Blockchain

CBDoken: Neues Wiener Startup kombiniert Cannabis-Produkt mit Krypto-Token

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Alexander Lacina hält einen kleinen Behälter zwischen Daumen und Zeigefinger. Es sieht aus wie ein zu klein geratener Honigtopf, enthält aber tatsächlich den Stoff, auf dem Lacinas neues Startup aufbaut. Es heißt CBDoken und hat sich zum Ziel gesetzt, eine eigene Kryptowährung in den Markt zu bringen, mit der man so genanntes CBD kaufen und handeln kann. CBD (kurz für Cannabidiol) ist quasi der kleine, legale Bruder von THC (Tetrahydrocannabinol) und wird als jene zähflüssige ölige Substanz aus der Cannabis-Pflanze gewonnen, die da in der kleinen Büchse zwischen Lacinas Finger schlummert.

„Wir bringen einen Token auf den Markt, mit dem man CBD kaufen oder traden kann“, sagt Lacina, der zuvor viele Jahre lanfg bei der auf Hanf spezialisierten österreichischen Firma BushPlanet gearbeitet hat. Mit dem Know-how im Rücken will er jetzt gemeinsam mit Christoph Richter (Ex-zoomsquare) und Leo Razumovsky (Ex-Grape) die Welt von CBD mit der Welt der Krypto-Assets vereinen. „Ein Token repräsentiert genau 1.000 Milligramm von einem Full-Spectrum-Extrakt“, sagt Lacina. Interessierte Nutzer können jetzt in das Geschäft einsteigen: Für 1.620 Euro kann man sich derzeit 100 der CBDF-Token kaufen. Die Ware – das erwähnte “Full Spectrum CBD Extrakt” – soll ab Ende August per Lieferdienst an die Haustüre verschickt werden.

„Mittelsmänner ausschalten“

Der Start von CBDoken diesen Sommer schlägt gleich in zwei Kerben: Zum einen boomt das Geschäft mit Cannabis nach der Legalisierung in Kanada und einzelnen US-Bundesstaaten weltweit ordentlich. Zum anderen springen immer mehr Startups auf das Konzept der Blockchain auf und erhoffen sich dadurch neue Geschäftsmodelle. CBDoken kombiniert beide Trends. „Die Idee des Token ist, Produzenten mit dem Konsumenten zu verbinden. Mittelsmänner werden ausgeschaltet“, sagt Lacina. „Der Smart Contract garantiert, dass der Token-Holder Zugriff auf das CBD hat, das bei unserem Partner Pharmahemp in Slowenien liegt.“ Er verspricht Käufern des Token, sich bis zu 80 Prozent im Vergleich zum herkömmlichen Handel zu ersparen, wenn man mit der Kryptowährung im eigenen Online-Shop bestellt.

Damit CBDoken schnell wachsen kann, hat sich Lacina neben dem slowenischen CBD-Produzenten weitere Partner an Bord geholt. Neben den Rechtsanwälten von Stadler Völkel, die gerade bei Blockchain-Startups beliebt sind, erhält das Wiener Startup Unterstützung von Blonde 2.0. Dabei handelt es sich um eine PR-Agentur mit Büros in Tel Aviv und Boston, die sich darauf spezialisiert hat, Krypto-Projekte auch nach der Werbeblockade durch Google, Facebook und Twitter bekannt zu machen. Nur wenn viele affine Nutzer Wind von CBDoken bekommen, werden sie sich auch die neuen Token (diese basieren auf dem ERC20-Protokoll von Ethereum) auch kaufen.

Alexander Lacina, der Gründer von CBDoken. © Trending Topics
Alexander Lacina, der Gründer von CBDoken. © Trending Topics

Eine Frage der Wirkung

Fragt sich also: Wer ist eigentlich die Kundschaft? Schließlich darf man sich von CBD nicht erwarten, „high“ zu werden.“THC ist in Österreich illegal, CBD nicht. Eine berauschende Wirkung hat es gar nicht, die kann nur durch THC passieren. Prinzipiell wirkt CBD antipsychotisch, beruhigend, schmerzlindernd oder entzündungshemmend. Es ist nicht wie bei Opiaten, das man komplett sediert ist, sondern man lernt mit dem Schmerz umzugehen“, erklärt Lacina. Schmerzpatienten etwa würde er zu der erwarteten Kundschaft zählen, die CBD in größeren Mengen zu einem günstigen Preis suchen.

Das von CBDoken verkaufte Extrakt ist eine zähflüssige ölige Substanz, die etwa in Speiseöl weiterverarbeitet wird oder in eLiquids als Aroma für E-Zigaretten verwendet wird. „Manche nehmen es auch einfach unter der Zunge, etwa viele Krebspatienten, die ich kenne“, sagt Lacina. CBD-Produkte aus Full-Spektrum-Extrakten, mit welchen CBDoken arbeitet, würden aber nicht als Arzneimittel eingestuft werden. Zwar sei CBD sei derzeit unter Begutachtung und könnte einmal in Österreich als Pharmazeutika eingestuft werden, die Full-Spektrum-Extrakte würden nicht darunter fallen und könnten weiter frei verkauft werden. „Wir gehen davon aus, dass der globale Markt von CBD-Produkten auf bis zu 20 Milliarden Dollar wachsen wird“, so Lacina.

„Wir sind keine Bank“

Um sich im rechtlich schwierigen Krypto-Markt abzusichern, lässt sich CDBoken von Stadler Völkel Rechtsanwälte beraten (u.a. auch Herosphere, Hydrominer). „Genauso, wie man Konzerttickets kaufen und wieder verkaufen kann, kann man auch CBDoken kaufen. Das entspricht genau der gleichen Rechtslage“, sagt Christoph Richter. Der ehemalige zoomsquare-Mitgründer fungiert aktuell als CEO von CBDoken. „Wir sind keine Bank, wir geben auch keinen Security Token heraus, du verdienst nicht an unserem Firmenwert mit und du hast auch keine Anteile an der Firma, sondern du kaufst einen Gutschein für ein physisches Produkt.“

Christoph Richter, CEO von CBDoken. © Trending Topics
Christoph Richter, CEO von CBDoken. © Trending Topics

Als Herausgeber der Token ist CBDoken selbst nicht zum CBD-Händler avanciert, sondern verkauft eben nur Krypto-Gutscheine für das Produkt. So will man schließlich auch selbst Geld verdienen. Richter: „Wir bekommen von den Produzenten eine Umsatzbeteiligung. Je mehr Token wir verkaufen, umso mehr verdienen wir auch.“

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