My Esel auf Belohnungen gesetzt. Das Belohnungsmodell wird gerne bei Kampagnen gewählt, bei denen ein Produkt im Mittelpunkt steht und als Investitionsanreiz dient. My Esel konnte mit der Plattform wemakeit sein Finanzierungsziel um 100% übersteigen. Gründer Christoph Fraundorfer wollte mit der Kampagne auch ein „Momentum schaffen“.

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v.l.n.r.: Alexander Götzl (Umweltpionier), Klaus Buchroithner (Vresh), Wolfgang Gumpelmaier-Mach © Karin Hackl

Durch den Abend in der Tabakfabrik führte Wolfgang Gumpelmaier-Mach. Er beschäftigt sich seit etwa 2008 mit dem Thema Crowdfunding und ist seit einigen Jahren Berater für die Creative Region Linz & Upper Austria in diesem Bereich. An der Entwicklung des neuen Förderprogramms war er ebenfalls beratend beteiligt. Besonders spannend findet er hier die Kombination aus öffentlicher und privater Finanzierung. „Bekannte aus der Community – auch aus dem Ausland – haben mich darauf angesprochen. Linz und Graz sind mit diesem Modell wirkliche Vorreiter, was Start-up-Förderung betrifft“, so Gumpelmaier-Mach.

Am 21.11.2016 findet in der Tabakfabrik der nächste Beratungstag mit Gumpelmaier-Mach statt, an dem Projektideen besprochen und konkretisiert werden können. Die Creative Region bittet um Anmeldung via office@creativeregion.org.

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