Kommentar

sektor5: Rettet den Ort, an dem so vieles begann

Im sektor5. © Niko Ostermann
Im sektor5. © Niko Ostermann

Es ist nur ein paar Jahre her, fühlt sich aber wie eine Ewigkeit an. 201o traf sich die blutjunge Startup-Community im sektor5. Menschen, wie Ali Mahlodji, Fredrik Debong, Florian Gschwandtner und Andreas Tschas, die heute erfolgreiche Unternehmen leiten. Menschen wie Stephanie Cox, die es Richtung Politik verschlagen hat. Harald Katzenschläger und Hermann Gams versorgten die Leute mit der nötigen Motivation, um ihr Ding durchzuziehen. Manuel Gruber, Lukas Kinigadner, Thomas Schranz, Daniel Cronin. Einer der wenigen Orte in Wien, der die Wildheit, die Entschlossenheit und den respektlosen Mut widerspiegelte, der zum Gründen so essenziell ist. Und jetzt soll am 30. November Schluss sein (mehr dazu hier).

Für einige Zeit passierte vieles, was wichtig war, in Wien-Margareten. Der sektor5 ist das Herz der österreichischen Startup-Community. In der Spengergasse nebenan machten sich Speedinvest und i5invest auf den Weg. In dieser schummrigen Ecke der Stadt wurden zwischen Kebap-Buden und verstaubten Tschocherln die Ideen zur Realität, die heute mit millionenschweren Exits das Bild des innovativen Geistes des Landes entscheidend geprägt haben.

Das sektor5-Netzwerk war eines der wenigen, das organisch gewachsen ist. Kein Konzern, kein Verlag und keine staatliche Förderstelle standen hinter Yves Schulz, Floor Drees und ihrem Team. Der sektor5 hat den Geist ins Leben gerufen, der für den Aufbau der Community so bitter notwendig war. Ein Ort, den die Jugendlichen sich selbst aufgebaut haben, um es mit Tocotronic zu sagen.

Es wäre jammerschade

Es liegt in der Natur der Sache, dass mittlerweile die Hubs der großen Unternehmen die Startups aufsaugen. Es liegt in der Natur der Sache, dass große Initiativen mit Gratisangeboten die Startups an sich ziehen und den unabhängigen Plätzen wie dem Sektor keinen Platz mehr lassen.

Das soll kein nostalgischer Nachruf werden, sondern eine Bitte an die ganze Community, sich an die eigenen Wurzeln zu erinnern. Es wäre jammerschade, wenn die selbstgeklebten Namensschildchen, der raue Parkettboden und das wild zusammengewürfelte Mobiliar einer zweckgebundenen Einrichtung weichen müssten und Daniel Cronin uns alle in einer Mehrzweck-Location zu den Stammtischen begrüßen würde.

Wer immer sich berufen fühlt, überlasst diesen Ort nicht seinem Schicksal. Jede Bewegung braucht ihre geschichtsträchtigen Orte. Der Sektor5 ist unserer. Bei uns haben sich heute im Lauf des Tages viele Leute gemeldet, die nachfragen, was mit den Räumlichkeiten passieren wird. Wer Ideen hat, findet hier Kontaktdaten.

Sollte es tatsächlich das Ende der legendären Räumlichkeiten sein, dann sage ich danke für sieben Jahre voller Begegnungen, die mein Leben verändert haben. Aber es muss nicht so sein.

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