E-Scooter-Startup Bird soll von Investoren mit 2,5 Milliarden Dollar bewertet werden
Die E-Scooter-Kriege verschlingen ordentlich viel Ressourcen. Nachdem der US-Anbieter Lime im Februar diesen Jahres 310 Millionen Dollar Investment bekommen hat, legen Investoren nun bei dessen direkten Konkurrenten Bird nach. Wie mehrere US-Medien (New York Times, Techcrunch) übereinstimmend berichten, wird der E-Scooter-Pionier mittlerweile mit 2,5 Milliarden US-Dollar bewertet.
Diese Bewertung ist etwas mehr als jene 2,3 Milliarden Dollar, mit der Bird bei der letzten Finanzierungsrunde (Jänner 2019, ca. 300 Mio. Dollar) bewertet wurde. Es sind geschätzte 200 bis 300 Millionen Dollar, die unter dem Lead-Investor Sequoia Capital in das Startup aus Santa Monica gepumpt werden. Das Gesamt-Funding der Firma rund um CEO Travis VanderZanden (ehemals bei Uber für International Growth tätig) liegt damit zwischen 600 und 700 Millionen Dollar.
Wenn die Marktgerüchte (üblicherweise sehr genau und nicht dementiert) stimmen, dann ist Bird nun etwas mehr wert als Lime. Das Konkurrenz-startup wurde von Investoren zuletzt mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet.
Lime kooperiert mit Uber
Im Vergleich zum direkten Mitbewerber Lime, das von Toby Sun und Brad Bao gegründete wurde, hat Bird etwas weniger Funding bekommen. Lime hat den leichten Vorteil, sich mit Uber den gleichen Investor zu teilen: Google Ventures. So ist es kein Wunder, dass die Fahrtenvermittlungs-App die E-Scooter von Lime (zuletzt auch in Österreich) seit Juli in seiner App anzeigt und dort auch direkt buchen lässt. Das ermöglicht Lime den direkten Zugang zu dutzenden Millionen Uber-Kunden in vielen Städten.
Bird wiederum hat sein US-Geschäft dieses Jahr mit einem Zukauf verstärkt und es sich bis zu 25 Millionen Dollar kosten lassen, um den Mitbewerber Scoot zu schnappen. Währenddessen haben auch Uber (Jump) und Ford (Spin) Akquisitionen getätigt. Marktbeobachter sehen schon die Zeit der Marktkapitalisierung kommen.
Materialschlacht um die „Unit Economics“
Das Geschäft mit der E-Scooter-Leihe hat sich derweil zu einer Materialschlacht entwickelt. Während es für einige Vandalen zum Sport geworden ist, die Elektroroller möglichst Instagram-tauglich zu ruinieren, müssen neue Roller entwickelt werden. Denn nur, wenn sie mehrere Monate auf der Straße einsatztüchtig bleiben, rentieren sie sich am Ende.
Bird-CEO VanderZanden gab dazu kürzlich Einblicke in die Unit Economics seiner Firma. Bird würde mittlerweile rund 75 Prozent der Flotte auf die neueren, stabileren und leistungsfähigeren „Zero“-Modelle umgerüstet haben – und diese würden pro Fahrt mittlerweile 1,27 Dollar abwerfen.