RSV

Reserve: Silicon Valley-Investoren wollen mit Stablecoin Inflation bekämpfen

Logo des Stablecoin Reserve. © Reserve
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Stablecoins sind in der Krypto-Industrie der letzte Schrei. Immer mehr neue Projekte kommen ans Tageslicht, die wertstabile Krypto-Assets schaffen wollen, die an Fiatgeld gekoppelt sind und so auch im Alltag zum Bezahlen verwendet werden können. Eines dieser Projekte nennt sich Reserve und fällt vor allem deswegen aus der Reihe, weil es von ziemlich prominenten Investoren unterstützt wird. So sind etwa Coinbase, Sam Altman (Y Combinator), Peter Thiel, Jack Selby (Ex-PayPal) oder die Digital Currency Group investiert.

Kein Vertrauen in Staaten und Banken

„Wir bauen einen Stablecoin, der nicht abgeschaltet werden kann“, heißt es seitens des Startups, das sich rund um Gründer Nevin Freeman gebildet hat. „Wir glauben, dass das Geld eines jeden sicher sein sollte. Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt haben keinen sicheren Ort, um ihr Geld aufzubewahren. Den Banken in manchen Ländern kann man nicht trauen, und manche Regierungen blähen ihre eigene Währung auf, um Schulden zu begleichen, und schaden damit den Bürgern.“

Der Reserve-Token (RSV) ist in einem ersten Schritt an den US-Dollar gebunden – ein RSV entspricht also dem Wert von einem US-Dollar. Freeman führt in seinen Texten immer wieder staatliche Währungen wie jene in Venezuela, Sudan, dem Kongo oder Argentinien an, die eine starke Inflation erlebt haben. Ein Stablecoin, der nicht von einem Staat kontrolliert wird, hingegen würde seinen Wert stabil halten können. Deswegen bietet Reserve seine Android-App heute in den Ländern Venezuela, Argentinien und Kolumbien an – also in Märkten, in denen der Verfall der Währung Potenzial für eine Alternative bietet. „Mit Krypto-Dollars lassen sich wirklich ganze Volkswirtschaften betreiben“, meinen die Reserve-Macher.

Tether als Gegner

Der große Gegner von RSV ist USDT. Der Stablecoin von Tether dominiert heute den Krypto-Markt und ist täglich jener Token, der mit Abstand am meisten gehandelt wird. Im Wert an den US-Dollar gekoppelt, dient USDT Tradern dazu, in anderen Krypto-Assets wie BTC oder ETH zu investieren. Allerdings gibt es viel Kritik an Tether, weil unklar ist, ob die mittlerweile fast 25 Milliarden USDT-Token durch eine entsprechende Menge an US-Dollar gedeckt ist.

Die im Markt befindliche Menge an RSV ist allerdings noch winzig. Und zunehmend wird sich das Team rund um Freeman damit auseinandersetzen müssen, dass noch viele andere Unternehmen an Stablecoins arbeiten. Coinbase und Partner Circle haben selbst mit USD Coin (USDC) den zweit wichtigsten Stablecoin am Markt – die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile bei mehr als 5,5 Milliarden Dollar. Viele andere Token sind an den US-Dollar gekoppelt, und zunehmend gibt es auch Initiativen, Stabecloins für den Euro zu schaffen.

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„Tether ist ein bisschen wie Napster – es hebt ab, die Leute lieben es, es ist ein bisschen skizzenhaft, und es ist wahrscheinlich nicht das Design, das Bestand haben wird“, heißt es seitens Reserve. „Wir wollen nicht das Äquivalent von Kazaa machen – ein weiterer Ausrutscher in der Geschichte, der letztendlich nicht funktioniert. Die Herausforderung besteht darin, eine Plattform zu bauen, die so robust ist wie BitTorrent und so toll zu bedienen wie Spotify und Netflix.“

Der Regulator schaut genau

Auch regulative Fragen wird es bald geben. In der EU ist mit MiCA eine große neue Verordnung in Planung, die auch die Regulierung von durch Unternehmen herausgegebene Stablecoins vorsieht. So ist vorgesehen, dass Stablecoins in der EU ab einer Menge von 5 Millionen Euro eine Zulassung brauchen werden, ab 2 Milliarden Euro gelten noch strengere Regeln. In den USA wiederum soll es Banken erlaubt werden, selbst Stablecoins herauszubringen. Das bedeutet, dass kleine Startups wie Reserve bald Konkurrenz von mächtigen Finanzinstituten bekommen könnten.

„Bisher existierende Stablecoins fungieren als eine Art unbeaufsichtigtes Schattenbanksystem“

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